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Agra

Glossar der im Wochenabschnitt Chaje Sara verwendeten Begriffe

Jahre

Das hebräische Wort Shanim (Jahre) oder Shana (Jahr) leitet sich vom Wort Shonech (wiederholen) ab. Es weist darauf hin, dass wir die Korrekturen immer wiederholen, jedoch jedes Mal auf einer höheren Stufe.

Es gibt eine Leiter mit 125 Sprossen: fünf Welten, in jeder Welt fünf Parzufim (Gesichter), und in jedem Parzuf fünf Sefirot (Erleuchtungen).
5 × 5 × 5 ergeben 125 Stufen. Es sind 125 Grade, auf denen wir dieselben Korrekturen immer wieder vollziehen, aber jedes Mal auf einer höheren Ebene.

So steigen wir Stufe um Stufe, Grad um Grad, bis zum Ende aller Korrekturen. Dann werden wir in Olam Ejn Sof, die Welt der Unendlichkeit, eingeschlossen, in Dwekut (Anhaftung) mit der höheren Kraft und in vollkommener Gleichwertigkeit mit ihr.


Die Höhle von Machpela

Die „Höhle von Machpela“ steht für die große Tikun (Korrektur) von Malchut, die in Bina eingeschlossen wird. Auf diese Weise kann sich Malchut angleichen und mit Bina eine Gleichheit der Form erreichen.

Malchut ist das Verlangen zu empfangen und Bina das Verlangen zu geben. Wenn sich beide angleichen, durchdringt die Kraft von Bina die gesamte „Erde“, also das Verlangen, bis hinunter zu dem Zustand, der „Höhle“ genannt wird.


Die Grabstätte

Eine „Grabstätte“ ist der Ort, an dem wir unser Ego begraben. Wir begraben nicht das Verlangen zu empfangen, sondern nur die Absicht zu empfangen – jene Eigenschaften, die zu unserem eigenen Vorteil und zum Nachteil anderer wirken.

Wenn wir Eigenschaften in uns „begraben“, die uns selbst gefallen – etwa das Verlangen, andere auszunutzen, zu besiegen oder sie als geringer zu sehen –, dann begraben wir die egoistische Form des Verlangen zu empfangen. Das Verlangen selbst bleibt bestehen; wir verwandeln nur seine selbstbezogene Gestalt.


Die Heirat

„Heirat“ bezeichnet einen Zustand, in dem wir immer wieder verschiedene egoistische Eigenschaften aus unserem Verlangen zu empfangen hervornehmen, sie korrigieren und dadurch „bedecken“. Das ist die innere Bedeutung der Hochzeit: Die Chuppa (Hochzeitsbaldachin) symbolisiert den Massach (Schirm), der das Verlangen bedeckt und es zur Korrektur führt.

Der Sohar erklärt dieses Geheimnis ausführlich in dem Abschnitt  „Die Nacht der Braut“.


Aus dem Sohar: Und Isaak brachte sie in das Zelt

„Und er nahm Rebekka, und sie wurde seine Frau, und er liebte sie.“ Aber alle Menschen auf der Welt leiben ihre Frauen; worin liegt der Unterschied, dass die Schrift gerade über Isaak sagt: ‚Und er liebte sie‘?

Das Erwachen der Liebe des Männlichen zur Nukwa (Frau) kommt allein von der linken Linie, wie es geschrieben steht: Unter meinem Haupte seine Linke. Und Finsternis – die linke Linie, die Nacht – und die Nukwa sind eins. Denn die linke Seite ist es, die die Liebe zur Nukwa erweckt und sie umfasst.

Sohar für Alle, Chaje Sara, Punkte 251-252

Die Absichten des Gebens gehören zur männlichen Seite. Wenn sich neben dieser männlichen Kraft – der Kraft des Überwindens – starke Absichten des Gebens auf der linken Seite befinden, dann kann der Mensch die gesamte weibliche Seite, also das Verlangen zu empfangen, aufnehmen und es zum Geben nutzen.

Das wird „Beginn des rechten Siwug (Paarung)“ genannt, wie es heißt:
Unter meinem Haupte seine Linke, Seine Rechte umfaßt mich; (Hoheslied 8,3).

Der eigentliche Siwug, die wahre Paarung wird am Simchat Tora (Freudenfest der Tora) symbolisch vollzogen.