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Baal HaSulam

Shamati
Es gibt nichts außer Ihm (Ein Od Milvado) Shechina im Exil Das Wesen der spirituellen Erkenntnis Was ist der Grund für die Schwere, die der Mensch in der Annullierung vor dem Schöpfer hat? LiShma bedeutet Erwecken von Oben, und warum brauchen wir ein Erwachen von unten? Was „Stütze durch die Tora“ in der Arbeit bedeutet Was es in der spirituellen Arbeit bedeutet, wenn die Gewohnheit zur zweiten Natur wird Was ist der Unterschied zwischen dem Schatten der Heiligkeit und dem von Sitra Achra? Drei Dinge, die den Verstand des Menschen erweitern Was bedeutet „Mein Freund floh“ in der spirituellen Arbeit? Freude mit einem Erschauern Die hauptsächliche Arbeit des Menschen Ein Granatapfel Was ist die Erhabenheit des Schöpfers? Die Bedeutung „anderer Götter“ in der spirituellen Arbeit“ Was ist der „Tag des Schöpfers“ und die „Nacht des Schöpfers“ in der spirituellen Arbeit? Warum wird Sitra Achra „Malchut ohne Krone“ genannt? Was bedeutet „In Verborgenheit weine meine Seele“ in der spirituellen Arbeit? - 1 Was bedeutet „der Schöpfer hasst die Körper“ in der spirituellen Arbeit? LiShma (Für Ihren Namen) Wenn der Mensch fühlt, dass er sich in einem spirituellen Aufstieg befindet Tora liShma – Für Ihren Namen Die ihr den Schöpfer liebet, hasset das Böse Aus der Hand der Frevler errettet Er sie Dinge, die vom Herzen kommen Die Zukunft des Menschen hängt von der Dankbarkeit für die Vergangenheit ab Denn erhaben ist der Schöpfer, und der untere wird sehen - 1 Ich werde nicht sterben, sondern leben Wenn dem Menschen Gedanken kommen Das Wichtigste ist, nur geben zu wollen Alles, was dem Geist der Geschöpfe gefällt Das Schicksal ist eine Erweckung von Oben Die Lose von Jom Kippur und bei Haman Der Vorteil des Landes Die Lebenskraft der Kedusha Was sind die drei Körper im Menschen? Ein Artikel für Purim Die Furcht vor dem Schöpfer ist sein Schatz Und sie flickten Feigenlaub In welchem Maß soll man seinem Lehrer vertrauen? Was sind Kleinheit und Größe im Glauben? Was bedeutet das Akronym Elul in der Arbeit? Wahrheit und Glauben Verstand und Herz – Mocha und Liba Zwei Unterscheidungen in der Tora und in der Arbeit Die Herrschaft Israels über die Klipot An dem Ort, wo du Seine Größe findest Das Hauptfundament Am Wichtigsten sind Verstand und Herz Zwei Zustände Wenn dich dieser Bösewicht getroffen hat Eine Übertretung löscht eine Mizwa nicht aus Die Sache der Begrenzung Das Ziel der spirituellen Arbeit - 1 Woher [kommt] Haman aus der Tora? Tora heißt „Hinweis“ Nach Seinem Willen wird er Ihm ein Brandopfer darbringen Die Freude ist der „Spiegel“ guter Taten Der Stab und die Schlange Das Gebot, das durch eine Übertretung kommt Und rings um Ihn stürmt es gewaltig Steigt ab und spornt an; steigt auf und klagt an Mir wurde geliehen und ich zahle zurück Von lo liShma kommt man zu liShma Über das Offenbarte und das Verborgene Die Gabe der Tora - 1 Weiche vom Bösen! Die Verbindung des Menschen zu den Sefirot Zuerst wird die Korrektur der Welt sein Mit starker Hand und mit überströmendem Grimm Im Verborgenen weint meine Seele - 2 Vertrauen ist die Kleidung für das Licht Nach dem Zimzum Welt, Jahr und Seele Es gibt eine Unterscheidung von der „nächsten Welt“ und eine Unterscheidung von „dieser Welt“ Jede deiner Opfergaben sollst du mit Salz darbringen Die Seele des Menschen wird ihn lehren Die Tora, der Schöpfer und Israel sind eins Azilut und BYA Rücken an Rücken (Achor be Achor) Die Erhebung von MaN Das Gebet, das man immer beten muss Das rechte Waw und das linke Waw Was bedeutet „Er vertrieb den Menschen aus dem Garten Eden, damit er nicht vom Baum des Lebens nehmen würde“? Was ist „die Frucht des prächtigen Baumes“ in der spirituellen Arbeit? Und sie bauten armselige Städte Shabbat Shekalim Die ganze Arbeit ist nur dort, wo es zwei Wege gibt - 1 Um die Worte des heiligen Sohar zu verstehen Im Sohar, BeReshit Das Ausgetauschte Erklärung des Aspektes „Glück“ Flossen und Schuppen Und ihr sollt eure Seelen bewahren Die Entfernung der Vorhaut Der Abfall des Dreschbodens und des Weinkellers in der spirituellen Arbeit Abfälle des Dreschbodens und der Weinkellerei Als Spiritualität wird das bezeichnet, was niemals verloren geht Er sagte nicht: „Ein Bösewicht oder ein Gerechter“ Die schriftliche und die mündliche Tora - 1 Ein Kommentar zum Lied „Dem Sangmeister auf Shoshanim“ Und ihr sollt Euch nehmen eine Frucht vom Baum Hadar Von jedem Menschen, dessen Herz willig ist Und der Zerstörer saß Ein Bastard und weiser Schüler gehen einem ungelehrten Hohepriester voraus Was ist die Bedeutung der 12 Challot (geflochtene Brote) am Shabbat? Die zwei Engel Wenn du mich für einen Tag verlässt, werde Ich dich für zwei verlassen Zwei Arten von Fleisch Ein Feld, das vom Schöpfer gesegnet ist Hauch, Stimme und Rede Die drei Engel Das Gebet der Achtzehn (Segenssprüche) Das Gebet Unbewegt, pflanzlich, lebend und sprechend Warum sagte er, Mizwot bedürften keiner Absicht Du hast dich abgemüht und nichts gefunden [das] glaube nicht Die Knie, die sich dem Baal beugten Ein Schüler, der insgeheim studierte Der Hintergrund des Brauches, an Rosh HaShana keine Nüsse zu essen Sie ist wie ein Handelsschiff Um zu verstehen, was im Shulchan Aruch erklärt wird Seine Scheidung und Seine Hand sind Eins Der Shabbat von BeReshit und der Shabbat der sechs Jahrtausende Der den Shabbat erfreut Ein Weiser kommt in die Stadt Der Unterschied zwischen dem Wesentlichen, der Essenz und dem zusätzlichen Überfluss Von diesem Galgalta tropft Tau zu Seir Anpin Shechina im Staub Tiberias unserer Weisen, gut ist Deine Sicht Wer sich zu reinigen kommt Im Schweiße deines Angesichts wirst du Brot essen - 1 Lichter des Shabbats Berauschender Wein Den Reinen und den Gerechten sollst du nicht umbringen Der Unterschied zwischen den ersten Briefen und den letzten Briefen Zelofchad sammelte Holz am Shabbat Über Furcht und Angst, die einen Menschen manchmal überkommen Der Unterschied zwischen den sechs Werktagen und Shabbat Wie liebe ich Deine Lehre Das Pessachfest Der hauptsächliche Krieg Der Schöpfer ist gut zu Israel Es gibt ein bestimmtes Volk Was heißt es, dass Er gerade „den Weisen Weisheit gibt“? Ein Kommentar zum Sohar Die spirituelle Arbeit des Empfangens und Gebens Die Klärung von bitter und süß, Wahrheit und Lüge Warum man den Aspekt von Chochma heranziehen muss Singet zum Schöpfer, denn Stolz hat Er geschaffen Und Israel sah die Ägypter Denn die Bestechung lässt die Augen der Weisen erblinden Der Gedanke ist das Ergebnis des Wunsches Es kann keinen leeren Raum in der Welt geben Reinheit des Körpers Dass er nicht nehme vom Baum des Lebens Ich schlafe, aber mein Herz ist wach Die Bedeutung des Brauchs, an Pessach nicht bei anderen zu speisen Und es geschah während jener vielen Tage Der Grund für das Abdecken der Mazot Die Gabe der Tora - 2 Weshalb man nach dem Abschluss eines Buches der Tora „Chasak“ sagt Was die Autoren des Sohar sagten Es gibt einen Unterschied zwischen dem Materiellen und dem Spirituellen Eine Erklärung für Elishas Bitte von Elia Zwei Aspekte im Erlangen Der Grund, warum er Shabbat Teshuwa heißt (nennt) Die Bräuche Israels Das Konzept des vollkommenen Gerechten In deiner Tasche soll kein großer Stein sein Sohar, Abschnitt Emor - 1 Verhinderungen und Verzögerungen Warum man „LeChaim!“ sagt Die Verhüllung Wenn aber des Weges dir zu viel ist Beim Trinken des Branntweins nach der Hawdala Sühne Drei Partner im Menschen Drei Linien Im Sohar, Abschnitt Emor - 2 Ehre Moses und Salomon Der Aspekt von Messias (Mashiach) Der Unterschied zwischen dem Glauben und dem Verstand Auf dem Ungelehrten ruht die Ehrfurcht vor dem Shabbat Mache aus deinem Shabbat einen Werktag und bedürfe der Geschöpfe nicht mehr Im Bemühen überwiegen Die ganze Arbeit ist nur da, wo es zwei Wege gibt - 2 Die Handlung beeinflusst den Gedanken Jede Handlung hinterlässt einen Eindruck Die Zeit des Abstiegs Die Lose Eine Wand dient beiden Die vollständigen Sieben Sind sie würdig, dann werde Ich es beschleunigen Ein Halt für die Äußeren Das Buch, der Autor, die Geschichte Freiheit Jeder Mann Israels Die Reinigung des Massach Spiritualität und Materialität Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen - 2 Die Überheblichkeit des Menschen wird ihn erniedrigen Das Ziel der spirituellen Arbeit - 2 Die Weisheit klagt laut draußen Glaube und Genuss Das Empfangen, um zu geben Die Anstrengung Drei Bedingungen beim Gebet Der schöne Makel an dir Der vor dem König steht Umarmung der Rechten und Umarmung der Linken Die Enthüllung des Mangels In den Toren ist bekannt Der Glaube Rechts und Links Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich? Die Tora und der Schöpfer sind eins Die Hingabe Die Leiden Gesamtherrschaft Der Teil, den man an die Sitra Achra abtritt, um sie von der Heiligkeit zu trennen Kleidung, Sack, Lüge, Mandel Jessod de Nukwa und Jessod de Dchura Sich selbst erheben Schriftliche und mündliche Tora - 2 Die Belohnung für eine Mizwa ist eine Mizwa Fisch kommt vor Fleisch Hamantaschen Erhaben ist der Schöpfer, und der Erniedrigte wird es sehen - 2 Die Reinheit der Kelim de Kabbala Die Vervollständigung der Anstrengung Vergebung, Verzeihung und Sühne Derjenige, der von den Worten der Tora ablässt und sich in Gespräche verwickelt Erneut in das Buch schauen Meine Feinde verhöhnen mich den ganzen Tag Denn Mich schauet kein Mensch und bleibt leben Glücklich ist der Mann, der Dich nicht vergisst, und der Sohn des Menschen, der sich in Dir müht Der Unterschied zwischen Mochin von Shawuot und jenen von Shabbat Mincha Fordere Deine Bittsteller, wenn sie Dein Angesicht fordern Rufet Ihn an, während Er nahe ist Was bedeutet „die Armen an einem Feiertag zu erfreuen“ in der spirituellen Arbeit? Examining the Shade on the Night of Hosha’ana Rabbah All the Worlds Der Unterschied zwischen dem Wesentlichen, der Essenz und dem zusätzlichen Überfluss Bedeutung von “Masal” (deutsch: Glück) gemäß Kabbala Der Gedanke ist Nahrung für die Seele Let His Friend Begin

Agra

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Baal HaSulam / Was „Stütze durch die Tora“ in der Arbeit bedeutet

6. Was „Stütze durch die Tora“ in der Arbeit bedeutet

Ich hörte im Jahr 1944

Wenn der Mensch die Tora studiert und erreichen möchte, dass all seine Handlungen in der Absicht zu geben sein mögen, dann muss er sich bemühen, dass die Tora ihm stets als Stütze dienen möge. Und die Hilfe der Tora ist jener Nährboden, welcher Liebe, Ehrfurcht, Hochgefühl und Lebensmut und Ähnliches ist. Und all das muss er in der Tora finden, das heißt, die Tora muss ihm solcherlei Ergebnisse geben.

Wenn der Mensch jedoch Tora studiert und keine solchen Ergebnisse hat, dann kann dies nicht Tora genannt werden, weil „Tora“ das Licht bedeutet, welches in die Tora gekleidet ist. Wie die Weisen sagten: „Ich erschuf den Bösen Trieb, ich schuf die Tora als Gewürz.“ Dies bezieht sich auf das darin eingeschlossene Licht, da das Licht, welches in der Tora enthalten ist, zum Guten zurückführt. 

Man muss auch wissen, dass die Tora sich in zwei Aspekte aufteilt:

  1. den Aspekt Tora

  2. den Aspekt Gebot (Mizwa).

Es ist unmöglich, den wahren Sinn dieser zwei Aspekte zu begreifen, bevor der Mensch nicht würdig wird, auf den Wegen des Schöpfers zu gehen, im Geheimnis der Worte: „Der Schöpfer ist für diejenigen, die Ihn fürchten.“ Denn während der Mensch sich in der Zeit der Vorbereitung darauf befindet, das Gemach des Schöpfers zu betreten, ist es unmöglich, die Wege der Wahrheit zu verstehen.

Doch kann man ein Beispiel anführen, dass sogar ein Mensch, der sich erst in der Vorbereitungsphase befindet, ein wenig verstehen kann. Es ist so wie die Weisen sagten: „Rabbi Josef sagte: ‚Ein Gebot rettet und beschützt, wenn man es erfüllt; doch die Tora rettet und beschützt sowohl, wenn man sich mit ihr beschäftigt, als auch, wenn man sich nicht mit ihr beschäftigt‘.“ 

Die Sache ist so, „wenn er sich mit ihr beschäftigt“ bedeutet zu der Zeit, wo man ein gewisses Licht hat. Denn das Licht, welches der Mensch erreichte, kann er nur zu der Zeit nutzen, in der das Licht bei ihm weilt, denn dann ist er in Freude darüber, da das Licht ihm leuchtet. Das wird als Gebot bezeichnet. Das heißt, der Mensch wurde noch nicht der Tora würdig und nur das Leuchten gibt ihm die Lebenskraft der Kedusha

Dem ist nicht so mit der Tora: Erreicht er in der Arbeit einen Weg, kann er diesen erlangten Weg auch dann nutzen, wenn er sich nicht mit ihr beschäftigt, also auch dann, wenn er kein Licht hat. Denn nur das Leuchten hat ihn verlassen, aber den in der Arbeit erreichten Weg kann er auch dann nutzen, selbst wenn das Leuchten ihn verlässt.

Doch man muss auch wissen, dass das Gebot zu der Zeit, wenn man sich damit beschäftigt, wichtiger ist, als die Tora, wenn man sich nicht mit ihr beschäftigt. „Wenn man sich mit ihr beschäftigt“ bedeutet, dass man nun das Licht erhält. Dies wird „beschäftigt sich mit ihr“ genannt, dass er nun das in ihr enthaltene Licht erhielt. Daher ist das Gebot zu der Zeit, wenn er Licht hat, wichtiger als die Tora zu der Zeit, wenn er kein Licht hat, das heißt, wenn es die Lebenskraft der Tora nicht gibt.

Einerseits ist die Tora wichtig, da er den Weg, welchen er in der Tora erreicht hat, nutzen kann, andererseits ist sie ohne Lebenskraft, die Licht genannt wird. Und da er zur Zeit eines Gebotes Lebenskraft, Licht genannt, erhält, ist das Gebot in dieser Hinsicht wichtiger.

Deswegen wird der Mensch, wenn es in ihm kein Leben gibt, als „böse“ angesehen, da er jetzt nicht sagen kann, dass der Schöpfer die Welt „gut und Gutes tuend“ lenke. Und dies nennt man, dass er „böse“ genannt wird, da er seinen Erschaffer verurteilt, denn nun empfindet er, dass es in ihm kein Leben gibt und er keinen Anlass zur Freude hat, sodass er sagen könne, dass er jetzt dem Schöpfer dafür dankbar sei, dass Er Ihm Genuss und Freude bereite.

Man kann nicht sagen, dass er glaubt, der Schöpfer lenke seine Vorsehung für die anderen in der Art von „gut und Gutes tuend“, da wir den Weg der Tora durch die Wahrnehmung unserer Sinnesorgane verstehen. Und wenn der Mensch die Güte und Freude nicht empfindet, was gibt es ihm, dass ein anderer Mensch Güte und Freude hat?

Wenn der Mensch tatsächlich glauben würde, dass sich die Vorsehung seinem Freunde als gütig offenbart, müsste ihm dieser Glaube Freude und Genuss bringen, da er ja glaubt, dass der Schöpfer die Welt mit einer Vorsehung von Güte und Freude lenkt. Doch wenn ihm dies nicht Lebenskraft und Freude schenkt, was ist dann der Nutzen davon, wenn er sagt, dass der Schöpfer über seinen Freund mit einer gütigen Vorsehung wacht? Denn das Wichtigste ist doch das, was der Mensch am eigenen Körper verspürt: entweder geht es ihm gut oder es geht ihm schlecht. Und dass es dem Freund gut geht, ist nur dann gut, wenn er genießen kann, dass es dem Freund gut geht.

Wir lernen also: Bezüglich der Empfindung des Körpers sind die Gründe unwichtig. Wichtig ist nur, ob er fühlt, dass es ihm gut geht. Dann sagt der Mensch, dass der Schöpfer gütig ist und Gutes tut, und wenn er sich schlecht fühlt, dann kann er nicht sagen, dass der Schöpfer sich ihm gegenüber gütig verhält.

Wenn er daher gerade die Tatsache genießt, dass es seinem Freund gut geht, und daraus gute Stimmung und Freude schöpft, dann kann er sagen, dass der Schöpfer ein guter Herrscher ist. Und wenn er keine Freude hat und fühlt, dass es ihm schlecht geht, wie kann er dann sagen, der Schöpfer sei gut und tue Gutes?

Wenn sich also der Mensch in einem Zustand befindet, in dem er keine Lebenskraft und keine Freude hat, befindet er sich bereits in einem Zustand ohne Liebe zum Schöpfer. Er kann seinen Erschaffer nicht rechtfertigen und sich freuen, wie es für einen angemessen ist, dem die Ehre zuteilwurde, einem großen und wichtigen König zu dienen.

Wir müssen wissen, dass das Höhere Licht in einem Zustand vollkommener Ruhe weilt, und jegliche Ausbreitung der Heiligen Namen des Schöpfers kommt durch die unteren. Dies bedeutet, alle Namen, die das Höhere Licht hat, kommen durch die Erkenntnis der unteren. Das heißt, das Höhere Licht wird gemäß ihrer Erkenntnisse benannt. Anders gesagt: So wie der Mensch das Licht erkennt, das heißt gemäß seinem Gefühl, diesen Namen gibt er ihm auch. Und wenn der Mensch nicht spürt, dass der Schöpfer ihm etwas gibt – welchen Namen kann er dem Schöpfer dann geben, wenn er von Ihm nichts bekommt? Wenn der Mensch daher an den Schöpfer glaubt, dann sagt er von jedem Zustand, den er spürt, dass er vom Schöpfer komme, dann verleiht er gemäß seiner Empfindung dem Schöpfer einen Namen.

Wenn der Mensch also spürt, dass es ihm in seinem Zustand gut geht, nennt er den Schöpfer „gut und Gutes tuend“, da er es so empfindet – er fühlt, dass er vom Schöpfer Gutes erhält. Dann wird der Mensch als Zadik (Gerechter) bezeichnet, weil er seinen Erschaffer (welcher der Schöpfer ist) rechtfertigt.

Und wenn der Mensch sich in seinem Zustand schlecht fühlt, kann er nicht sagen, dass der Schöpfer ihm Gutes schickt und wird daher als Rasha (Bösewicht) bezeichnet, weil er seinen Erschaffer verurteilt (marshia).

Doch so etwas wie einen Zwischenzustand gibt es nicht, in dem der Mensch sagen würde, dass es ihm gleichzeitig gut und schlecht gehe. Sondern es kann ihm nur entweder gut oder schlecht gehen.

Und unsere Weisen sagten1, dass „die Welt entweder für vollendete Bösewichte oder für vollendete Gerechte erschaffen“ wurde. Weil es nicht möglich ist, dass der Mensch sich gleichzeitig gut und schlecht fühlt.

Wenn die Weisen sagen, es existiere ein Zwischenzustand (Bejnoni), liegt das daran, dass es bei den Geschöpfen den Aspekt der Zeit gibt und sich dies auf zwei Zeiten [bezieht], die aufeinander folgen. So wie wir lernen, dass es Aufstiege und Abstiege gibt, was zwei Zeiten sind, in denen der Mensch mal Gerechter, mal Bösewicht ist. Doch es existiert nicht, dass der Mensch sich zur selben Zeit, im selben Moment, gut und schlecht fühlt.

Aus dem Gesagten folgt, dass das, was sie sagten, dass die Tora wichtiger sei als das Gebot, genau zu dem Zeitpunkt ist, wo man sich nicht mit ihr beschäftigt, das heißt wenn er kein Lebensgefühl hat, dann ist die Tora wichtiger als ein Gebot, das keine Lebenskraft hat.

Denn von einem Gebot, das kein Leben hat, kann er nichts bekommen. Während ihm dagegen in der Tora zumindest ein Weg in der Arbeit bleibt, durch den er empfing, als er sich mit der Tora beschäftigte. Und selbst wenn die Lebenskraft entwichen ist, bleibt ihm der Weg, den er nutzen kann. Es gibt Zeiten, da ein Gebot wichtiger ist als die Tora, nämlich dann, wenn es Lebenskraft im Gebot gibt, er jedoch keine Lebenskraft in der Tora hat.

Daher gibt es für ihn, „wenn er sich nicht damit beschäftigt“, also wenn er keine Freude und keine Lebenskraft in der Arbeit hat, keinen anderen Rat als das Gebet. Doch während des Gebets muss er wissen, dass er ein Bösewicht ist, weil er jetzt die Güte und den Genuss in der Welt nicht spürt, obwohl er Berechnungen anstellt, damit er glauben kann, der Schöpfer gebe nur Gutes.

Trotzdem sind nicht alle Gedanken des Menschen, die er hat, auf dem Wege der Arbeit wahr. Denn wenn in der Arbeit der Gedanke zur Handlung führt, also zu einer Empfindung in den Organen, sodass die Organe spüren, dass der Schöpfer gut ist und Gutes tut, dann müssen die Organe daraus Lebenskraft und Freude erhalten. Und wenn er keine Lebenskraft hat, was nützen dann alle Berechnungen, wenn seine Organe den Schöpfer jetzt nicht lieben, weil Er ihnen Fülle gibt?

Daher muss er wissen, wenn er weder Freude noch Lebenskraft in der Arbeit verspürt, dass dies ein Zeichen dafür ist, dass er böse ist, weil es ihm nicht gut geht. Und alle Berechnungen entsprechen nicht der Wahrheit, wenn sie nicht zur Tat führen – das heißt zur Empfindung in den Organen, dass der Mensch den Schöpfer liebt, da Er den Geschöpfen Gutes und Genuss schenkt.


  1. Talmud, Traktat Brachot 61