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Genesis, 6:9-11:32

Noah - Begriffe
Glossar der im Wochenabschnitt Noah verwendeten Begriffe

Zusammenfassung des Wochenabschnitts

Der Abschnitt Noah erzählt von sündhaften Menschen und vom Schöpfer, der eine Flut über die Welt bringt. „Noah war ein gerechter, untadliger Mann in seinen Zeiten, mit Gott wandelte Noah“ (Genesis 6,9). Deshalb wurde er auserwählt, die Flut zu überleben.

Doch er überlebte nicht allein. Vielmehr erhielt er den Auftrag, eine Arche zu bauen und mit seiner Familie sowie je einem Paar jeder Tierart darin Zuflucht zu finden. Vierzig Tage und vierzig Nächte sollten sie in der Arche bleiben, bis die Flut vorüber war.

Dann schloss der Schöpfer mit Noah und seiner Familie einen Bund, dass die Flut nie wiederkehren würde. Als Zeichen dieses Bundes setzte Er den Regenbogen an den Himmel.

Am Ende des Abschnitts geht es um den Turmbau zu Babel, als die Menschen beschlossen, einen Turm zu bauen, dessen Spitze bis in den Himmel reicht. Der Schöpfer reagierte darauf, indem er ihre Sprache verwirrte, sodass sie einander nicht mehr verstanden, und zerstreute sie schließlich über das Land.


Kommentar von Dr. Michael Laitman

Der Tora-Abschnitt „Noah“ ist reich an Ereignissen und bildet, gleich zu Beginn, den Startpunkt unseres spirituellen Weges. Er beschreibt die wichtigste Phase unserer inneren Entwicklung.

Am Anfang des spirituellen Weges verläuft der Prozess der Entwicklung schnell. Erst später, in den fortgeschritteneren Korrekturen unserer Eigenschaften, werden die inneren Zustände ausführlicher und detaillierter beschrieben – etwas, das in den folgenden Abschnitten der Tora immer klarer hervortritt.

Unsere Entwicklung geschiehtüber dem egoistischen Verlangen zu empfangen, dem wir die Absicht des Gebens hinzufügen müssen. Die Menschheit steht heute mitten in diesem globalen Prozess: Wir alle müssen lernen, mit unserem Ego zu arbeiten und neue, richtige Verbindungen zwischen den Menschen aufzubauen. Dieser innere Kampf gegen das Ego ist gewaltig – wie tobende Wellen eines grenzenlosen Meeres, genannt Malchut von Ejn Sof (Königreich der Unendlichkeit).

Das Ego enthüllt sich ständig weiter, und oft scheint es, als wüssten wir nicht, wie wir ihm begegnen sollen. Unsere einzige Möglichkeit ist der Rückzug in die „Arche“ – nicht als Flucht, sondern als erste echte Form der Korrektur. Wir schaffen um uns herum eine schützende Atmosphäre der Eigenschaft des Gebens, eine „Blase“, die uns vor den tobenden egoistischen Kräften bewahrt. Und genau darin liegt unser nächster Schritt vorwärts.

Zeigt sich das Ego, so „gehen wir in die Arche“: Wir trennen uns vorübergehend von der äußeren Welt, in der die zerstörerischen Kräfte wüten, und konzentrieren uns darauf, uns über das Ego zu erheben, ohne es zu benutzen. Währenddessen schlagen die egoistischen Verlangen von außen gegen unsere innere Arche und versuchen, uns in die Tiefe zu reißen. Doch wir bleiben ausgerichtet auf das Ziel – in der Eigenschaft des Gebens zu verweilen.

Der Aufenthalt in der Arche dauert vierzig Tage und vierzig Nächte. Dies ist der Unterschied zwischen Malchut und Bina, denn alle Verlangen von Malchut sind in Bina eingeschlossen. Wir prüfen uns, indem wir den Raben aussenden, doch der Rabe antwortet nicht. Die Taube hingegen antwortet, denn sie stammt von der Seite des Rachamim (Barmherzigkeit), von der rechten Linie, von der Seite des Friedens.

Diese Phase dauert symbolisch vierzig Tage und vierzig Nächte. Dies ist der Unterschied zwischen Malchut und Bina, denn alle Verlangen von Malchut sind in Bina eingeschlossen. Wir prüfen unseren Zustand: Zuerst „schicken wir den Raben“, doch von ihm kehrt keine Antwort zurück. Dann kommt die Taube, die Kraft des Erbarmens (Rachamim), der rechten Linie, des Friedens.

Erst wenn die Taube „Antwort bringt“, wissen wir, dass unsere Verlangen nun vom Geben gelenkt werden. Das bedeutet: Wir haben die Flut überstanden und die erste Stufe der Korrektur vollendet. Nun kann der Prozess weitergehen. Ziel all dessen ist es, unsere zerbrochene, egoistische Seele Schritt für Schritt so zu korrigieren, dass sie im Zustand des reinen Gebens ist – in Gleichheit der Form, in Dwekut, der Anhaftung an den Schöpfer.

Wenn wir schließlich hinausgehen, an die Luft, auf dass Trockene, sagt der Schöpfer, dass Er mit uns einen Bund schließen wird. Dieser Bund ist für die Zukunft gedacht, damit wir wissen, dass wir die Kräfte, die wir schon einmal genutzt haben, wieder nutzen können, wenn ähnliche Ereignisse eintreten. Außerdem bezeugt der Bund, dass wir uns nicht selbst korrigieren können.

Wenn wir schließlich „das Trockene betreten“, schließt der Schöpfer mit uns einen Bund. Er erinnert uns damit an zwei Dinge: Erstens, dass wir auf diese Kräfte zurückgreifen können, wenn künftig ähnliche Herausforderungen kommen. Zweitens, dass wir uns niemals aus eigener Kraft korrigieren können. Darum ist das Zeichen des Regenbogens, so schön es auch scheint, eigentlich ein Hinweis auf eine Zeit der Schwäche, in der erneut Schwierigkeiten bevorstehen, für dessen Überwindung wir diesen Bund brauchen werden.

Die Phase Noah markiert den Beginn einer neuen spirituellen Entwicklung. Zwischen Adam und Noah liegen zehn Generationen, die den zehn Sefirot entsprechen. Weitere zehn Generationen folgen von Noah bis Abraham – erneut zehn Sefirot. In dieser Zeit entfalten sich in uns viele Eigenschaften, die eine nach der anderen enthüllt werden, bis wir erneut die egoistischen Verlangen erkennen. Die Eigenschaften des Gebens, die wir in der Arche erworben hatten, scheinen in uns zu verblassen. Wir können sie nicht länger mit Chassadim, der Kraft der Barmherzigkeit (Chessed) und der Liebe zu anderen, bedecken. Jenem Zustand der Einheit, den wir in der Arche erlebt haben, gleiche einer einzigen Familie unter einem Baldachin von Liebe und gegenseitiger Bürgschaft, sind wir nicht mehr gewachsen.

Mit dem erneuten Erwachen des Egos „kehren wir nach Babylon zurück“. Dort zeigt sich die Kraft, die das gesamte Leben beherrschen will: Nimrod – das entfesselte Ego im Menschen, das nichts geben, sondern nur empfangen, kontrollieren und dominieren möchte. Diese Kraft treibt den Menschen dazu, die Welt zu beherrschen, Besitz anzuhäufen und Macht über andere zu gewinnen. Und genau dieses Muster können wir bis heute in unserer Welt erkennen.

Nun aber, da unsere egoistischen Verlangen wieder wachsen, führen sie uns zurück nach Babylon. In diesem Zustand sehen wir, wie sich unser Ego erhebt und versucht, alles zu besitzen und zu kontrollieren. Das große Ego, das den Menschen beherrscht, heißt Nimrod. Diese Kraft will unser Leben kontrollieren. Nimrod ist nicht an der Eigenschaft des Gebens interessiert, sondern will nur empfangen. So sehen wir es auch heute in unserer Welt.

All dies geschieht gemäß der Regel: „Ich habe den bösen Trieb erschaffen; ich habe für ihn die Tora als Gewürz erschaffen“ (Kiduschin 30b), denn „das Licht in ihr korrigiert ihn“. Mit anderen Worten: Wir müssen das Böse in uns enthüllen und aus dieser Enthüllung des Bösen heraus finden wir auch sein Gegenmittel, da wir nicht im Bösen verbleiben wollen. Deshalb müssen wir das „Licht, das korrigiert“, erlangen. Und die Weisheit der Kabbala lehrt, wie ein Mensch das Licht erreichen und sich mit dessen Hilfe korrigieren kann.

All dies geschieht nach dem Grundsatz: „Ich habe den bösen Trieb erschaffen, ich habe für ihn die Tora als Gewürz erschaffen“ (Kidushin 30b), denn „das Licht in ihr korrigiert ihn“. Das bedeutet: Wir müssen das Böse in uns enthüllen. Und gerade aus dieser Enthüllung heraus finden wir sein Gegenmittel. Denn wir wollen nicht im Bösen verharren, sondern das „Licht, das korrigiert“, erlangen. Die Weisheit der Kabbala zeigt dem Menschen, wie er dieses Licht anzieht und dadurch sich selbst korrigiert.

Alle Geschichten der Tora vor der Zeit Noahs, wie etwa die von Kain und Abel, sprechen vom Wachsen des Egos. Der Sohar enthüllt, was in der Tora nur angedeutet wird: Er erklärt, welche inneren Vorgänge sich hinter den menschlichen Geschichten verbergen und welche Botschaft die Tora in Wahrheit vermitteln will. Deshalb wird die Weisheit der Kabbala auch „Weisheit der Wahrheit“ genannt.

Die Tora beschreibt die zerbrochene Seele des Menschen und den Weg, auf dem wir sie enthüllen und korrigieren müssen. Auf jeder Stufe der Awiut (Grobheit) erkennen wir einen weiteren Teil des Zerebrechens und korrigieren ihn, bis wir innerhalb der korrigierten Seele unser spirituelles Leben empfinden und darin verbleiben können. So heißt es: „Du wirst deine Welt in deinem Leben sehen“ (Berachot 17a). Das bedeutet: Noch in diesem Leben sollen wir die spirituelle Welt, den Schöpfer und unser wahres „Ich“ in dieser Welt offenbaren.

Doch um in die nächste Stufe des spirituellen Lebens einzutreten, müssen wir zuerst die zerbrochene Seele enthüllen. Dieser Prozess beginnt auf der linken Linie. Über die zehn Generationen von Adam bis Noah entfalten sich die großen egoistischen Wünsche, das Verlangen zu empfangen. Wenn der Schöpfer bestimmt, dass diese Enthüllung vollendet ist, kommt die rechte Linie hinzu und beginnt die linke zu korrigieren. Die linke Linie ist Malchut, das zerbrochene, egoistische Verlangen; die rechte Linie ist Bina, die Eigenschaft des Gebens, der Liebe und der Barmherzigkeit.

Danach erscheinen zehn weitere Generationen, die zehn Sefirot von Noah bis Abraham. Sie dienen dazu, die vorhergehenden Generationen von Adam bis Noah zu korrigieren. Das heißt: zehn Sefirot von Or Yashar (direktes Licht) und zehn Sefirot von Or Choser (zurückkehrendes Licht). Nach diesen zwanzig Generationen erscheint Abraham, der die Seele bereits auf einer Stufe empfängt, auf der er den Zweck der Schöpfung verstehen kann. Deshalb zerbricht er die Götzenbilder und beginnt den Kampf gegen sein eigenes mächtiges Ego, das ihm als Nimrod und Babylon erscheint. Mit Nimrod als Kraft der linken Linie und Abraham als Kraft der rechten Linie beginnt der eigentliche Kampf um die Korrektur der Seele .

All diese Namen, Geschichten und Ereignisse beschreiben innere Prozesse in unserer Seele. Sie zeigen uns die Phasen, die wir durchlaufen müssen, und wie wir sie erleben, um zur wahren Korrektur zu gelangen.


Fragen und Antworten

Ist eine Flut etwas Schlechtes? In unserer heutigen Sprache lösen Begriffe wie „Tsunami“ oder „Flut“ sofort Schrecken aus.

Auch in der Spiritualität gilt die Flut als etwas Negatives. Sie steht für „böse Wasser“ – Gwurot. Zwar sind Wasser im Wesentlichen eigentlich Chassadim, also Kräfte der Barmherzigkeit, doch sobald sie vom Ego beherrscht werden, verwandeln sie sich in zerstörerische Kräfte und werden zu „böse Wasser“.

In der Geschichte der Flut, ebenso wie beim Turmbau zu Babel, lesen wir, dass der Schöpfer die Menschheit verwirrte. Er brachte sie dazu, zu sündigen, und bestrafte sie dann scheinbar dafür. Doch in Wahrheit geschieht nichts ohne Ihn, denn „es gibt nichts außer Ihm“. Entscheidend ist nicht, was geschieht, sondern wie wir darauf antworten.

Unsere Aufgabe ist es, in jedem Zustand Partner des Schöpfers zu werden und zu verstehen, was Er uns durch die Ereignisse zeigen möchte. Man kann es mit einer Mutter vergleichen, die mit ihrem Baby spielt: Sie tut alles mit Liebe, doch sie erwartet, dass das Kind allmählich versteht, mitmacht und bewusst an diesem Spiel teilnimmt. Genauso steht der Schöpfer hinter jedem Prozess, den wir durchlaufen. Die eigentliche Frage lautet also: Erkennen wir, wie wir in jedem Augenblick richtig auf das reagieren, was sich uns offenbart?

Können wir so reagieren wie dieses Baby?

Wenn wir kleine Kinder beobachten, sehen wir, dass sie niemals ruhen. Unermüdlich wollen sie die Welt begreifen, sie erforschen, berühren, schmecken, ausprobieren. Die Kindheit ist die Phase des Aufbaus – die Zeit, in der der Mensch geformt, korrigiert und vorbereitet wird. Erst später, ungefähr ab dem zwanzigsten Lebensjahr, beginnt der natürliche Prozess des Alterns und des Nachlassens der Kräfte.

Auch in unserer inneren, spirituellen Entwicklung durchlaufen wir Phasen, die uns in Unruhe versetzen: die „bösen Wasser“, die Stufe von Noah, die Stufe Abrahams. Doch so wie das Kind keine Ruhe gibt, bis es gehen, sprechen und selbstständig handeln kann, müssen auch wir diesen Weg bis zum Ende gehen – denn nur dadurch korrigieren wir unsere Seele.

Die ganze Tora, von „Im Anfang“ bis „Israel“, wurde deshalb für uns geschrieben: damit wir sie innerlich durchleben und an uns selbst verwirklichen. Wenn wir die Seele korrigieren, betreten wir die nächste Stufe, die „nächste Welt“.

Was ist die Arche Noahs und wie treten wir in sie ein?

Die Arche ist die Eigenschaft von Bina. Uns wird beschrieben, wie Bina aufgebaut ist, wir erfahren ihre Eigenschaften und wie sich die Sefirot GaR von Bina und SaT von Bina verbinden, also die drei oberen Sefirot: Keter, Chochma und Bina. Danach lernen wir die sieben unteren Sefirot kennen: Chessed, Gwura, Tiferet, Nezach, Hod, Jessod und Malchut.

Bina lässt sich darüber hinaus in drei Bereiche gliedern: einen Teil, der zum Höheren gehört, einen Teil, der Bina selbst ausmacht, und einen Teil der Unteren. Bina ist die Eigenschaft des Gebens. Sie empfängt vom Höheren, formt aus diesem Einfluss sich selbst und gibt das Empfangene an die Unteren weiter.

Was bedeutet es, „in Bina zu sein“?

„In Bina zu sein“ heißt, unter dem Einfluss des Höheren Lichts zu stehen. Alles, was wir an spirituellem Leben und an innerem Wandel empfangen, strömt aus diesem Licht. Es ist nicht etwas, das wir in uns selbst finden. Wenn wir von diesem inneren Leuchten erfüllt werden, spüren wir eine besondere Kraft, die uns schützt. In diesem Zustand kann das Ego uns nicht schaden und uns nicht vom Weg abbringen. Es ist, als befänden wir uns in einer Blase, einer Arche, einem geschützten Raum. Doch dies ist noch keine eigenständige Erkenntnis, sondern ein behüteter Zustand – wie ein Ungeborenes im Mutterleib. Früher oder später jedoch öffnet sich dieser Schoß, und wir werden „geboren“.

Mit dieser Geburt beginnt eine neue Stufe: Wir treten hinaus in die Welt und entdecken, dass unser Ego gewaltig angewachsen ist. Dies ist die Zeit von Babylon. In uns erwachen zwei Kräfte: Nimrod und Abraham.

Zunächst steht Abraham unter Nimrods Herrschaft, also unter der Macht des Egos. Doch Abraham erkennt, dass das Ego gegen ihn arbeitet und ihn beherrscht. In diesem Moment erwacht der Wunsch nach Befreiung. Abraham tritt aus Nimrods Einfluss heraus und versucht, die Eigenschaft von Chessed als Herrscher über das Ego zu erheben. Auch wenn ihm dies nicht sofort gelingt, weil er sich erst innerlich lösen muss, findet er schließlich die Kraft zur Flucht und richtet seinen Weg auf das „Land Kanaan“, auf einen Zustand, in dem das Geben herrschen soll.

Wofür stand der Turm zu Babel damals? Und ist es heute anders?

Der Turm zu Babel symbolisiert das Ego, das sich in uns erhebt, uns erdrückt und uns keine Ruhe lässt. Auf der einen Seite steht Nimrod, der zum Himmel aufsteigen will. Auf der anderen Seite ist Abraham, der erkennt, dass dieses Ziel unerreichbar ist.

In diesem Zustand trennen sich ihre Wege: Die Mehrheit der inneren Eigenschaften folgt Nimrod, dem Ego. Doch jene Eigenschaften, die sich von der Versuchung des Turms lösen können und durch Abraham korrigiert werden, sind die Anteile in uns, die zur Korrektur bereit sind. Diese „Eigenschaften Abrahams“ begleiten uns auf dem Weg ins „Land Kanaan“, auf dem Weg einer teilweisen Korrektur der Seele.

Heute, fast 4000 Jahre später, begegnen sich die „Nachkommen Abrahams“ und die „Nachkommen Nimrods“ erneut. Wieder versuchen wir, uns zu verbinden, doch der Turm steht erneut vor uns: unser globales Wirtschafts- und Finanzsystem. Während das System bröckelt, versuchen jene, die in Abrahams Linie stehen, etwas zur Korrektur. Doch kaum jemand hört zu.

Heute haben wir keine Wahl mehr. Wir sind über all den gaqnzen Prozess hinausgewachsen, die der Sohar beschreibt. Jetzt stehen wir an der letzten Phase der Entwicklung: Wir müssen die Korrektur vollenden, damit Abraham, die Kraft des Gebens, das babylonische Ego beherrschen kann.

Doch die Weltmächte sind dazu nicht bereit. Sie wollen weder Kriege noch Konkurrenz beenden, weil ihr einziges Interesse im Profit liegt. Das globale Finanzsystem ist Ausdruck dieses Egoismus, ein Spiegelbild unserer inneren Trennung. Deshalb entstehen Krisen, eine nach der anderen. Wir können daraus lernen, aber wir können ihnen nicht entkommen, solange das Ego die Regeln bestimmt. Alles, was wir tun können, ist, daraus zu lernen.

Die jetzige Krise ist die letzte, denn sie offenbart das gesamte Netz der egoistischen Verbindungen zwischen uns. Und dieses Netz beginnt zu zerfallen. Die Botschaft von Verbindung und Korrektur kann sich verbreiten, wenn genügend Menschen die Ursache der Krise verstehen und darüber sprechen. Das Ende dieser Zeit kann gut sein. Es kann aber auch in Zerstörung und Krieg münden. Was geschieht, hängt davon ab, wie viele sich bewusst auf die Seite Abrahams stellen, auf die Seite der Verbindung statt.

Sind wir die „Erweiterung“ des Turms zu Babel?

Diejenigen, die Babylon verließen und Abraham ins Land Kanaan folgten, gehören zu seiner Linie, der Linie der Korrektur. Die übrigen aber, die dem egoistischen Weg Nimrods treu blieben, bilden die Linie Babylons. Diese letzte Phase, in der wir heute sind, ist die endgültige Erkenntnis des Bösen, der innere „Krieg von Gog und Magog“. Diesen Prozess müssen wir durchlaufen. Und sobald diese Auseinandersetzung geklärt ist, erreichen wir die vollständige Korrektur der gemeinsamen, zerbrochenen Seele.

Bedeutet die Sprachverwirrung das Zusammenbrechen des Finanzsystems?

Die Sprachverwirrung begann bereits in Babylon und setzt sich bis heute fort. Sie entstand, als das eine große Ego in unzählige Teile zerbrach, entsprechend all seinen unterschiedlichen Neigungen. Seitdem versucht jeder Teil, alles an sich zu reißen. Die äußere Folge dieses inneren Zerbrechen ist die Verwirrung der Sprachen.

Und der Ewige roch den süßen Duft

Nach der Sintflut hat Er gesagt: „Es ist genug“, was bedeutet: „Ich werde kein zusätzliches Feuer hinzufügen, um das Urteil von unten zu verstärken“ – den Rauch – denn jetzt, da die Offenbarung des Bösen vollständig ist, gibt es keinen Bedarf mehr, Feuer hinzuzufügen, um das Din zu offenbaren, da das Böse ausreichend offenbart wurde. Aber kann es sein, dass der Schöpfer dies tun würde, um die Bösen zu rächen? Aus diesem Grund schließt der Text mit den Worten: „Denn der Trieb eines Menschen ist böse von Jugend an.“ Es gibt keinen Grund, ihm böse zu sein, und alle Strafen des Schöpfers sind nur Korrekturen.

Sohar für Alle, Noah, Punkt 243

„Alle Strafen des Schöpfers sind nichts anderes als Korrekturen.“
Wenn wir das Leben wirklich aus dieser Perspektive betrachten und annehmen, bleibt nur noch eine Frage: Wie können wir uns daran beteiligen und – sei es nur ein kleines Stück – mit dem Prozess mitfließen? Dann werden wir ein spirituelles Leben voller Fülle erfahren.