Ausgewählte Auszüge aus den Quellen
1. Rabash, Artikel Nr. 29 (1986), „LiShma und lo liShma“
Bevor ein Mensch jedoch die Arbeit vollendet hat und aus dem Bereich der Klipot herauskommt, sieht er nicht das Maß seines Eintritts in die Kedusha. Er sieht nur, dass er jedes Mal weiter weg ist, weil das Gegenteil von Kedusha das Böse in ihm offenbart. Bevor es das Licht der Kedusha gibt, kann ein Mensch die wahre Form des Bösen in ihm nicht sehen. Wie gesagt, genau dort, wo es Licht gibt, können wir den Schmutz im Haus sehen.
Daraus folgt, dass man nicht wissen kann, was man für einen guten Zustand halten kann. Es kann sein, dass ein Mensch spürt, dass er in einem Abstieg ist, das heißt, dass er kein Verlangen nach Tora und Mizwot hat. Er hat jetzt mehr Begeisterung für die Eigenliebe als zum Beispiel gestern. So sollte ein Mensch wohl sagen, dass er gestern in einem Zustand war, in dem er Menschen, denen es um körperliche Mittel, um die Befriedigung ihres Willens zu empfangen ging, fernblieb und nicht sehen konnte, wie intelligente Erwachsene sich in einen so niedrigen Zustand degradierten.
Aber jetzt sieht er, dass er einer von ihnen ist und er schämt sich nicht, seine Niedrigkeit zu spüren. Vielmehr ist es für ihn eine ganz normale Sache, so als hätte er nie über spirituelle Dinge nachgedacht. Um das besser zu verstehen, nehmen wir als Beispiel, wenn der Mensch manchmal vor dem Morgengrauen aufstehen muss. Wenn er vom Wecker oder von einem Menschen geweckt wird, spürt er, dass er aufstehen muss, um dem Schöpfer zu dienen. Er beginnt zu spüren, wie wichtig die Angelegenheit ist, und steht deshalb schnell auf, denn das Gefühl der Wichtigkeit, dem Schöpfer zu dienen, gibt ihm die Kraft, schnell aufzustehen.
Zweifellos befindet er sich zu diesem Zeitpunkt in einem Zustand des Aufsteigens. Das heißt, es ist nicht die Körperlichkeit, die ihm Kraft zur Arbeit gibt, sondern ihm reicht die Spiritualität, sein Gefühl, dass er jetzt mit dem Schöpfer in Kontakt kommt, auf welche Weise auch immer, um ihm Kraft zur Arbeit zu geben, und er denkt an nichts anderes als an den Schöpfer. Er spürt, dass er jetzt als lebendig angesehen wird, aber ohne Spiritualität wird er als tot angesehen. Er fühlt natürlich, dass er sich in einem Zustand des Aufstiegs befindet.
In Wahrheit kann der Mensch seinen Zustand nicht bestimmen, dass er sich fern fühlt. Wenn er also ein Mensch ist, der den Weg des Gebens gehen will, muss er verstehen, dass er von oben eine besondere Behandlung erfährt, dass er aus dem vorherigen Zustand herabgesetzt wurde, damit er beginnt, wirklich über das Ziel nachzudenken, d.h. über das, was vom Menschen verlangt wird und was der Mensch vom Schöpfer erhalten möchte. Aber wenn er sich in einem Zustand des Aufstiegs befindet, wenn er Lust an Tora und Mizwot hat, hat er keinen Bedarf, sich um Spiritualität zu sorgen. Stattdessen sieht er, dass er sein ganzes Leben lang so bleiben wird, weil er auf diese Weise glücklich ist.
Deshalb folgt daraus, dass der Abstieg, den er empfangen hat, zu seinem eigenen Besten ist, d.h. dass er eine besondere Behandlung erfährt, dass er aus seinem Zustand, in dem er dachte, er hätte eine gewisse Vollkommenheit, herabgestuft wurde. Das zeigt sich darin, dass er sich bereit erklärt hat, sein ganzes Leben lang in seinem jetzigen Zustand zu bleiben.
Aber jetzt, wo er sieht, dass er weit von spiritueller Vollkommenheit entfernt ist, beginnt er zu überlegen: „Was wird wirklich von mir verlangt? Was wurde mir auferlegt zu tun? Was ist das Ziel, das ich erreichen soll?“ Er sieht, dass er keine Kraft zur Arbeit hat, und befindet sich in einem Zustand „zwischen Himmel und Erde“. Die einzige Stärkung für den Menschen ist, dass einzig und alleine der Schöpfer ihm helfen kann, aber aus eigener Kraft ist er dem Untergang geweiht.
So steht geschrieben (Jesaja, 4:31): „Doch die, die auf den Ewigen hoffen, werden neue Kraft gewinnen“, d.h. die Menschen, die auf den Schöpfer hoffen. Das bedeutet, dass diejenigen, die sehen, dass es sonst niemanden auf der Welt gibt, der ihnen helfen kann, immer wieder neue Kraft schöpfen. Daraus folgt, dass dieser Abstieg eigentlich ein Aufstieg ist, das heißt, dass dieser Abstieg, den sie spüren, ihnen erlaubt, in der Stufe aufzusteigen, denn "es gibt kein Licht ohne ein Kli"
Daraus folgt, dass er, als er dachte, dass er sich in einem Zustand des Aufstiegs befand, keinen Mangel hatte, in dem der Schöpfer etwas unterbringen konnte, da sein Kli voll war und es keinen Platz gab, um etwas hineinlegen zu können. Aber jetzt, da er spürt, dass er sich im Zustand des Abstiegs befindet, beginnt er, seine Unzulänglichkeiten und die Hauptgründe zu erkennen, die ihn daran hindern, Dwekut [Anhaftung] mit dem Schöpfer zu erreichen. Zu diesem Zeitpunkt weiß er, welche Hilfe er vom Schöpfer erbitten muss, denn er sieht die Wahrheit, den wahren Hinderungsgrund.
Demnach kann man nicht sagen, dass der Schöpfer ihn von der Arbeit des Schöpfers vertrieben hat. Der Beweis dafür ist, dass er sich in einem Zustand des Abstiegs befindet, was bedeutet, dass der Schöpfer ihn aus der Arbeit hinausgeworfen hat und nicht will, dass er für Ihn arbeitet. Das ist aber nicht richtig. Im Gegenteil, der Schöpfer will ihn näher bringen. Als er sich im Aufstieg befand, konnte er ihn nicht näher bringen, weil er keine Kelim [Mehrzahl von Kli: Gefäße] hatte.
Um dem Menschen Kelim zu geben, musste der Schöpfer ihn aus seinem Zustand herausholen und ihn in einen Zustand bringen, in dem er sich mangelhaft fühlt. Dann kann der Schöpfer ihm Hilfe von oben geben, wie unsere Weisen sagten: „Wer kommt, um rein zu werden, dem wird geholfen.” Der Sohar fragt: ‘Womit?’ Und er antwortet: ‚Mit einer heiligen Seele.'“ Das heißt, ihm wird das Gefühl vermittelt, dass die Seele ein Teil des Schöpfers im Himmel ist, und dann betritt er die Kedusha [Heiligkeit]. Dann kann er von Stufe zu Stufe gehen, bis er seine Seele in Bezug auf das, was er zur Korrektur braucht, vollendet hat.
2. RABASH, Artikel 34 (1988), „Was sind Tag und Nacht in der Arbeit?“
Ein Mensch muss spüren, was Dunkelheit ist, sonst kann er das Licht nicht genießen, denn bei allem, wo ein Mensch sich fragt, ob es sich lohnt, muss er das eine vom anderen lernen, wie es geschrieben steht, "wie der Vorzugs des Lichts gegenüber der Dunkelheit". Genauso kann ein Mensch keine Ruhe genießen, wenn er nicht weiß, was Müdigkeit ist.
Aus diesem Grund muss der Mensch einen Prozess von Auf- und Abstiegen durchlaufen. Allerdings darf er sich von den Abstiegen nicht beeindrucken lassen. Stattdessen sollte er sich anstrengen, dem Kampfplatz nicht zu entgehen. Aus diesem Grund muss er zwar während der Arbeit wissen, dass es zwei Dinge sind, aber am Ende der Arbeit sieht er, dass Licht und Dunkelheit wie zwei Beine sind, die den Menschen zum Ziel führen.
3. Rabash, Artikel 22 (1989), „Warum werden vier Fragen speziell in der Pessachnacht gestellt?“
Die Lektion ist, dass wir den Aufstieg nicht zu schätzen wissen. Das heißt, wir verstehen nicht den Wert eines einzigen Augenblickes, in dem wir die Kraft haben, an den Schöpfer zu glauben und eine Empfindung von der Größe des Schöpfers zu erlangen. Im Zustand des Aufstieges haben wir das Verlangen, uns vor Ihm ohne Wenn und Aber zu annullieren, wie eine Kerze vor einer Fackel.
Natürlich können wir uns nicht an der Tatsache erfreuen, dass der Schöpfer uns näher gekommen ist und uns eine gewisse Nähe geschenkt hat, aus der wir die Freude und das Hochgefühl ableiten sollten, die sie uns bringen sollte. Aber da wir nicht die Wichtigkeit haben, es zu schätzen, können wir nur entsprechend der Wichtigkeit genießen […].
Deshalb wurden uns die Abstiege gegeben, damit wir die Wichtigkeit der Aufstiege erlernen können, wie geschrieben steht: „Wie der Vorzug des Lichtes gegenüber der Dunkelheit“. Gerade durch die Abstiege kann man die Aufstiege erkennen und wertschätzen.
4. Rabash, Brief 77
Anders verhält es sich jedoch auf dem Weg von Baal HaSulam, wenn das ganze Fundament darin besteht, dass der Mensch einzig und alleine um das Wohl des Schöpfers bittet. Dann erscheint sofort das Bild der Niedrigkeit, das als "Shechina im Staub" bezeichnet wird. Daher sollte man sich nicht von den Abstiegen beeindrucken lassen, denn jede Kleinigkeit summiert sich zu einem großen Ganzen.
Es ist, wie wir gelernt haben: Es gibt keine Abwesenheit in der Spiritualität, sondern etwas verschwindet nur vorübergehend, um Raum für Arbeit zu schaffen, damit die Möglichkeit besteht, voranzukommen. Denn jeder Moment, den man in der Heiligkeit klärt und hinzufügt, tritt bereits in den Besitz der Heiligkeit ein. Und der Mensch steigt nur ab, um weitere Funken der Heiligkeit zu klären.
Es gibt jedoch einen Rat für den Menschen –, dass er nicht wartet, bis er von seiner Stufe herabgestoßen wird, sondern wenn er seine Niedrigkeit spürt, kehrt er zurück und steigt wieder auf. Und dieser Aufstieg bedeutet, dass er einen Teil für die Heiligkeit geklärt hat. Stattdessen steigt er selbst herab, hebt andere Funken auf und bringt sie zur Heiligkeit.
Wie unsere Weisen sagten: „Bevor ich es verloren habe, suche ich“ (Shabbat 152a). Das bedeutet, bevor ich meinen gegenwärtigen Zustand verliere, in dem ich mich befinde, beginne ich zu suchen –, nach dem, was Baal HaSulam über König David gesagt hat, der sagte: „Ich wecke die Morgenröte“, und unsere Weisen interpretierten: „Ich erwecke die Morgenröte, und die Morgenröte erweckt nicht mich.“
Daher liegt das Hauptaugenmerk auf der Zeit des Aufstiegs und nicht auf der Zeit des Abstiegs. Und während des Aufstiegs muss man die Eigenschaft der Ehrfurcht erhöhen, damit man nicht ausgestoßen wird. Aber nach all dem bleibt uns nichts anderes übrig, als zum König zu schreien und ihn zu bitten, dass er sich ein für alle Mal unser erbarmt.
5. RABASH, Artikel 6 (1989), „Was ist “Über dem Verstand” in der Arbeit?“
Während der Arbeit sollte der Mensch sagen: „Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich?“ Zu dieser Zeit der Arbeit glaubt er, dass er selbst Auf- und Abstiege macht und er ein Krieger ist, genannt Zawa, „starker Mann“. Später, wenn er erlöst ist, stellt er fest, dass Er der Herr der Heerscharen [Zewaot] ist, was bedeutet, dass der Schöpfer all seine Auf- und Abstiege gemacht hat.
Mit anderen Worten: Auch die Abstiege kommen vom Schöpfer. Ein Mensch erlebt nicht ohne Grund so viele Höhen und Tiefen. Vielmehr hat der Schöpfer all diese Auszüge verursacht. Wir können „Auszug“ als „Austritt“ aus der Kedusha [Heiligkeit] interpretieren, und Ba [kommt] als „Rückkehr zur Kedusha“. Der Schöpfer macht alles.
6. Baal HaSulam, Shamati 172. “Verhinderungen und Verzögerungen“
Alle Hindernisse und Verzögerungen, die vor unseren Augen erscheinen, sind nur eine Form der Annäherung, denn der Schöpfer möchte uns an Sich annähern. Und erst alle diese Hindernisse bringen uns Ihm näher, da wir ohne sie keine Möglichkeit hätten, uns Ihm anzunähern. Denn von Natur aus gibt es keine größere Entfernung, da wir aus reiner Materie bestehen und der Schöpfer ist Höher als hoch. Und nur wenn wir beginnen, uns Ihm anzunähern, spüren wir diese Entfernung zwischen uns. Und jegliche Hindernisse, die der Mensch überwindet, bringen ihm den Weg näher.
7. RABASH, Artikel 6 (1990), „Wann sollte man Stolz in der Arbeit einsetzen?“
Der Mensch sollte darauf achten und glauben, dass der Schöpfer sich um ihn kümmert und ihn auf den Weg zum Palast des Königs führt. Daraus folgt, dass er sich darüber freuen sollte, dass der Schöpfer über ihn wacht und ihm auch die Abstiege schenkt. Das heißt, der Mensch sollte, soweit er es verstehen kann, glauben, dass der Schöpfer ihm die Aufstiege schenkt, denn der Mensch kann zwar nicht sagen, dass er selbst die Aufstiege empfängt, sondern dass der Schöpfer ihn näher bringen will; deshalb schenkt er ihm die Aufstiege.
8. Baal HaSulam, Shamati 19, „Was bedeutet „der Schöpfer hasst die Körper“ in der spirituellen Arbeit?“
Und die Hoffnung des Menschen soll aus der Erwartung heraus entstehen, dass er würdig wird, dass der Schöpfer seine Augen öffnen und ihm Kraft zur Überwindung geben wird, um nur zum Nutzen des Schöpfers zu arbeiten, obwohl sich der Mensch nicht von der Herrschaft des Willens zu empfangen lösen kann und sich deshalb ständig in Aufstiegen und Abstiegen befindet. Wie es geschrieben steht: „Eins wünsche ich vom Schöpfer, das ich erbitte.“ Das „das“ ist also die Heilige Shechina (Göttliche Gegenwart). Und er bittet zu „bleiben im Hause des Herrn all meine Lebenstage“