Glossar der im Wochenabschnitt WaJeshew verwendeten Begriffe
Joseph
Joseph ist Jessod, eine Eigenschaft, die all unsere guten Eigenschaften, die Kräfte des Gebens, in sich vereint. Sie ist eine Sammlung aller gebenden Qualitäten, und gerade weil sie nichts Eigenes besitzt, sondern nur das in sich trägt, was die vorherigen Eigenschaften ihr übergeben haben, kann sie sich mit der Eigenschaft des Empfangens verbinden.
Diese besondere Kraft kann in ihrem oberen Teil alle Eigenschaften des Gebens vereinen und in ihrem unteren Teil alle Eigenschaften des Empfangens. Sie heißt Joseph, weil sie alles in sich sammelt und verbindet.[1]
Joseph wird auch „das Fundament der Welt“ genannt, denn in dieser Eigenschaft zeigt sich tatsächlich die Welt: eine Verbindung zweier Kräfte – des Gebens und des Empfangens –, an der sich der Schöpfer und das Geschöpf begegnen.
Das gestreifte Gewand
Das gestreifte Gewand besteht aus drei Streifen, die in Wahrheit nur zwei sind – scheinbar schwarz und weiß. Es besteht aus Wolle, die sowohl schwarze als auch weiße Fasern enthält. Aus dem Zusammenspiel von Schwarz und Weiß entsteht jedoch eine mittlere Linie, die nicht wirklich als eigener Streifen vorhanden ist. Sie existiert nicht im Gewand selbst – der Mensch ist es, der diese mittlere Linie hervorbringt.
Wenn der Mensch das gestreifte Gewand trägt, wird er selbst zur mittleren Linie zwischen den beiden Streifen.
Ich suche meine Brüder
Joseph versteht, dass er ohne die Kraft all der Qualitäten über ihm, also seiner Brüder, Ägypten nicht bewältigen kann. Deshalb sagt er, als er ihnen in Ägypten begegnet: „Siehe, wie schön und lieblich ist es, wenn Brüder beisammen sitzen“ (Psalm 133:1). Das bedeutet: Jetzt zeigt sich wirklich, wie gut es ist, dass sie sich in Ägypten vermischt haben und dass sich dadurch eine Tür für die Korrektur Ägyptens öffnet – ein Eingang zur Korrektur des menschlichen Egos.
Aus dem Sohar: Und ein Mann fand ihn
„Joseph war der obere Bund, Jessod von Seir Anpin. Solange dieser Bund, also Joseph, bestand, war die Shechina, die göttliche Gegenwart, in Israel so gegenwärtig, wie sie sein sollte, in Frieden. Seit Joseph, der obere Bund, aus der Welt schied, denn er wurde in die Sklaverei verkauft, sind der Bund, die Göttlichkeit und Israel alle ins Exil gegangen.“
Zohar für Alle, WaJeshew (Und Jakob wohnte), Punkt 104
[1] Der Name Joseph stammt vom hebräischen Wort Osef, was „sammeln“ oder „zusammenführen“ bedeutet.