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Kabbala Weltkongress – In einem Gebet – Oktober 2025

Lektion 3 – Die Bedingungen für ein Gebet aus tiefstem Herzen

Ausgewählte Auszüge aus den Quellen


1. Baal HaSulam, Shamati 209, "Drei Bedingungen beim Gebet“

Beim Gebet gibt es drei Bedingungen:

  1. Zu glauben, dass Er den Menschen erretten kann, obwohl er von allen seinen Zeitgenossen die schlimmsten Umstände hat. Doch "ist denn die Hand des Schöpfers zu kurz, um ihn zu erretten“? Denn wenn nicht, dann "wird der Wirt Seine Gefäße nicht retten können“.
  2. Er weiß sich keinen Rat mehr, da er schon alles getan hat, was in seinen Kräften lag, und doch sah er keine Heilung für seine missliche Lage.
  3. Wenn Er ihm nicht hilft, dann ist ihm sein Tod lieber als sein Leben. Gebet bedeutet Arbeit bzw. "verloren“ im Herzen. Je verlorener er ist, desto stärker ist sein Gebet. Denn natürlich gleicht einer, dem es an Überflüssigem und an Luxus fehlt, nicht einem zum Tode Verurteilten, wenn nur noch bleibt, das Urteil zu vollstrecken. Und er ist bereits in Eisenketten gelegt und steht nun da und fleht um sein Leben. Und gewiss wird er "weder ruhen, noch schlafen“ und sich keinen Augenblick davon ablenken lassen, um sein Leben zu beten.

1. Bedingung: Glaube und Vertrauen in den Schöpfer

2. Rabash, Artikel 6 (1984), "Liebe zu Freunden 2”

Ich muss mit dem Glauben arbeiten, um Vertrauen zu gewinnen, dass ich das Ziel erreichen kann – und dass ich nicht verzweifle und mitten in der Arbeit davonlaufe. Vielmehr soll ich glauben, dass der Ewige auch jemanden niedrigen und verachteten wie mich unterstützen kann – dass Er mich an Sich nähert und mir das Verdienst der Anhaftung gewährt.


3. Baal HaSulam, Brief 34

Wir senden unsere Bitten nach oben, Schlag um Schlag, ohne Ermüdung und ohne Unterbrechung, und wir lassen uns überhaupt nicht entmutigen, wenn Er uns nicht antwortet - in unserem Glauben, dass Er das Gebet hört. Er wartet auf uns, bis wir die Kelim haben, um den treuen Segen zu empfangen. Dann werden wir auf jedes Gebet und jede Bitte Antwort erhalten, denn "die Hand des Ewigen ist nicht zu kurz“ - mitnichten!


4. Baal HaSulam, Brief 24

Wir müssen mit voller Überzeugung glauben, dass der Schöpfer das Gebet eines jeden Mundes erhört, insbesondere wenn es um die Heilige Shechina (Göttliche Gegenwart) geht. Mit diesem Glauben erlangen wir Zuversicht, und dann wird unser Gebet vollständig sein, mit der Zuversicht, dass wir gerettet werden. So werden wir den ganzen Tag in Vertrauen und Freude verweilen, als wären wir bereits gerettet.


5. Rabash, Artikel 17 (1984), "Die Agenda der Versammlung Teil 2“

Wir müssen mit dem Preisen des Schöpfers beginnen, weil es zwei Voraussetzungen gibt, wenn jemand etwas von einem anderen erbittet:

  1. Der Gebetene hat, worum man ihn bittet, wie etwa Reichtum, Macht oder den Ruf, reich und wohlhabend zu sein.
  2. Der Gebetene sollte ein gutes Herz haben; das bedeutet, dass er anderen gerne Gutes tut.

Solch einen Menschen kann man um einen Gefallen bitten. Deshalb sagten sie: "Man sollte immer den Schöpfer preisen und dann beten.“ Wenn man an die Größe des Schöpfers glaubt, dass Er alle Arten von Freuden hat und den Geschöpfen geben will, und es Sein Wille ist, Gutes zu tun, ist es angebracht zu sagen, dass er zum Schöpfer betet und dieser ihm sicherlich helfen wird, da es Sein Wille ist, Gutes zu tun. Daher kann ihm der Schöpfer geben, wonach sein Herz verlangt. So kann auch der Betende zuversichtlich sein, dass der Schöpfer sein Gebet erhört.


2. Bedingung: Lediglich der Schöpfer kann helfen

6. Rabash, Artikel 16 (1984), "Das Geben betreffend“

Wenn man jedoch mit der Arbeit anfängt, um die Stufe des Gebens zu erreichen, erkennt man, dass man weit davon entfernt ist und eigentlich keinerlei Verlangen nach einem Gedanken, einem Wort oder einer Handlung hat, das auf die Fähigkeit zu geben abzielt. Und dann weiß man nicht, was man tun soll, um die Kraft des Gebens zu erreichen. Und obwohl man sich immer mehr anstrengt, wird einem die Unmöglichkeit, das Geben jemals zu erreichen, immer deutlicher bewusst.

Erst dann begreift man, dass nur der Schöpfer einem helfen kann und man sich mit Tora und Mizwot beschäftigen muss, um die Belohnung zu erhalten, die darin besteht, vom Schöpfer die Kraft des Gebens zu erhalten. Man hofft auf diese Belohnung, weil man die Gleichheit der Form mit den Eigenschaften des Schöpfers (das Geben) und somit Dwekut (Anhaftung) mit Ihm erreichen will.


7. Baal HaSulam, Shamati 1, "Es gibt nichts außer Ihm (Ejn Od Milvado)“

Es steht geschrieben: "Es gibt nichts außer Ihm“, was bedeutet, dass es keine andere Kraft in der Welt gibt, die über eine Möglichkeit verfügen würde, etwas gegen den Schöpfer zu tun. Und wenn der Mensch sieht, dass es in der Welt Dinge und Kräfte gibt, welche die Existenz der Höheren Kräfte verneinen, so ist der Grund dafür, dass so der Wille des Schöpfers ist.

Und dies gilt als eine Methode der Korrektur, die heißt "die linke Hand stößt weg, und die rechte Hand zieht heran“, was bedeutet, dass das, was die Linke wegstößt, als Korrektur erachtet wird. Das heißt, dass es in der Welt Dinge gibt, die von vornherein kommen, um den Menschen vom rechten Weg abzulenken und durch welche er von der Heiligkeit abgestoßen wird.

Und der Nutzen der Zurückweisungen besteht darin, dass mit ihrer Hilfe der Mensch ein Bedürfnis erhält und ein volles Verlangen danach, dass der Schöpfer ihm helfen möge, weil er sieht, dass er nicht mehr weiter weiß.


8. Baal HaSulam, Shamati 5, "LiShma bedeutet Erwecken von Oben, und warum brauchen wir ein Erwachen von unten?“

Das Gebet muss vollkommen sein. Es muss aus der Tiefe des Herzens kommen. Der Mensch muss deshalb hundertprozentig sicher sein, dass ihm auf der Welt niemand außer dem Schöpfer helfen kann.

Doch woher weiß man, dass niemand außer dem Schöpfer selbst einem helfen kann? Diese Erkenntnis erlangt man erst, wenn man alles Menschenmögliche getan hat, um zum Schöpfer zu gelangen und nichts davon geholfen hat. Deshalb muss der Mensch alle in der Welt denkbaren Handlungen unternehmen, um zu “um des Schöpfers Willen“ zu gelangen. Dann betet er aus der Tiefe seines Herzens und der Schöpfer erhört das Gebet.


3. Bedingung: Der Tod ist besser für mich als das Leben

9. Rabash, Brief 9

Wenn aber jemand bereits die Arbeit gewohnt ist und die Wahrheit sehen will, um diesen [Weg] zu gehen; wenn all sein Begehren der Korrektur seiner Taten gilt, dann zeigt man ihm vom Himmel, exakt gemäß dem Ausmaß seines Begehrens nach der Wahrheit, sein wahres Maß - nämlich, wie weit er von der Arbeit LiShma entfernt ist. Das zwingt ihn zur Niedrigkeit, da er das Böse in sich deutlicher erkennt als all seine Zeitgenossen. Denn alle Welt sieht nicht die Wahrheit und wie sehr sie unter der Herrschaft des Bösen stehen und den Dienst im Namen des Himmels noch gar nicht begonnen haben. Er aber sieht, dass er nicht in der Lage ist, irgendwas im Namen des Himmels zu tun, und fühlt sich getrennt vom Schöpfer.

Er fühlt sich wie tot, da er vom wahren Leben getrennt ist; und weil er den Geschmack des Todes verspürt, ist er sowieso in vollkommener Niedrigkeit, denn nichts ist niedriger als der Tod. Sodann schreit er hinaus: “Der Tod ist mir lieber als das Leben!”, denn so wird er zumindest der Tora und den Geboten keinen Schaden zufügen - also Heilige Dinge zum eigenen Nutzen einsetzen, denn in jedem Zustand fühlt er, dass er die Heiligen Namen zu profanen Zwecken nutzt.


10. Rabash, Artikel 5 (1989), "Was bedeutet es, dass die Welt aus Großzügigkeit erschaffen wurde?“

Manchmal geht das Leiden so weit, dass ein Mensch sagt: "Wenn ich meinen Mangel nicht stillen kann, würde ich lieber sterben als leben.” Das liegt aber an dem Leid, das er durch seinen Mangel erfährt. Doch wenn er dann die Befriedigung seines Bedarfs empfängt, von dem er sagte: "Ich würde lieber sterben als leben“ –, welch Genuss empfindet er dann, wenn er die Erfüllung empfängt!

Wenn es um die Arbeit in der Spiritualität geht, muss ein Mensch zu einem solchen Mangel an Dwekut (Anhaftung) an den Schöpfer kommen, dass er sagt: "Wenn ich Dwekut an den Schöpfer nicht erreichen kann, bereitet mir dieser Mangel solche Qualen, dass ich sage: ‚Ich würde lieber sterben als leben.'“

Das nennt man ein "echtes Verlangen“, und dieses Verlangen ist es wert, befriedigt zu werden.