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Bnei Baruch / Weltkongress der Kabbala - Mai 2025. Lektion 4: Es gibt nichts außer Ihm im Zehner

Ausgewählte Auszüge aus den Quellen

1. Rabash, Artikel 19 (1990), „Warum wird die Tora in der Arbeit als „Mittlere Linie“ bezeichnet? – 2.“

Allerdings sollte man glauben, dass es „nichts außer Ihm gibt“, dass der Schöpfer alles tut. Mit anderen Worten, wie Baal HaSulam sagte, sollte man vor jeder Handlung sagen, dass dem Menschen nur eine Wahl gegeben wurde, denn „Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich?“ Alles hängt also von der Wahl des Menschen ab. Im Nachhinein sollte man jedoch sagen, dass alles von der Vorsehung abhängt und dass man nichts von sich aus tut.

Wir sollten das so auslegen, wie der ARI schreibt (Talmud Esser Sefirot, Teil 13, Punkt 152): „Es gibt die Angelegenheit der Se’arot [Haare], die das Licht verdecken, so dass sie das Licht nicht genießen, solange sie unwürdig sind, da sie es verunreinigen könnten.“ Es geht darum, dass wir glauben müssen, dass der Schöpfer uns ein Verlangen und eine Sehnsucht gegeben hat, gute Taten zu tun. Und solange man unwürdig ist, darf man nicht das Gefühl haben, dass der Schöpfer einen dazu zwingt, gute Taten zu tun. Deshalb verbirgt sich der Schöpfer in Kleidern, und diese Verkleidung wird Lo liShma [nicht um Ihren Willen] genannt. Mit anderen Worten: Manchmal verbirgt sich der Schöpfer in einer Einkleidung von Freunden

Es gibt zum Beispiel eine Situation, in der ein Mensch nicht vor Sonnenaufgang aufstehen und lernen will. Also versteckt sich der Schöpfer in einem Kleid von Freunden, und der Mensch steht aus dem Bett auf, obwohl er müde ist, denn ihm kommt der Gedanke, dass es nicht nett zu den Freunden ist, dass sie alle zum Lernen kommen, und er tut es nicht, denn dann werden alle auf seine Niedrigkeit schauen. Also steht er auf und geht zum Lehrhaus und lernt. Daraus folgt, dass er wegen des Gebots des Schöpfers nicht die Kraft hat, aus dem Bett aufzustehen, also zwingt ihn der Schöpfer nicht, ins Lehrhaus zu gehen, denn wenn das der Grund wäre, würde er im Bett liegen. Aber die Freunde verpflichten ihn.

Und ähnlich wie bei diesem Beispiel sind auch alle anderen Dinge, wenn ein Mensch Lo liShma handelt. Obwohl es viele Stufen von Lo liShma gibt, werden wir von diesem Beispiel sprechen. Hier sollten wir den Menschen betrachten, der Mizwot [Gebote/gute Taten] lernt und befolgt, nicht weil der Schöpfer ihn dazu verpflichtet. Mit anderen Worten: Wenn es wegen des Gebots des Schöpfers wäre, hätte er nicht die Kraft, den Körper zu überwinden und ihn zu guten Taten zu zwingen. Doch wegen der Menschen hat er die Kraft, gute Taten zu tun. Daran sehen wir, welche Bedeutung  Lo liShma haben kann.

Dennoch muss man, wie oben gesagt, glauben, dass „es außer Ihm niemanden gibt“, was bedeutet, dass es der Schöpfer ist, der ihn zu den guten Taten zwingt. Da er aber immer noch unwürdig ist zu wissen, dass es der Schöpfer ist, der ihn verpflichtet, kleidet sich der Schöpfer in Kleider aus Fleisch und Blut, durch die der Schöpfer diese Handlungen ausführt. So handelt der Schöpfer in der Form von Achoraim [Rückseite].

Mit anderen Worten: Der Mensch sieht die Gesichter der Menschen, aber er sollte glauben, dass hinter den Gesichtern der Menschen der Schöpfer steht und diese Handlungen ausführt. Das heißt, hinter dem Menschen steht der Schöpfer und zwingt ihn, die Taten zu tun, die der Schöpfer will. Daraus folgt, dass der Schöpfer alles tut, aber der Mensch betrachtet das, was er sieht und nicht das, was er glauben sollte. Aus diesem Grund sagt der Mensch, dass er die Taten Lo liShma tut, wie bei dem Beispiel der Freunde, die ihn verpflichten.

Dies müssen es nicht unbedingt Freunde sein. Vielmehr hat jeder seine eigene äußere Einkleidung, die zu ihm passt. Wenn also jemand zum Beispiel in das Lehrhaus kommt, weil die Freunde ihn dazu verpflichtet haben, sagt er: „Der Schöpfer war der Grund, dass er zum Lernen gegangen ist, aber der Schöpfer hat sich nur in eine Einkleidung von Freunden gekleidet.“ Er dankt also dem Schöpfer dafür, dass Er der Grund war.

Daraus folgt: Indem ein Mensch die Tat Lo liShma vollbracht hat, d. h. nicht der Schöpfer war der Grund, der ihn zur Ausführung der Mizwa [Einzahl von Mizwot] gezwungen hat, sondern er z. B. gehandelt hat, weil die Freunde es ihm befohlen haben und er gehorchen musste, –so muss man glauben, dass er dies getan hat, weil der Schöpfer ihm das Befolgen der Mizwa befohlen hat und er gehorchen musste, was der Schöpfer ihm befohlen hat. Der Schöpfer hat sich jedoch in einer Einkleidung von Lo liShma, wie den Freunden, versteckt, damit er durch diese Einkleidung denkt, dass er der Stimme von Lo liShma gehorchen muss.

Aber in Wahrheit muss man glauben, dass alles das Werk des Schöpfers war. Deshalb sollte man nach der Ausführung der Mizwa sagen, dass es der Schöpfer war, der hinter der Einkleidung von Lo liShma gehandelt hat. Daraus folgt, dass man dem Schöpfer dafür danken sollte, dass Er ihm durch diese Einkleidung das Verlangen gegeben hat, seine Gebote zu befolgen.

Mit dem oben Gesagten können wir die große Bedeutung von Lo liShma verstehen. Das heißt, es ist nicht so, wie man denkt, dass man alles für Lo liShma tut. Vielmehr tut er alles, weil der Schöpfer es ihm befohlen hat, nur wurde er noch nicht mit dem Gefühl belohnt, dass der Schöpfer tatsächlich der Befehlshaber ist. Aus diesem Grund denkt der Mensch, dass Lo liShma der Befehlshaber ist, und deshalb ist die Handlung in seinen Augen nicht so wichtig.

Wenn er jedoch glaubt, dass „es nichts außer Ihm gibt“, wie in den vorherigen Artikeln geschrieben wurde, dann befolgt er in Wahrheit die Gebote des Schöpfers und sollte seine Handlungen in Lo liShma wertschätzen. Und die Vorstellung, dass er nur eine Handlung in Lo liShma befolgt, kommt nur daher, dass er noch nicht mit dem Gefühl belohnt wurde, dass er das Gebot des Königs befolgt und dem König dient.

Wenn er also glaubt, dass das Lo liShma wirklich der Schöpfer ist, der ihn dazu verpflichtet, Tora und Mizwot zu befolgen, dann kann er dem Schöpfer dafür danken, dass Er sich in Lo liShma gekleidet hat. So kann man die Bedeutung von Tora und Mizwot auch Lo liShma schätzen lernen. Unsere Weisen sagten dazu: „Und sie sammeln von einem Menschen wissentlich“, also liShma, und „unwissentlich“, also Lo liShma.

Das ist die Bedeutung dessen, was geschrieben steht: Die Searot [Haare], also in Lo liShma, verdecken das Licht, so dass sie nicht vom Licht genährt werden, solange sie dafür ungeeignet sind. Mit anderen Worten: Die Searot sind eine Einkleidung, und unter dieser Einkleidung steht das Licht und leuchtet. Aber in der Zwischenzeit ist das Licht bedeckt.


2. Maor WaShemesh, WaJechi

Das Wesentliche bei einer Versammlung der Freunde ist, dass alle dadurch, dass sie das gleiche Ziel haben – den Schöpfer zu offenbaren – eine Einheit bilden. In jedem Zehner befindet sich die Shechina (Göttlichkeit). Wenn es mehr als zehn Freunde sind, dann kann es auch mehr Offenbarung der Shechina geben. Deshalb sollen sich die Freunde versammeln, um Worte über die Größe des Schöpfers zu hören und darüber, wie man Ihn offenbaren kann. Jeder soll sich vor seinem Freund annullieren, und sein Freund soll das Gleiche ihm gegenüber tun. Wenn die Versammlung mit dieser Absicht stattfindet, dann ist es, wie geschrieben steht: „Mehr als das Kalb saugen will, will die Kuh es säugen“. Der Schöpfer nähert sich ihnen und ist mit ihnen. Dadurch eröffnet sich ihnen der Segen und die ganze Fülle aus der Quelle der Barmherzigkeit, die sich über die Versammlung Israels ausbreiten wird.


3. Rabash, Artikel 13 (1986), „Komm zum Pharao 2“

Daher müssen wir verstehen, dass uns das Konzept der Freundesliebe gegeben wurde, um daraus zu lernen, die Ehre des Königs nicht zu verletzen. Das bedeutet: Wenn jemand kein Verlangen hat, dem König Freude zu bereiten, wird er die Ehre des Königs verletzen, was bedeutet, dass er Heiligkeit (Kedusha) an äußere Kräfte abgibt. Deshalb sollte man die Bedeutung der Arbeit an der Liebe zu Freunden nicht gering schätzen, da der Mensch daraus lernt, wie er die Eigenliebe überwinden und den Weg der Liebe zum Nächsten betreten kann. Und sobald der Mensch seine ganze spirituelle Arbeit in der Freundesliebe abschließt, kann er der Liebe zum Schöpfer würdig werden.


4. Baal HaSulam, Shamati 67. “Weiche vom Bösen!“

Derjenige, der denkt, dass er seinen Freund betrügt, niemand anderen als den Schöpfer betrügt, da es außerhalb des Körpers des Menschen nur den Schöpfer gibt. Denn aus der Grundlage der Schöpfung resultiert, dass der Mensch nur in seiner eigenen Wahrnehmung als Geschöpf bezeichnet wird, weil der Schöpfer wünscht, dass der Mensch sich als von Ihm getrennt existierend wahrnimmt. Doch abgesehen davon „ist die gesamte Erde voll von Seiner Herrlichkeit“.

Wenn man daher seinen Freund belügt, belügt man den Schöpfer, und wenn man den Freund traurig macht, dann macht man den Schöpfer traurig.


5. Rabash, Artikel 15 (1989), „Was bedeutet „Die Gerechten werden durch die Frevler erkannt“ in der Arbeit?“

Wenn es aber ihre Absicht ist, dem Schöpfer Zufriedenheit zu bringen, dann müssen sie, wenn sie in der Arbeit hinzufügen wollen, die Größe des Schöpfers vergrößern, denn in dem Maße, in dem er groß ist, können sie sich vor ihm annullieren und alles, was sie tun, nur um des Schöpfers willen tun. Es ist so, wie der Sohar über den Vers sagt: „Ihr Mann wird an den Toren erkannt“, jeder nach dem, „was er in seinem Herzen annimmt“.

Deshalb müssen diejenigen, die um des Schöpfers willen arbeiten wollen, jeden Tag prüfen, ob sie den Glauben an die Größe des Schöpfers aufbringen können, denn die Größe des Schöpfers ist es, die sie dazu bringt, für Ihn zu arbeiten, und das ist die ganze Freude, die sie an ihrer Arbeit haben.


6. Rabash, Artikel 13 (1989), Was ist das „Brot eines Menschen mit bösen Auge“ in der Arbeit?

Wir wollen würdig werden, indem wir uns mit Tora und Mizwot befassen und das Gefühl haben, dass wir einem großen und wichtigen König dienen, und dass dadurch die Liebe zum Schöpfer in uns entsteht, weil wir seine Erhabenheit spüren. Unser ganzer Genuss wird jedoch aus dem Dienst am Schöpfer kommen; das wird unsere Belohnung sein, und nicht, dass Er uns irgendwie eine Gegenleistung für die Arbeit gibt. Stattdessen werden wir spüren, dass die Arbeit selbst die Belohnung ist, und es gibt keine größere Belohnung auf der Welt als das Privileg, dem Schöpfer zu dienen.


7. Pri HaArez [Frucht des Landes], Brief 30

Es ist die Verbindung und Liebe und der wahre Frieden in Dwekut [Anhaftung] unter Freunden, die dazu führen, dass man sich von Unwissenheit fernhält und Dwekut [Anhaftung] aufgibt. Man sollte sich daran gewöhnen, immer Liebe zu Freunden in seinem Herzen bis in die Tiefen seiner Seele einzuflößen und damit fortfahren, bis die Seelen aneinander haften und sie aneinander anhaften. Wenn dann alle wie ein Mensch sind, wird der Schöpfer in ihnen wohnen und sie mit reichlich Erlösung und Trost überschütten.


8. Baal HaSulam, Brief 4

Dir fehlt es an nichts, als hinauszugehen auf ein Feld, das der Ewige gesegnet hat, und all die schlaffen Organe, die von deiner Seele herabhingen, einzusammeln und sie zu einem einzigen Körper zusammenzufügen. In diesem vollkommenen Körper wird der Schöpfer unaufhörlich Seine Shechina einfließen lassen, und die Quelle der Intelligenz und die hohen Lichtströme werden so sein wie eine nie versiegende Quelle.