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Bnei Baruch / LEKTION 1: Verantwortlich füreinander auf dem Weg zu liShma

Weltkongress der Kabbala – Sich vereinen in liShma 20.-21. Februar 2025

Weltkongress der Kabbala – Sich vereinen in liShma

LEKTION 1: Verantwortlich füreinander auf dem Weg zu liShma

1. Noam Elimelech, Likutej Shoshana

Es ist wichtig, stets für seinen Freund zu beten, da man für sich selbst oft wenig ausrichten kann – „Niemand kann sich selbst aus der Gefangenschaft befreien.“ Wenn jedoch jemand für seinen Freund bittet, wird sein Gebet schnell erhört. Daher sollte jeder für seinen Freund beten, sodass alle am Verlangen des anderen arbeiten und schließlich gemeinsam erhört werden. Aus diesem Grund heißt es: „Israel sind füreinander arewim.“ Das Wort arewim hat eine doppelte Bedeutung: Es kann sowohl „verantwortlich“ als auch „angenehm“ bedeuten und leitet sich von „Süße“ ab. Sie versüßen sich gegenseitig die Gebete, die sie füreinander sprechen, und gerade dadurch werden diese Gebete angenommen. Das Wesen des Gebets liegt im Gedanken. Denn im Bereich der Gedanken kann das Gebet eines Menschen besonders leicht erhört werden.

2. Baal HaSulam, „Die Bürgschaft (Arwut)“, Punkt 17

Als das ganze Volk einstimmig zusagte und sprach: „Alles, was der Ewige gesagt hat, wollen wir tun und hören”, nahm jedes Mitglied Israels die Verantwortung auf sich, dass es keinem einzigen Mitglied des Volkes an etwas fehlen würde, und erst dann wurden sie würdig, die Tora zu empfangen – und nicht zuvor.

Durch diese allumfassende Verantwortlichkeit wurde jedes Mitglied des Volkes von den Sorgen über seine eigenen körperlichen Bedürfnisse befreit und konnte so die Mizwa „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ in ihrem ganzen Ausmaß und ihrem vollen Umfang befolgen und jedem hilfsbedürftigen Mitglied alles geben, was er besaß, da er sich weiter nicht mehr um seine eigene Existenz kümmern musste; denn er wusste nun, dass sechshunderttausend treue liebende Freunde bereitstehen, um für ihn zu sorgen.

3.  Baal HaSulam, „Die Bürgschaft (Arwut)”, Punkt 22 

Die Begeisterung, die ein Mensch mittels der Mizwot zwischen Mensch und dem Schöpfer gewinnt, ist genau die gleiche Begeisterung, wie er sie durch die Mizwot zwischen dem Menschen und seinem Mitmenschen gewinnt. Denn er ist verpflichtet, ohne Hoffnung auf Eigenliebe, alle Mizwot liShma (um der Tora Willen) auszuführen, ohne sich Glanz und Ehre oder Ähnliches als Belohnung für seine Mühen zu erhoffen. Durch diese erhabene Tatsache verschmelzen die Liebe zum Schöpfer und die Liebe zu seinem Freund und werden eins.

4. Rabash, Notiz 106. Die Zerstörung der Kedusha [Heiligkeit]

Man sollte den Schöpfer nicht bitten, ihn persönlich näher zu sich zu bringen, da dies eine Anmaßung des Menschen wäre – was macht ihn wichtiger als andere? Wenn jedoch jemand für die Gesamtheit betet, für Malchut, auch bekannt als die "Versammlung Israels“, die Gesamtheit aller Seelen, dann hat dies eine andere Bedeutung. Denn die Shechina [göttliche Gegenwart] liegt im Staub, und das Gebet, dass sie sich erhebt – dass der Schöpfer ihr Dunkel erhellt – bewirkt, dass sich alle Seelen erheben. Dadurch wird auch der Betende selbst, der Teil der Gesamtheit ist, in die höheren Stufen eingeschlossen und mit ihr emporgehoben.

5. Ramchal, Derushei 24, „Der Schmuck der Braut“

"Alles an dir ist schön, meine Freundin; kein Makel haftet dir an." (Hohelied 4,7). Um vollständig zu werden, müssen alle anderen Seelen in sie aufgenommen werden und alle eins in ihr werden. Zu diesem Zeitpunkt leuchtet die Shechina [Göttliche Gegenwart] in einer großen Korrektur, und dann heißt es: "Alles an dir ist schön, meine Freundin", und es bleibt kein Makel an ihr zurück, denn durch die Kraft der Bürgschaft korrigiert jeder für den anderen und so wird alles korrigiert.

6. Rabash, Brief 24

Du musst immer Wache stehen, den ganzen Tag und die ganze Nacht, also sowohl, wenn du den Zustand des „Tages“ als auch, wenn du den Zustand der „Nacht“ spürst.[...] Daraus folgt, dass es dir obliegt, das Herz der Freunde zu erwecken, bis die Flamme von sich aufsteigt.

7. Baal HaSulam, „Matan Tora (Gabe der Tora),  Pkt. 16

Wenn 600.000 Menschen aufhören werden, sich mit der Befriedigung eigener Bedürfnisse zu beschäftigen und kein anderes Ziel im Leben haben werden, als die Interessen ihrer Nächsten zu verteidigen, damit es ihnen an nichts fehlen würde. Aber auch das ist noch nicht alles. Dies werden sie mit riesiger Liebe tun, mit dem ganzen Herzen und der ganzen Seele, in voller Übereinstimmung mit dem Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Und dann ist zweifellos klar, dass es niemand aus dem Volk nötig haben wird, sich um die eigene Existenz zu kümmern.

Auf diese Weise wird man völlig davon frei, sich um sein eigenes Überleben kümmern zu müssen, und hat es leichter, das Gebot „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ zu erfüllen.

8. Baal HaSlam, „600.000 Seelen“

Das Zeichen für die vollständige Korrektur des Körpers besteht darin, dass man spürt, dass die eigene Seele in der gesamten Gemeinschaft Israels vorhanden ist, in jedem Einzelnen von ihnen. Daher empfindet man sich auch nicht mehr als Einzelwesen, weil man von den anderen abhängig ist. In diesem Moment ist man vollständig, ohne Makel, und die Seele leuchtet in ihrer ganzen Kraft auf einen, wie sie in Adam haRishon erschien.