Lektion 25
Teil 1: Vorbereitung zum Weltkongress der Kabbala 2025 - „Der Freund von Bnei Baruch“ Teil 2: Konzepte in der Struktur der Welten: Baal HaSulam, Einführung in die Weisheit der Kabbala, Pkt. 14-16
1. Rabash, Artikel Nr. 17 (1986), „Die Agenda der Versammlung 2“
Aus den Worten “in der Vielzahl der Menschen liegt die Herrlichkeit des Königs“ folgt, dass je größer die Anzahl der Menschen in einer Gemeinschaft ist, desto wirksamer ist ihre Kraft. Mit andern Worten, eine Gemeinschaft erzeugt eine stärkere Atmosphäre der Größe und Wichtigkeit des Schöpfers.
In so einem Moment empfindet jeder Mensch mit seinem Körper, dass er alles, was er für die Heiligkeit tun möchte, um Ihr zu geben, als großes Glück wahrnimmt. Denn er wurde ausgewählt, unter jenen Menschen zu sein, welche damit belohnt wurden, dem König zu dienen. In diesem Augenblick erfüllt ihn jede Kleinigkeit mit Genuss und Vergnügen, da er nun etwas hat, mit dem er dem König dienen kann.
2. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 225, „Sich selbst erheben“
Es ist unmöglich, sich selbst über seinen eigenen Kreis zu erheben. Folglich ist der Mensch verpflichtet, von seiner eigenen Umgebung zu saugen. Und er hat keinen anderen Rat außer dem Weg der Tora und vielen Anstrengungen. Wenn der Mensch für sich selbst eine gute Umgebung wählt, erspart er sich demzufolge Zeit und Anstrengung, da er entsprechend seiner Umgebung geformt wird, also ihr folgt.
3. Baal HaSulam „Die Freiheit“
Es liegt jedoch in der Freiheit des Willens, zunächst eine Umgebung, Bücher und Lehrer zu wählen, die einem gute Konzepte vermitteln. Tut man das nicht und ist bereit, sich auf jede Umgebung einzulassen, die sich einem bietet, und jedes Buch zu lesen, das einem in die Hände fällt, wird man zwangsläufig in eine schlechte Umgebung geraten; oder man wird seine Zeit mit wertlosen Büchern verschwenden, die reichlich vorhanden und leicht zugänglich sind. Infolgedessen wird man in verdorbene Konzepte gezwungen, die einen sündigen und verdammen lassen. Man wird sicher bestraft werden – nicht wegen böser Gedanken oder Taten, denn da hat man keine Wahl, sondern weil man sich nicht für eine gute Umgebung entschieden hat, denn hier gibt es definitiv eine Wahl.
Daher ist derjenige, der sich bemüht, ständig eine bessere Umgebung zu wählen, des Lobes und der Belohnung würdig. Aber auch hier liegt es nicht an seinen guten Gedanken oder Taten, die ihm ohne seine Wahl zuteil werden, sondern an seinem Bemühen, ein gutes Umfeld zu erwerben, das ihm diese guten Gedanken und Taten bringt. Wie Rabbi Yehoshua Ben Perachya sagte: „Mache dir einen Rav und kaufe dir einen Freund.““
4. Likutej Halachot [Ausgewählte Regeln], „Synagogenregeln“, Regel Eins
Der Aufstieg der Seele und ihre Vollkommenheit besteht hauptsächlich darin, dass alle Seelen sich anhaften und eins werden, denn dann steigen sie zur Kedusha (Heiligkeit) auf, da die Kedusha eins ist. Deshalb hängt das Gebet, das als die Seele betrachtet wird, in erster Linie von der Einheit der Seelen ab. [...] Aus diesem Grund findet das Gebet hauptsächlich in der Öffentlichkeit und nicht allein statt, so dass der Mensch nicht getrennt und allein ist, denn das ist das Gegenteil von Kedusha( Heiligkeit). Vielmehr sollen wir uns lediglich mit der heiligen Gemeinde vereinen und eins werden. Dies ist ein öffentliches Gebet, bei dem sich die Seelen versammeln und vereinen, und das ist die Vollkommenheit des Gebets.
5. Rabash, Artikel Nr. 17, Teil 2, 1984 „Die Agenda der Versammlung 1“
Zu Beginn, wenn man sich versammelt, sollte es eine Tagesordnung geben. Das bedeutet, dass jeder nach seinen Möglichkeiten über die Wichtigkeit der Gruppenversammlung sprechen sollte, d.h. die Vorteile hervorheben, die ihm die Gruppe gibt, und die wichtigen Dinge betonen, von denen er hofft, sie von der Gruppe zu erhalten, weil er sie nicht selbst erlangen kann und er muss sagen, wie sehr er dafür die Gruppe wertschätzt.
6. Baal HaSulam, Brief Nr. 13
Ihr solltet wissen, dass es viele Funken der Heiligkeit in jedem Mitglied der Gruppe gibt. Wenn ihr alle Funken der Heiligkeit an einem Ort versammelt, in einer Gemeinschaft der Brüder, in Liebe und Freundschaft, werdet ihr sicherlich für eine Weile eine sehr wichtige Stufe der Heiligkeit vom Lebenslicht haben.
7. Rabash, Artikel Nr. 9 (1984), „Man sollte immer die Balken seines Hauses verkaufen“
Jeder von ihnen hatte einen Funken der Liebe zu Freunden, doch dieser Funke konnte das Licht der Liebe, das in jedem scheinen sollte, nicht entzünden, worauf sie sich zur Verbindung entschlossen, damit die Funken zu einer großen Flamme würden.
8. Maor WaShemesh, WaJechi
Das Wesen der Versammlung besteht darin, dass alle in einer Einheit sind und dass alle nur ein Ziel suchen: den Schöpfer zu finden. In jedem Zehner befindet sich die Shechina [Göttliche Gegenwart]. Wenn es mehr als zehn sind, dann gibt es natürlich mehr Offenbarungen der Shechina. So sollte sich jeder Mensch mit seinem Freund versammeln und zu ihm kommen, um von ihm ein Wort über die Arbeit des Schöpfers zu hören und wie man den Schöpfer findet. Er sollte vor seinem Freund annullieren, und sein Freund sollte ihm gegenüber dasselbe tun, und so sollte es jeder tun. Dann, wenn die Versammlung mit dieser Absicht ist, dann „Mehr als das Kalb säugen will, will die Kuh säugen“, und der Schöpfer nähert sich ihnen und Er ist mit ihnen.
9. Rabash, Artikel N.17, 1986 „Die Agenda der Versammlung 2“
Deswegen muss man zuerst die Wichtigkeit der Versammlung preisen und dann sehen, was mit dieser Handlung zu erwerben ist. Es ist, wie unsere Weisen sagten: „Man sollte immer den Schöpfer preisen und dann beten.“ Mit anderen Worten soll man sich am Anfang der Versammlung mit dem Lobpreisen der Gemeinschaft befassen. Jeder muss versuchen, Gründe und Erklärungen für ihren Wert und für ihre Wichtigkeit beizusteuern. Sie sollten über nichts anderes sprechen als über den Ruhm der Gemeinschaft.
Letztlich sollte ihr Ruhm von allen Freunden enthüllt werden. Dann sollten sie sagen: „Nun haben wir die erste Stufe der Freundesversammlung erlebt und nun beginnt die zweite Stufe.“ Dann wird sich jeder überlegen, welche Handlungen er ausführen kann, so dass jeder die Freundesliebe erwerben möge. In anderen Worten, was jeder Mensch tun kann, um in seinem Herz die Liebe für jeden in der Gemeinschaft zu erlangen.
Und wenn die zweite Stufe abgeschlossen ist – die Überlegungen, was zugunsten der Gesellschaft getan werden kann – beginnt die dritte Stufe. Diese beinhaltet die Umsetzung der Dinge, welche entsprechend der Entscheidung der Freunde getan werden sollten.
Teil 2: Die Struktur der Welten
10. Baal HaSulam, „Einführung zu Talmud Esser HaSefirot“, Pkt. 155.
Wenn es einem Menschen an Gefäßen mangelt und er während seiner Beschäftigung mit dieser Wissenschaft dabei die Namen der Lichter und Gefäße erwähnt, die einen Bezug zu seiner Seele haben – so leuchten diese sogleich auf ihn in gewissem Maße. Sie leuchten ihm aber, ohne sich in den inneren Teil seiner Seele einzukleiden, weil es ihm an Gefäßen mangelt, die sich für deren Erhalt eignen würden. Das Leuchten aber, welches der Mensch wieder und wieder während des Studiums erhält, zieht die höchste Lieblichkeit an ihn heran und erfüllt ihn mit Heiligkeit und Reinheit, die ihn näher zur Erreichung seiner Vollkommenheit bringen.
Baal HaSulam „Einführung in die Weisheit der Kabbala“, Pkt. 14-16
14) Um die Geschöpfe aus dieser gewaltigen Trennung vom Schöpfer zu erretten, fand Zimzum Alef (Erste Einschränkung) statt, welche Bchina Dalet von allen Parzufim (spirituellen Objekten) der Kedusha (Heiligkeit) trennte. Das geschah auf solche Art und Weise, dass das große Maß des Verlangens zu empfangen zu einem leeren Raum (Chalal Panui) wurde, ohne jegliches Licht.
Dies ist so, weil nach Zimzum Alef alle Parzufim der Kedusha einen korrigierenden Massach (Schirm) für ihr Kli Malchut eingerichtet haben, um kein Licht in dieser Bchina Dalet zu empfangen. In dem Moment, als sich das Höhere Licht (Or Eljon) zum Geschöpf erstreckt und versucht, sich ins Innere zu verbreiten, stößt der Massach das Licht zurück. Dieser Prozess heißt Zusammenstoß (Hakaa) zwischen Höherem Licht und dem Massach. Als Ergebnis dieses Schlages steigt das Or Choser (Reflektiertes Licht) von unten nach Oben auf und bekleidet die Zehn Sefirot des Höheren Lichts.
Der zurückgestoßene Teil des Lichts heißt Or Choser (Reflektiertes Licht). Indem es das Höhere Licht bekleidet, wird es nachher zum Empfangs-Kli des Höheren Lichts, anstelle von Bchina Dalet. Denn danach erweitert sich Malchut im Maß des Or Choser – des Reflektierten Lichts (das zurückgestoßen wurde, von unten nach Oben stieg und das Höhere Licht bekleidete) – und breitete sich auch von Oben nach unten hin aus, sodass sich auf diese Weise die Lichter in die Kelim (Plural von Kli) kleiden, das heißt in dieses Or Choser. [Man sagt, dass das Höhere Licht sich in das Or Choser kleidet.]
Das nennt man Rosh (Kopf) und Guf (Körper) einer jeden Stufe. Der Siwug de Hakaa (Zusammenstoß) des Höheren Lichts mit dem Massach verursacht einen Aufstieg des Or Choser (Reflektiertes Licht) von unten nach Oben und bekleidet die Zehn Sefirot des Höheren Lichts in die Zehn Sefirot de Rosh – das bedeutet die Wurzeln der Kelim (Gefäße). Denn dort ist noch keine richtige Einkleidung möglich. [Diese Zehn Sefirot de Rosh sind noch nicht die wirklichen Kelim; sie geben nur ihre Wurzeln weiter.]
Erst nachdem sich Malchut mit dem Or Choser von Oben nach unten ausgebreitet hat, ist das Or Choser zu Ende und es wird zu den Kelim für das Höhere Licht. Und nun kleiden sich die Lichter in die Kelim, genannt Guf (Körper) dieser bestimmten Stufe, was vollendete Kelim bedeutet.
15) Die neuen Kelim entstanden in den Parzufim der Kedusha anstelle von Bchina Dalet nach Zimzum Alef (Erste Einschränkung). Sie werden durch das Or Choser als Ergebnis des Siwug de Hakaa zwischen dem Licht (Or) und dem Massach gebildet.
Wir müssen allerdings noch verstehen, wie dieses Or Choser zu einem Gefäß für den Empfang (Kli Kabbala) wird, nachdem es ursprünglich nur ein zurückgewiesenes Licht war. Es funktioniert in der Weise, dass das Licht zu einem Gefäß wird, also eine entgegengesetzte Rolle zu spielen beginnt.
Wir wollen zur Verdeutlichung ein Beispiel aus unserer Welt geben. Von Natur aus liebt und schätzt der Mensch die Eigenschaft zu geben und hütet sich, von seinem Freund zu empfangen, ohne gleichzeitig etwas zurückzugeben. Nehmen wir an, dass jemand zu einem Freund nach Hause kommt und zum Essen eingeladen wird. Natürlich will er alles zurückweisen, egal wie hungrig er auch sein mag, da die Rolle eines Empfängers, der ein Geschenk empfängt, ohne zurückzugeben, erniedrigend ist.
Sein Gastgeber fängt jedoch an, ihn zu überzeugen, indem er ihm klar macht, dass ein essender Gast seinem Gastgeber ungeheure Freude bereitet. Wenn der Gast dies als wahr empfindet, stimmt er dem Essen zu, da er sich dann nicht mehr als Empfangender und den Gastgeber als Gebenden empfindet. Im Gegenteil empfindet sich der Gast als derjenige, der dem Gastgeber gibt und ihn durch seine Bereitschaft zu essen erfreut.
Es wird deutlich, dass trotz des Hungergefühls und Appetits – wobei gerade Hunger und Appetit das ursprüngliche Sondergefäß (Essen zu erhalten) sind – der Gast wegen seines Schamgefühls keine Köstlichkeit anfassen konnte. Erst durch die Überzeugungskünste des Gastgebers wurde es aufgelöst, und erst dann tauchten in ihm die Keime der neuen Empfangsgefäße für das Essen auf. [Wir haben nun gesehen, wie ein neues Essen empfangendes Gefäß erschaffen wurde]. Die wachsende Überredungskunst des Gastgebers und die sinkende Widerstandskraft des Gastes erreichen allmählich den genügenden Grad, um Empfangen (Kabbala) in Schenken (Hashpaa) umzuwandeln. Bis der Gast feststellen kann, dass er dem Gastgeber durch sein Essen große Freude und Gefallen bereitet. Denn nun sind bei ihm die Gefäße des Empfangens für das Essen des Gastgebers geboren. Und nun sieht man, dass die Widerstandskraft des Gastes zur Grundlage seiner Empfangsgefäße für das Essen wurde. [Die Tatsache des Empfangens blieb davon unberührt, einzig die Ausrichtung dieser Handlung – die Absicht (Kavana) – wurde umgewandelt.] Genauso wie die Widerstandskraft Anlass wurde, das Essen zu empfangen, und nicht Hunger und Appetit, obwohl diese die gewöhnlichen Gefäße zum Empfangen sind.
16) Mithilfe dieses Beispiels von Gastgeber und Gast können wir jetzt verstehen, was Siwug de Hakaa und das daraus resultierende Or Choser ist, welches seinerseits zu einem neuen Kli wird, das anstelle von Bchina Dalet das Höhere Licht empfängt. Die Wechselwirkung findet statt, da das Licht mit der Absicht auf den Massach trifft, in Bchina Dalet einzudringen. Das ähnelt einem Gastgeber, der den Gast zum Essen zu überzeugen versucht. In dem Maß, wie der Gastgeber wünscht, dass sein Gast den von ihm zubereiteten Speisen zustimmt, so sehr möchte auch das Höhere Licht sich im Empfangenden verbreiten. Und der Massach, der gegen das kommende Licht gerichtet ist und es zurückstößt, ähnelt der Widerstandskraft des Gastes und seiner Absage, Speise und Trank zu akzeptieren. So stößt er das Gute weg.
In diesem Beispiel findet man, dass gerade die Abweisung zu essen zu einem neuen, richtigen Empfangsgefäß für das Essen wurde. Auf diese Weise kann man sich vorstellen, dass das Or Choser ein Empfangsgefäß anstelle von Bchina Dalet wird, das diese Rolle vor Zimzum Alef (Erste Einschränkung) spielte.
Wir müssen uns jedoch immer daran erinnern, dass dies nur in den Parzufim (Plural von Parzuf) der Kedusha der Welten ABYA geschieht, aber nicht in den Parzufim der Klipot (Schalen) und unserer Welt, in welchen Bchina Dalet weiterhin ein Empfangsgefäß darstellt. Deswegen werden sie vom Höheren Licht getrennt. Wegen des Unterschieds zwischen den Eigenschaften von Bchina Dalet und denen des Schöpfers gibt es daher weder in den Klipot noch in unserer Welt auch nur einen Funken Licht. Daher werden die Klipot [unreine Kräfte: ein Verlangen, das Licht ohne Massach zu empfangen] und Sünder für tot gehalten, da das Verlangen, das Licht ohne Massach zu empfangen, sie vom Licht allen Lebens – dem Licht des Schöpfers – trennt.
Baal HaSulam „Einführung in die Weisheit der Kabbala“Pkt. 14-16
Hausaufgabe:
Stelle Dir vor, Du bist auf einem Kongress in Israel angekommen. Was fühlst Du? Versuche, so viele Details, Nuancen, Gefühle, Gedanken und Absichten wie möglich festzuhalten.
Jeder schreibt für sich allein und teilt dann seine Gedanken mit den anderen im Zehner.