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Kabbala Weltkongress – In einem Gebet – Oktober 2025

Lektion 4 – Ein Gebet über dem Verstand

Ausgewählte Auszüge aus den Quellen


1. Rabash, Artikel 12 (1991), „Diese Kerzen sind heilig“

Und das Wichtigste ist das Gebet. Das heißt, ich muss zum Schöpfer beten, dass er mir hilft, über den Verstand zu gehen. Das bedeutet, dass die Arbeit mit Freude geschehen soll, so als wäre ich bereits mit dem “Verstand der Heiligkeit” belohnt worden, und welche Freude ich dann empfinden würde. Genauso sollte ich den Schöpfer bitten, mir diese Kraft zu geben, damit ich über den Verstand des Körpers hinausgehen kann.

Mit anderen Worten bittet der Mensch den Schöpfer darum, dass er mit Freude arbeiten kann, wie es sich für jemanden gehört, der einem großen König dient, auch wenn der Körper nicht mit dieser Arbeit einverstanden ist, um zu geben. Er bittet den Schöpfer nicht darum, Seine Größe zu zeigen, damit er in Freude arbeiten kann. Vielmehr möchte er, dass der Schöpfer ihm Freude an der Arbeit über dem Verstand gibt – dass sie einem Menschen so wichtig ist, als hätte er bereits Verstand.


2. Rabash, Artikel 13 (1985), „Mächtiger Hort meiner Erlösung“

Was kann man jedoch tun, wenn man mit Lob beginnen will, jedoch das Herz verschlossen ist und man fühlt, dass man voller Mängel ist und weder singen noch preisen kann? Der Rat ist, über den Verstand zu gehen und zu sagen, dass alles „verhüllte Chassadim“ (Gnade) sind. Mit anderen Worten sollte man immer sagen, dass alles Chessed (Gnade/Barmherzigkeit) ist, jedoch ist sie verhüllt, weil man noch nicht geeignet ist, den Genuss und die Freude zu sehen, die der Schöpfer für Seine Geschöpfe vorbereitet hat.

Und nachdem man den Schöpfer gelobt hat, das bedeutet, dass man über dem Verstand glaubt, dass alles gut und gnädig ist, dann sollte man beten, dass der Schöpfer das Herz korrigiert, um „Mein Gebetshaus“ zu werden, sodass diese Gnade des Schöpfers dort erscheint. Dies wird „offenbarte Chassadim“ genannt.


3. Rabash, Artikel 25 (1987), “Was bedeutet Ernsthaftigkeit in der Arbeit?"

So sollten wir die Worte verstehen: „Man betet nicht, es sei denn nur mit Ernsthaftigkeit.“ Mit anderen Worten: Unsere Weisen raten uns, wie man beten soll. Sie sagen uns: „nur mit Ernsthaftigkeit“. Das bedeutet, dass man erforschen sollte, was man braucht, bevor man betet, und auf diesen Mangel hin betet man, dass der Schöpfer den Mangel stillt.

Deshalb muss man sich zuerst selbst prüfen, ob man es auf sich nehmen kann, im Glauben über dem Verstand zu wandeln, der „Ernsthaftigkeit“ genannt wird, und erst dann wird man beten, dass der Schöpfer den Glauben in seinem Herzen festigt, denn wenn der Glaube über dem Verstand ist, dann hat er alles, wie gesagt wurde, dass der Kleine sich vor dem Großen annulliert.


4. Rabash, Notiz 638, „Der Trieb des Menschen“

Die Sache ist die, dass es Glaube über dem Verstand heißt; das heißt über der Natur, denn alles, was innerhalb des Verstandes ist, heißt „innerhalb der Natur und des Verstandes“. Und das, was ein Mensch versteht, kann er tun - es sei denn, er ist faul. Er kann es aber nicht über dem Verstand tun. Deshalb wird alles, was über die Natur hinausgeht, als ein Wunder betrachtet.

Alle Wunder werden dem Schöpfer zugeschrieben und als eine Erweckung von Oben und nicht als eine Erweckung von unten betrachtet. Denn der Untere kann nichts tun, was über der Natur ist. Damit aber ein Wunder an ihm geschieht, muss der Mensch darum beten.


5. Rabash, Artikel 5 (1990), „Was ist der Grund dafür, dass die Erde ihre Früchte nicht hervorbrachte, bevor der Mensch erschaffen wurde’ in der Arbeit?"

Wir müssen glauben, dass ‚Du das Gebet eines jeden Mundes hörst‘, wie wir im Gebet sagen: ‚Denn Du hörst das Gebet eines jeden Mundes.‘ Also sollte der Schöpfer auch dein Gebet gehört haben. Wenn Er das Gebet eines jeden Mundes nicht hört, warum solltest du dann beten?“

Wenn der Mensch zu einem solchen Zustand kommt, kann er sich über den Verstand erheben. Das heißt, obwohl der Verstand sehr wichtig ist und er sehen kann, dass der Körper mit dem Verstand spricht, sollte der Mensch sagen, dass er über den Verstand gehen muss. Das heißt, er sieht Widersprüche, wie zum Beispiel, dass er viele Male gebetet hat, aber keine Antwort auf sein Gebet empfangen hat. Aber wenn er sich dann überwindet und über den Verstand hinausgeht, nennt man das „Glaube über dem Verstand“.


6. Rabash, Artikel 23 (1989), „Was bedeutet ‚Wenn er das bittere Kraut verschluckt, wird er nicht herauskommen‘ in der Arbeit?“

Aber selbst wenn er erkennt, dass der Schöpfer ihm helfen kann, und er versteht, dass der wahre Rat nur das Gebet ist, kommt der Körper und macht ihm klar: „Du siehst, wie viele Gebete du schon erhoben hast, aber du hast keine Antwort von Oben erhalten. Warum also noch darum bitten, dass der Schöpfer dir hilft? Du siehst, dass du keine Hilfe von Oben bekommst.“ Zu diesem Zeitpunkt kann er nicht beten. 

Dann muss der Mensch sich noch einmal durch den Glauben überwinden und darauf vertrauen, dass der Schöpfer das Gebet eines jeden Mundes erhört; und es spielt keine Rolle, ob der Mensch erfahren ist und gute Eigenschaften hat oder das Gegenteil zutrifft. Vielmehr muss er sich überwinden und über dem Verstand glauben, auch wenn sein Verstand ihm sagt, dass er schon viele Male gebetet hat, ohne eine Antwort von Oben zu erhalten. Wie kann er dann noch einmal beten? Genau dies erfordert eine Überwindung, d.h. sich über den Verstand zu erheben und zu beten, dass der Schöpfer ihm hilft, seine Ansicht zu überwinden und zu beten.


7. Rabash, Notiz 236, “ Die ganze Erde ist voll Seiner Herrlichkeit”

Wenn man also sein Herz wieder darauf ausrichtet, im Glauben über dem Verstand zu sein, befähigt und stärkt man es darin, die Offenbarung des Angesichts zu erreichen, wie im Sohar geschrieben steht, dass die Shechina (Göttliche Gegenwart) zu Rabbi Shimon Bar Jochai sagte: „Es gibt keinen Ort, an dem man sich vor Dir verstecken kann.“ Das bedeutet, dass der Mensch in allen Verhüllungen, die er fühlte, glaubte, dass hier das Licht des Schöpfers war. Dies befähigte ihn, das Angesicht Seines Lichtes zu offenbaren.

Das ist die Bedeutung des Maßes an Glauben, der den Menschen aus jeder Niedrigkeit und Verhüllung herauszieht, wenn er sich darin stärkt und den Schöpfer bittet, Sich zu offenbaren.


8. Rabash, Artikel 6 (1989), „Was ist “Über dem Verstand” in der Arbeit?“

In der Arbeit bedeutet „Glaube über dem Verstand“, dass der Mensch glauben muss – auch wenn der Verstand das Gegenteil sieht und mehrere Beweise dafür hat, dass es nicht so ist, wie der Mensch es glauben will. Dies wird als „Glaube über dem Verstand“ bezeichnet: Er glaubt, als sähe er es mit dem Verstand. Dies wird in der Arbeit als „Glaube über dem Verstand“ bezeichnet.

Es bedeutet viel Arbeit für einen Menschen, dies auf sich zu nehmen; es ist gegen den Verstand. Der Körper ist damit nicht einverstanden, aber er nimmt es trotzdem an, als entspräche es dem Verstand. Dieser Glaube erfordert die Hilfe des Schöpfers. Aus diesem Grund muss der Mensch für diesen Glauben beten, dass Er ihm die Kraft gibt, Ihm ähnlich zu sein, als hätte er es mit dem Verstand erlangt.

Der Mensch sollte aber nicht vom Schöpfer erbitten, alles mit dem Verstand verstehen zu können. Stattdessen sollte er zum Schöpfer beten, ihm die Kraft zu geben, den Glauben über dem Verstand anzunehmen, als wäre er innerhalb des Verstandes.


9. Rabash, Notiz 266. "Jeder, der in seinem Wein gefestigt ist"

Das gleicht jemandem, der an den Schöpfer glaubt, dass Er ein Gebet erhört, auch wenn er täglich betet und nicht sieht, dass der Schöpfer sein Gebet erhört. Dennoch glaubt er, dass der Schöpfer ein Gebet erhört. Wird er jedoch damit belohnt, dass der Schöpfer alle seine Bitten erfüllt, muss er nicht mehr glauben, dass der Schöpfer ein Gebet erhört – denn er sieht es mit eigenen Augen, dass der Schöpfer ihm gibt, was er will.

Daher wird der Ort, an dem er glauben muss, „Geheimnis“ genannt, und der Ort der Offenbarung heißt „Wein der Tora“. Der Mensch muss sich im Glauben stärken, selbst dort, wo er die Offenbarung empfangen kann, dass der Schöpfer das Gebet erhört.


10. Rabash, Artikel 28 (1987), „Was bedeutet ‚nicht hinzufügen und nicht wegnehmen‘ in der Arbeit?“

Man muss über dem Verstand glauben und sich vorstellen, dass man bereits mit dem Glauben an den Schöpfer belohnt wurde, was in den Organen spürbar ist, und man sieht und fühlt, dass der Schöpfer die ganze Welt als der Gute führt, der Gutes tut. Obwohl man, wenn man mit dem Verstand schaut, das Gegenteil sieht, sollte man dennoch über dem Verstand arbeiten, und es sollte einem so erscheinen, als könne man in seinen Organen bereits fühlen, dass es wirklich so ist, dass der Schöpfer die Welt als der Gute führt, der Gutes tut.

Hier erwirbt er die Bedeutung des Ziels, und von hier leitet er das Leben ab, also die Freude, dem Schöpfer nahe zu sein. Dann kann der Mensch sagen, dass der Schöpfer gut ist und Gutes tut, und fühlen, dass er die Kraft hat, dem Schöpfer zu sagen: „Du hast uns aus allen Völkern auserwählt, du hast uns geliebt und gewollt“, da er einen Grund hat, dem Schöpfer zu danken. Und in dem Maße, in dem er die Bedeutung der Spiritualität fühlt, begründet er den Lobpreis des Schöpfers.