Lektion 24
Teil 1: Die Schlüsselrolle der täglichen Routine beim Erreichen des Ziels Teil 2: Konzepte in der Struktur der Welten
Teil 1: Die Schlüsselrolle der täglichen Routine beim Erreichen des Ziels (ausgewählte Auszüge und Videoclips)
Teil 2: Konzepte in der Struktur der Welten: Baal HaSulam, Einführung in die Weisheit der Kabbala, i.5-6
1. RABASH, Artikel Nr. 12 (1988), "Was sind Tora und Arbeit auf dem Weg des Schöpfers?"
Ein Mensch muss große Anstrengungen unternehmen, bevor er zum Lernen kommt, damit sein Lernen Früchte trägt und gute Ergebnisse bringt, das bedeutet, damit das Lernen ihm das Licht der Tora bringt, durch das es möglich wird, ihn zu reformieren.
2. Likutei Halachot, Choshen Mishpat, Gesetz 3:30
Das Wesen der Arbeit des Schöpfers liegt im Aspekt des Willens, und jeder entsprechend der Art und Weise, wie er sich daran gewöhnt, sein Verlangen, seine Sehnsüchte und sein Sehnen nach dem Schöpfer zu stärken, wird mit Nähe zum Schöpfer und zu seiner Tora und den Mitzvot belohnt.
3. RABASH, Artikel Nr. 875, "Drei Linien – 4"
Aber bevor man damit belohnt wird, aus der Selbstliebe herauszukommen und alles zu tun, um zu geben, was Lishma genannt wird, lernt man zwar alle diese Dinge, aber es sind nur Namen ohne jegliche Klarheit. Das bedeutet, dass man in den Dingen, die man lernt, keine Errungenschaft hat, da man kein Wissen über das Material der oberen Wurzeln hat – welche „die heiligen Namen“ oder Sefirot und Parzufim [pl. von Parzuf] genannt werden.
Wir können die oberen Angelegenheiten, die „die Weisheit der Kabbala“ genannt werden, nur durch die Segula [Heilmittel/Kraft] lernen, da dies einem Menschen das Verlangen und die Sehnsucht bringen kann, sich am Schöpfer festzuhalten, und zwar wegen der Kedusha [Heiligkeit] dieser Angelegenheiten, welche von den heiligen Namen sprechen.
4. Baal HaSulam, "Einführung zu Talmud Esser HaSefirot“, Punkt 155.
Wenn es einem Menschen an Gefäßen mangelt und er während seiner Beschäftigung mit dieser Wissenschaft dabei die Namen der Lichter und Gefäße erwähnt, die einen Bezug zu seiner Seele haben – so leuchten diese sogleich auf ihn in gewissem Maße. Sie leuchten ihm aber, ohne sich in den inneren Teil seiner Seele einzukleiden, weil es ihm an Gefäßen mangelt, die sich für deren Erhalt eignen würden. Das Leuchten aber, welches der Mensch wieder und wieder während des Studiums erhält, zieht die höchste Lieblichkeit an ihn heran und erfüllt ihn mit Heiligkeit und Reinheit, die ihn näher zur Erreichung seiner Vollkommenheit bringen.
Einführung in die Weisheit der Kabbala. Punkte 5-6.
5) Daher braucht man die vier Unterscheidungen (Dalet Bchinot), die im Namen HaWaYaH enkodiert sind und Chochma, Bina, Tiferet, Malchut heißen. Bchina Alef (Phase Eins), welche Chochma heißt, beinhaltet die Gesamtheit des Ausgeströmten – das Licht und das Kli. In diesem ist das große Verlangen zu empfangen im gesamten Licht enthalten, das Or Chochma (das Licht der Weisheit) oder Or Chaja (das Licht des Lebens) heißt, denn es ist das gesamte Licht des Lebens (Or ha Chaim) im Ausgeströmten, eingekleidet in sein Kli. Diese Bchina Alef wird jedoch weiterhin lediglich als Licht angesehen, und das Kli dieser Stufe ist fast nicht erkennbar, denn es ist mit dem Licht vermischt und verschwindet in ihm wie eine Kerze vor einer Fackel.
Danach kommt Bchina Bet (Phase Zwei). Das geschieht, da das Kli Chochma am Ende seiner Entwicklung die Übereinstimmung mit dem Höheren Licht – Or Eljon – in ihm durch die Angleichung der Form (Hashwaat ha Zura) erreicht. Es bedeutet, dass im Kli Chochma das Verlangen, dem Ausströmenden zu geben, wach wird, analog der Natur des Lichts in Seinem Inneren, welches vollkommenes Geben ist.
Als Antwort auf das Erwachen dieses Verlangens kommt vom Ausströmenden ein neues Licht, das Or Chassadim (das Licht der Barmherzigkeit) heißt. Daher entledigte sich Bchina Alef fast vollständig des Or Chochma, das vom Ausströmenden gegeben wurde. Denn dieses Or Chochma kann nur in einem ihm passenden Kli empfangen werden; das ist das Verlangen zu empfangen in seinem höchsten Grad.
Deswegen unterscheiden sich das Licht und das Kli in Bchina Bet völlig von denen in Bchina Alef. Denn das Kli von Bchina Bet ist das Verlangen zu geben (Razon lehashpia), und das Licht dieser Stufe wird als Or Chassadim definiert, das bedeutet das Licht, welches aus der Kraft von Dwekut (Anhaftung, Verschmelzung) des Ausgeströmten (Neezal) mit dem Ausströmenden (Maazil) resultiert. Das Verlangen zu geben in Bchina Bet bewirkt die Angleichung der Form an den Ausströmenden, und die spirituelle Angleichung der Form ist Dwekut (Anhaftung, Verschmelzung).
Danach kommt Bchina Gimel (Phase Drei). Nachdem das Licht innerhalb des Ausgeströmten (Neezal) sich durch die vollständige Abwesenheit des Or Chochma bis auf die Stufe Or Chassadim verringert hatte (während wir bereits wissen, dass das Or Chochma die Essenz und Hauptlebensenergie des Ausgeströmten ist), erwachte Bchina Bet am Ende ihrer Entwicklung. Sie empfand den Mangel an Or Chochma und zog eine gewisse Menge des Or Chochma an sich, um innerhalb des Or Chassadim, welches in ihr ist, zu scheinen. Dieses Erwachen verursachte nun die erneute Anziehung einer gewissen Menge des Verlangens zu empfangen, welches nun eine neue Form des Kli darstellt, das Bchina Gimel bzw. Tiferet heißt. Das Licht in dieser Bchina heißt Or Chassadim mit einem schwachen Leuchten von Chochma (Hearat Chochma), denn der größte Teil dieses Lichts ist das Or Chassadim, und sein geringerer Teil ist Or Chochma.
Danach kommt Bchina Dalet (Phase Vier). Ebenso wurde das Kli der Bchina Gimel am Ende ihrer Entwicklungsphase wach und zog das Or Chochma an sich, jedoch in der ganzen Fülle, wie es in Bchina Alef war. Dieses erwachte Verlangen ist also die Sehnsucht im Ausmaß der Begierde nach Licht, wie sie Bchina Alef innewohnte, und noch mehr als das. Denn jetzt, nachdem das Or Chochma einmal verschwunden ist und sich nicht mehr im Ausgeströmten kleidet, sehnt er sich danach. Daher verlangt er nach diesem Licht Or Chochma viel stärker als es in Bchina Alef war. Daher besteht das Verlangen zu empfangen nun in seiner ganzen Vollkommenheit. Denn nach der Ausbreitung (Hitpashtut) des Lichts und dessen anschließendem Verschwinden (Histalkut) wird das Kli bestimmt. Später, wenn das Kli nun von neuem das Licht empfängt, gilt, dass das Kli dem Licht vorangeht. Daher wird diese Bchina Dalet als der Abschluss des Kli definiert und wird als Malchut (Königreich) bezeichnet.
6) Die vier oben beschriebenen Unterscheidungen entsprechen den Zehn Sefirot, welche in jedem ausgeströmten Wesen (Neezal) und jedem Geschöpf (Niwra) unterschieden werden können, sowohl im Ganzen (Klal), welches die vier Welten ABYA sind, als auch in allen kleinsten Einzelheiten (Prat), die in der Realität existieren. Bchina Alef heißt Chochma oder die Welt Azilut. Bchina Bet heißt Bina oder die Welt Brija. Bchina Gimel heißt Tiferet oder die Welt Yezira. Bchina Dalet heißt Malchut oder die Welt Assija.
Jetzt wollen wir die vier Unterscheidungen erläutern, die in jeder Seele (Neshama) existieren. Denn jede Seele (Neshama) kommt aus der Welt der Unendlichkeit (Ejn Sof), steigt von dort in die Welt Azilut herab, was Bchina Alef der Seele darstellt.
In der Welt Azilut wird sie noch nicht Neshama (Seele) genannt, da dieser Name quasi auf einen gewissen Unterschied zum Ausströmenden (Maazil) hinweist. Durch diesen Unterschied trat sie aus Ejn Sof aus, das heißt aus dem Zustand der vollständigen Verschmelzung mit dem Ausströmenden, zur Enthüllung eines eigenen Herrschaftsbereichs.
Solange die Seele (Neshama) nicht die Form eines vollständigen Kli annimmt, gibt es nichts, was sie vom Wesen des Schöpfers – Azmuto – absondern kann, bis sie geeignet und tauglich wird, einen eigenen Namen zu tragen. Und wie schon bekannt, wird Bchina Alef des Kli noch gar nicht als Kli angesehen und annulliert sich selbst vollständig gegenüber dem Licht. Daher nennt man alles, was in der Welt Azilut existiert, absolute Göttlichkeit, und das heißt: Huh we Shmo Echad – Er und Sein Name sind eins. Sogar die Seelen (Neshamot) anderer Lebewesen, während sie die Welt Azilut passieren, gelten als mit dem Wesen des Schöpfers verschmolzen.