The Hidden Light
348) “Und Gott sagte, ‘Es werde Licht.’” Dies ist das Licht, das der Schöpfer am Anfang erschuf, das Licht der Augen, das Licht, das der Schöpfer Adam haRishon zeigte, durch welches er vom Ende der Welt bis zu ihrem Ende sah, das Licht, das der Schöpfer David zeigte, der lobpreiste und darüber sagt: „Wie übergroß ist Deine Güte, die Du für jene, die Dich fürchten, verborgen hast.“ Es ist das Licht, das der Schöpfer Moses zeigte und durch das er von Gilad bis Dan sah, was bedeutet, das ganze Land Israel.
349) Als der Schöpfer sah, dass drei Generationen von Niederträchtigen aufsteigen würden—die Generation von Enoch, die Generation der Sintflut, und die Generation von Babylon, verbarg er das Licht so, dass diese Niederträchtigen es nicht nutzen würden. Der Schöpfer gab Moses das Licht, der es während der drei Monate nutzte, die ihm von den Tagen seiner Ibur [Empfängnis/Schwangerschaft] blieben, da er nach sechs Monaten und einem Tag geboren wurde, und ihm waren drei Monate der neun Monate von Ibur geblieben, als er nicht in Ibur war. Darum steht geschrieben, „Und sie versteckte ihn drei Monate.“
Wir erfahren, dass die Ägypter dachten, dass sie ihn, wie gewöhnlich nach neun Monaten gebären würde, deshalb schauten sie nicht eher als nach neun Monaten nach Moses, und sie konnte ihn verstecken, weil eine Person, für die eine Kerze über ihrem Kopf während ihrer Ibur angezündet wird, von dem Ende der Welt bis zu ihrem Ende zuschaut und sieht. Das Besondere an Moses ist, dass ihm sogar, nachdem er geboren wurde, der Schöpfer noch das Licht gab, gemeint ist nur diese Zeit, während er noch in Ibur hätte sein sollen, welches drei Monate von sechs Monaten und einem Tag während der vollständigen neun Monate sind. Aber nach neun Monaten nahm der Schöpfer ihm das Licht weg.
350) Nach drei Monaten, als ihm nichts mehr von seinen Tagen von Ibur geblieben war, kam er vor Pharao. Die Tochter des Pharaos fand ihn in einer Böschung des Nils und brachte ihn zum Pharao, und dann nahm der Schöpfer all das Licht von ihm, bis er auf dem Berge Sinai zum Empfang der Tora stand. Dann gab ihm der Schöpfer das Licht wieder zurück. Er arbeitete Zeit seines Lebens mit dem Licht, und die Kinder Israels konnten sich ihm nicht nähern, bevor er sein Gesicht nicht bedeckte, wie geschrieben steht: „Und sie fürchteten sich, ihm näher zu kommen.“ Er war in das Licht, wie in einen Talit eingehüllt, wie geschrieben steht: „Bedeckt mit Licht, wie mit einem Gewand.“
351) „Es werde Licht´, und es ward Licht.“ Alles, worüber gesagt wird „Es werde“, bezieht sich auf diese und die nächste Welt. Es existieren zwei Welten, Bina und Malchut. Bina wird die nächste und Malchut diese Welt genannt. Jede, die im Verdienst übergeordnet ist, wird auch zeitmäßig als früher betrachtet. Deshalb wird die nächste Welt als früher, vergangen, erachtet, da sie Bina ist, die Malchut vorangeht. Diese Welt wird als später betrachtet, in der Zukunft, weil Malchut später als Bina ist.
Die Worte „Und es war“ beinhalten zwei Deutungen, weil „Es werde“, Zukunft bedeutet und das Waw am Beginn des Wortes es zur Vergangenheit macht. Somit sind sowohl Vergangenheit als auch Zukunft darin beinhaltet, welche dann die nächste Welt und diese Welt sind. Deshalb sagt er, dass alles, worüber „Und es war“ gesagt wird, sich auf diese und die nächste Welt bezieht, weil beide in den Worten „Und es war“ eingeschlossen sind.
Das Licht, das der Schöpfer im Schöpfungswerk erschuf, leuchtete vom Ende der Welt bis zum Ende der Welt und war verhüllt.
352) Warum war das Licht verhüllt? Damit die Bösewichter der Welt es nicht genießen würden. Damit die Welten das Licht nicht genießen, und den Gerechten ist es verborgen, wie geschrieben steht: „Ein Licht wird gesät für die Gerechten.“ Zu dieser Zeit werden die Welten beim Erscheinen dieses Lichtes geschwächt sein und sie werden alle eins sein. Und bis zu dem Tag, wenn „Bina“, genannt „die nächste Welt“, enthüllt ist, wird dieses Licht versteckt und verhüllt sein.
353) Dieses Licht, das von der nächsten Welt enthüllt wird, tritt aus der Dunkelheit aus, die in den am meisten verhüllten Schnitzereien eingraviert war, was bedeutet, in den Schnitzereien von Bina, die die nächste Welt ist, im Punkt Shuruk in ihr. Das ist so, weil, wenn Bina aufsteigt und sich mit Rosh Arich Anpin verbindet, in dem es Chochma ohne Chassadim gibt, erscheint die Dunkelheit in SaT de Bina, seit SaT de Bina Hitkalelut von SoN in Bina ist. Weil sie hauptsächlich von Chassadim sind, können sie nicht das Licht von Chochma erhalten, ohne in Chassadim eingekleidet zu sein, und in ihnen wird Dunkelheit gemacht. Schließlich wurde ein verborgener Pfad von dem verborgenen Licht zur Dunkelheit darunter gemacht, welches der Massach de Chirik ist, und dann ist das Licht in ihr, was bedeutet, dass das Licht, das in den Welten verborgen ist, enthüllt.
Das ist so, weil in Bina die Stufe von Chassadim im Massach de Bchina Alef in SoN, die zu Bina aufstiegen, auftaucht, dann kleidet sich Chochma in Chassadim und kann leuchten. Dieser Massach in SoN ist Nukwa, weil sie den Massach von Seir Anpin trägt. Daraus folgt, dass durch den Massach der Nukwa, die Mochin in Bina leuchteten, denn wäre es nicht wegen der Stufe von Chassadim, die auf ihrem Massach auftauchten, gewesen, wäre Bina wegen des Punktes von Shuruk im Dunkeln geblieben.
Somit wird erachtet, dass der Massach der Nukwa eingraviert war und zu einem Pfad gemacht wurde, der aus dem Licht hervortritt, welches in Bina für die Dunkelheit in der Nukwa selbst verhüllt ist. Durch diesen Pfad dehnt sich das versteckte Licht von Bina zur Nukwa aus, weil die Niedere (Stufe), die die Obere ergänzt, selbst mit dem vollen Ausmaß belohnt wurde, mit welchem sie die Obere ergänzte.
Dieses Licht, welches aus der nächsten Welt erscheint, war in den Schnitzereien der am meisten Verborgenen eingraviert, bis es geschnitzt wurde und sich von einem versteckten Pfad von diesem versteckten Licht, das Bina erleuchtet, ausdehnte. Das Licht dehnt sich aus und kommt durch einen Pfad, der von einem Massach des Punktes von Chirik der Nukwa aufgerichtet war, zu der Dunkelheit darunter, die Dunkelheit der Nukwa selbst, und von der Nukwa erscheint das Licht in allen Welten. Die Dunkelheit unten ist die Dunkelheit, genannt „Nacht“, die Nukwa von Seir Anpin.
354) Dies ist, warum sie interpretierten, was geschrieben ist: „Er deckt tiefe Dinge aus der Dunkelheit auf.“ Wenn die Bedeutung des Verses ist, dass die Dinge aus tiefer Dunkelheit erscheinen – die Dunkelheit von Bina – dann sehen wir, dass all diese oberen Ketarim [Pl. von Keter] in Bina, verborgen sind. Darum heißen sie im Text: „Tiefe Dinge.“ Was sind dann „Deckt tiefe Dinge auf“, wenn sie gar nicht erscheinen? Vielmehr erscheinen all jene oberen versteckten Dinge nur aus der Dunkelheit heraus, der Nacht, Nukwa. All jene tiefen und verborgenen Dinge, die aus dem Gedanken, Bina kommen, und die Stimme, Seir Anpin, nimmt sie, all diese erscheinen nicht eher, bevor das Wort sie enthüllt. Ein Wort ist Rede, Malchut, da Seir Anpin in Mochin de Gadlut „Stimme“ genannt wird, und Malchut in Mochin de Gadlut wird „Rede“ genannt.
Erklärung: Diese GaR de Bina, die mit dem Aufstieg von Malchut zu ihr versteckt wurden, werden „tiefe Dinge“ genannt. Ebenso sind die oberen Ketarim verborgen. Über sie steht geschrieben „Er deckt tiefe Dinge aus der Dunkelheit“ auf. Jene GaR erscheinen wieder aus der Dunkelheit im Punkt von Shuruk, von dem sich Chochma ausdehnt. Der Text bezieht sich nicht nur auf die verborgene Dunkelheit von Bina am Punkt von Shuruk in ihr, da die Enthüllung durch das Leuchten von Chochma stattfindet, und obwohl Bina, die Chochma empfängt, nicht für sich selbst empfängt, sondern für Malchut, während sie selbst für immer in bedeckten Chassadim bleibt, denn Er wünscht Gnade, wie wird dann „deckt die tiefen Dinge aus der Dunkelheit auf“ über sie geschrieben? Daher – erscheint die Dunkelheit dort gar nicht?
Es bezieht sich vielmehr auf die Dunkelheit der Nacht, die Dunkelheit der Nukwa, genannt “Nacht”, die Dunkelheit vom Punkt von Shuruk von Bina. Über sie steht geschrieben: „Er deckt tiefe Dinge aus der Dunkelheit auf“, denn sobald sie Chassadim von Seir Anpin empfangen hat, erscheint nun Chochma, die in ihrer Dunkelheit links war, am Punkt von Shuruk, aus Mangel der Kleidung von Chassadim, aus der Dunkelheit, und kleidet sich in den Chassadim, die sie erreichte.
Dies ist die Vereinigung von Gedanke, Stimme und Rede: 1. Ein Gedanke ist Binas Mochin de Gadlut; 2. Eine Stimme ist Seir Anpin in Gadlut; 3. Rede ist die Nukwa in Gadlut. Das ist, wenn SoN den Gedanken, Mochin de Gadlut, empfangen, wird zwischen ihnen in Stimme und Rede ein Siwug gemacht. Und so wie bei einem Menschen, dessen Gedanken man noch nicht erkennt, bevor er nicht in Stimme und Rede gekleidet ist, und ebenfalls nicht in einer Stimme, sondern nur in der Rede, so erscheint auch hier das Leuchten von Chochma weder in Gedanken, Bina, noch in Stimme, Seir Anpin, sondern nur im Gedanken Bina und der Gedanke, mit allem, was in ihm enthalten ist, kleidet sich in eine Stimme, Seir Anpin und von der Stimme werden sie alle an die Rede weitergeleitet, und alles, was im Gedanken war, erscheint mittels der Rede.
355) Die Rede, welche die Vereinigung des Gedankens, der Stimme und der Sprache ist, wird Shabbat [Sabbat] genannt, da Shabbat Nukwa in Mochin de Gadlut ist, die Buchstaben Shin-Bet-Taw. Shin bedeutet GaR, Bet-Taw sind die Nukwa. Da der Sabbat „Rede“ genannt wird, besteht das Verbot, weltliche Angelegenheiten am Shabbat zu diskutieren, denn sie beschmutzen den großen Siwug von Stimme und Sprache, weil diese Rede vom Shabbat die Welt regieren muss, und nicht die Rede der Werktage, welche Katnut von Nukwa sind.
Die Rede, Nukwa in Mochin de Gadlut, die aus der Seite der Dunkelheit kommt, von dem Punkt von Shuruk heraus, enthüllt tiefe Dinge in ihr. Das ist, über sie steht geschrieben: „Entdeckt tiefe Dinge der Dunkelheit“, da GaR de Chochma innerhalb ihrer erscheinen. Dies wird aus den Worten „Aus der Dunkelheit“ erschlossen, welches von der Seite der Dunkelheit kommend bedeutet. Die Essenz der Dunkelheit ist in Bina, und die Dunkelheit in Nukwa wird von der Dunkelheit von Bina empfangen. Und da es geschrieben steht: „Entdeckt tiefe Dinge aus der Dunkelheit“, und es steht nicht „Enthüllt tiefe Dinge in der Dunkelheit“, bedeutet dies, dass es um die Nukwa geht, die aus der Dunkelheit von Bina kommt. Daher steht geschrieben: „Aus der Dunkelheit“ und nicht in der Dunkelheit selbst, die in Bina ist.
356) Wenn demnach der Verdienst der Dunkelheit so groß ist – warum steht dann geschrieben: “Und Gott schied das Licht von der Dunkelheit“, ist gemeint, dass Er zwischen der Wichtigkeit des Lichtes und der Niedrigkeit der Dunkelheit unterschied? Danach verband er den Tag und die Nacht, SoN, zusammen, und sie wurden eins, wie es geschrieben steht: „Und es ward Nacht und es ward Morgen, ein Tag.“
Dann steht es geschrieben: „Entdeckt tiefe Dinge aus der Dunkelheit“, und der Verdienst der Dunkelheit wurde immer größer. Und das Wort „geteilt“ ist zur Zeit des Exils geschrieben, wenn sie voneinander getrennt sind. Dann steht geschrieben „geteilt“, „da das Licht über die Dunkelheit siegt“, und genauso vor dem Siwug.
357) Bis zum Siwug waren das Männliche das Licht und die Nukwa die Dunkelheit. Dann vereinten sich SoN zu einem, um eins zu sein – der männliche Parzuf war von der Linken Linie, Chochma ohne Chassadim, Dunkelheit gebaut, da Chochma ohne Kleidung in Chassadim nicht leuchtet. Worin sind sie getrennt, weshalb über sie geschrieben steht „Getrennt zwischen Licht und Dunkelheit“? Um zwischen Licht und Dunkelheit unterscheiden zu können, trennen sich die Stufen anfänglich voneinander, denn die Verdienste und die Schwächen des Lichtes an sich sind anerkannt, sowie auch die Verdienste und Schwächen der Dunkelheit in sich selbst.
Obwohl es einen großen Vorteil für das Licht für die Dunkelheit gibt, ist es noch ohne Licht von Chochma. Ebenso scheint Chochma nicht darin wegen des Mangels an Kleidung in Chassadim, obwohl es die Dunkelheit verdient, denn es gibt Leuchten von Chochma darinnen. Darum ist es von beiden verdunkelt, vom Licht von Chassadim und vom Licht von Chochma.
Und sowie die Verdienste und die Schwächen einer jeden getrennt völlig anerkannt waren, paarten sie sich und beide wurden zu einem, weil sie sich paarten, den sie brauchten einander. Somit ist das Licht von Seir Anpin nur vollständig, nachdem es in die Dunkelheit der Nukwa eingeschlossen ist, denn dann wird das Licht durch das Leuchten auch von Chochma ergänzt und die Dunkelheit von Nukwa ist erst vollständig, wenn sie im Licht eingeschlossen ist, denn sie erhält Chassadim von ihr, Chochma kleidet sich in Chassadim und kann dann leuchten.