Kabbala Weltkongress – In einem Gebet – Oktober 2025
Lektion 1 – Die Kraft des Gebets
Ausgewählte Auszüge aus den Quellen
1. Baal HaSulam, Brief 57
Alles, sowohl das Kleine als auch das Große, wird nur durch die Kraft des Gebets erreicht. Die gesamte Mühe und Arbeit, die wir leisten müssen, dient nur dazu, unsere Schwäche und Niedrigkeit zu offenbaren – dass wir aus eigener Kraft nichts erreichen können. Dann sind wir bereit, ein vollkommenes Gebet vor den Schöpfer zu bringen.
2. Rabash, Brief 34
Den Kern der Arbeit bildet das Gebet, denn nur durch das Gebet vermag der Mensch aus der Herrschaft der Vielen auszutreten und sich in die Herrschaft des Einzigen zu begeben. Denn hinsichtlich des Gebetes sind Klein und Groß gleich. Im Gegenteil, wer seine Geringfügigkeit mehr spürt, ist mehr in der Lage, ein echtes Gebet aus der Tiefe des Herzens zu sprechen, da er selbst weiß, dass er nicht in der Lage ist, sich durch seine eigenen Taten aus der Bedrängnis zu befreien. Denn dann kann er sagen, dass nur, wer mit besonderen Talenten und feinen Eigenschaften erschaffen wurde, aus eigener Kraft handeln könne. Wer jedoch keine Talente und keine guten Eigenschaften besitze, sei auf die Barmherzigkeit des Himmels angewiesen; folglich ist nur dieser Mensch in der Lage, ein echtes Gebet zu sprechen.
3. Rabash, Artikel 37 (1991), "Was ist Tora und was ist das Gesetz der Tora in Bezug auf Arbeit?"
Doch der Mensch sieht inder Realität, dass er keine Kraft hat, sich gegen die Natur zu stellen. Dann hat er keine andere Wahl, als sich an den Schöpfer zu wenden und zu sagen: "Jetzt bin ich in einem Zustand, in dem ich sehe, dass ich verloren bin, wenn Du mir nicht hilfst. Ich werde nie die Kraft haben, den Willen zu empfangen zu überwinden, denn das ist meine Natur. Vielmehr kann mir einzig und alleine der Schöpfer eine andere Natur geben."
4. Rabash, Notiz 246, "Über Shekalim – 2"
Wenn der Mensch etwas um des Gebens willen tun möchte und er beginnt, den Nutzen abzuwägen, widersetzt sich sein Körper, weil er nicht erkennt, welchen Nutzen er aus dem Geben ziehen kann.
In diesem Moment ist sein einziger Rat das Gebet. Wie unsere Weisen sagten: "Ein Gebet macht die Hälfte aus." Dazu wurde gesagt: "Der Ewige hilft uns", was unsere Weisen so erklärten: "Ohne die Hilfe des Schöpfers kann er sich nicht überwinden." Daraus folgt, dass jemand lediglich die Hälfte geben kann, nämlich das Gebet, und die andere Hälfte wird vom Schöpfer gegeben.
5. Rabash, Notiz 208, "Die Bedeutung des Staubes"
Die Korrektur besteht darin, erneut die Eigenschaft des Gebens auf sich zu nehmen. Dies liegt jedoch nicht in der Macht des Menschen, da es seiner Natur widerspricht. Aus diesem Grund haben wir gesagt: "Höre, Ewiger, und sei mir gnädig."
"Gnädig sein" (Chanun) bedeutet, wie unsere Weisen sagten: "Auch wenn jemand nicht würdig ist oder es verdient hat", so heißt es doch: "Wen Ich begnadige, den begnadige Ich." Das heißt, wir bitten den Schöpfer, dass Er uns diese Kraft verleihe, obwohl wir selbst nicht imstande sind, sie hervorzubringen.
Das ist die Bedeutung des Verses "Ewiger, sei mein Helfer", wie unsere Weisen sagten: "Ohne die Hilfe des Schöpfers kann er es nicht überwinden."
Und alles, was uns gegeben werden kann, ist das Gebet.
6. Baal HaSulam, Shamati 57. Nach Seinem Willen wird er Ihm ein Brandopfer darbringen
Man muss jedoch wissen, dass das Gebet den Menschen mehr korrigiert als Bestrafung. Wenn daher ein Gebet an die Stelle einer Strafe tritt, werden die Leiden aufgehoben und dem Gebet sein Platz gegeben, damit es den Körper korrigiere. Das ist die Bedeutung des Ausspruchs unserer Weisen: "Hat er Verdienst – durch die Tora; hat er keinen Verdienst – durch Leiden" (Brachot 5a). Und man muss wissen, dass der Weg der Tora erfolgreicher und gewinnbringender ist als der Weg der Leiden. Denn die Kelim, die dadurch geeignet werden, das Höhere Licht zu empfangen, erweitern sich mehr, und durch ihre Kraft kann man die Anhaftung an Ihn erlangen.
Dies ist die Bedeutung von: "Man zwingt ihn, bis er sagt: ‚Ich will.‘" Das heißt: Der Schöpfer spricht: "Ich will die Handlungen der Unteren."
Und die Bedeutung des Gebets ist, was unsere Weisen sagten: "Der Schöpfer sehnt sich nach dem Gebet der Gerechten" (Jewamot 64a). Denn durch das Gebet bereiten wir die Kelim vor, sodass der Schöpfer die Fülle geben kann, da nun ein geeignetes Kli vorhanden ist, um sie zu empfangen.
7. Rabash, Artikel 19 (1985), "Komm zum Pharao – 1"
Deshalb ist es wichtig,[...] darauf zu achten und auch in den schlimmsten Zuständen zu glauben und nicht vor dem Kampf zu fliehen, sondern immer darauf zu vertrauen, dass der Schöpfer dem Menschen helfen und ihm geben kann, ob er nun wenig oder viel Hilfe braucht.
In Wahrheit ist derjenige, der versteht, dass er die große Hilfe des Schöpfers braucht, weil er schlechter ist als der Rest der Menschen, eher geeignet, dass sein Gebet erhört wird, denn es steht geschrieben: "Der Ewige ist denen nahe, die gebrochenen Herzens sind, und rettet die im Geist Zerschlagenen".
8. Rabash, Artikel 10 (1986), "Das Gebet betreffend"
Unsere Weisen sagten: "‚Und du sollst arbeiten‘ ist das Gebet, die Arbeit im Herzen." Deshalb verstehen wir, warum sie das Gebet als "Arbeit im Herzen" bezeichnen. Es liegt daran, dass man sich bemühen muss, die Eigenliebe aufzuheben und die Arbeit zur Erlangung der Gefäße des Gebens anzunehmen. Daraus folgt, dass man selbst an dem Verlangen, diese Gefäße zu erlangen, arbeiten muss; dann wird man darum beten wollen, die Kraft des Gebens zu bekommen.
9. Baal HaSulam, Brief 56
Deshalb sollte man sich im Gebet stärken: "Möge der Ewige gewähren, dass wir nicht vergeblich arbeiten," denn es erfordert großen Erfolg in dieser Angelegenheit.
Du solltest auch wissen, dass die Mühe und die Anstrengung, die sich während des Gebets im Herzen eines Menschen offenbaren, die zuverlässigste und erfolgversprechendste Methode ist, um das Ziel zu erreichen.
10. Sohar für alle, Shemot [Exodus], "Seufzen, Weinen und Schreien", Punkte 356-357
Wer betet, weint und schreit, bis sein Lippen lahm sind, dessen Gebet ist vollkommen und kommt aus dem Herzen. Es wird niemals unerfüllt bleiben, sondern angenommen werden. Groß ist der Schrei, denn er zerreißt das Urteil des Menschen für all seine Tage.