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Glossar der im Wochenabschnitt Noah verwendeten Begriffe

Noah

„Noah war ein gerechter, untadliger Mann in seinen Zeiten, mit Gott wandelte Noah.“ Das beschreibt die Eigenschaft des Gebens, die im Menschen erscheint. Noah steht für Rechtschaffenheit und gehört zur rechten Linie, Chessed – im Gegensatz zur Flut, den tobenden egoistischen Verlangen.


Die Flut

Die Flut besteht einerseits aus Wasser, andererseits trägt sie die Kraft von Gwura in sich – eine feurige, zerstörerische, egoistische Kraft. Sie ist das Ergebnis einer falschen Verbindung von linker und rechter Linie: Das Ego, die linken Linie beherrscht die rechte Linie.


Die Arche

Die „Arche“ steht für die Eigenschaft von Bina, für das Geben, Chassadim (Barmherzigkeit). Sie ist wie eine Mutter, die jeden umsorgt und schützt, der zu ihr kommt und sich unter ihren Einfluss stellt.


Vierzig Tage und vierzig Nächte

Diese Zeitspanne beschreibt den Unterschied zwischen Malchut und Bina. Bina wird als „abschließendes Mem“ bezeichnet, und der Buchstabe Mem hat in der Gematria den Zahlenwert vierzig. Der Aufstieg von der Eigenschaft des Empfangens (Malchut) zur Eigenschaft des Gebens (Bina) bedeutet daher, die Stufe der Vierzig zu erreichen.


Der Rabe

Der „Rabe“ symbolisiert den Teil der linken Linie, der noch der Korrektur bedarf. Die „Taube“ hingegen stammt aus der rechten Linie. Wenn schließlich die Taube anstelle des Raben herrscht und mit dem Olivenblatt zurückkehrt, ist die Korrektur vollendet. Das Ego befindet sich dann vollständig unter der Herrschaft des Gebens.


Ein Olivenblatt

Die Olive wird vielfältig genutzt, unter anderem für das Öl der Lampen. Dieses Öl gilt als eines der Fundamente des Lebens. Es steht für das Licht von Chochma, das jedoch nur dann wirken kann, wenn es im Licht von Chassadim enthalten ist – in einem Zustand also, der unsere Weiterentwicklung ermöglicht. Unsere Entwicklung erfolgt durch das Licht von Chochma, doch die eigentliche Korrektur geschieht durch das Licht von Chassadim. So wirken immer zwei entgegengesetzte Kräfte zusammen.


Der Regenbogen

Der Regenbogen ist das Zeichen des Bundes. Einen Bund schließt man nicht in Momenten der Harmonie. Denn wenn alles gut ist, braucht es keine Garantie. Ein Bund ist vielmehr ein Versprechen für die Zukunft. Er entsteht aus der Ahnung oder der Furcht, dass die Beziehung sich eines Tages verschlechtern könnte. Darum verpflichten sich beide Seiten im Voraus, die richtige Verbindung zu bewahren.

Im Hebräischen bedeutet „Regenbogen“ wörtlich „Bogen über der Wolke“. Die Wolke steht für eine schwierige oder unklare Situation, doch der Bogen über ihr symbolisiert eine höhere Verbindung, die es ermöglicht, weiterzugehen. Dieser Bund ist ein ewiges Versprechen, den wir brauchen.


Der Turm zu Babel

Er ist das gewaltige Ego, das sich bereits zur Zeit Nimrods erhob. Dieses Ego wächst unaufhörlich: Zuerst erscheint es als die „bösen Wasser“, die Wasser von Gwurot zur Zeit Noachs, dann als Turm zu Babel, später als Pharao, als Römer und als Griechen. Das Ego entwickelt sich ständig weiter und tritt immer wieder in neuen Verkleidungen auf.