Lokales Treffen – 4
Wahrnehmung der Wirklichkeit
"Grundlagen der Weisheit der Kabbala" Kursfahrplan:
AUFZEICHNUNG LOKALES TREFFEN vom 02.12.2025
Lokales Treffen Nr. 4
Zusammenfassung der letzten Woche
- Sonntagmittag: Grundlagen Kurs live aus Israel
- Dienstagabend: Lokales Treffen
Natur
Die Natur ist ein verbundenes System
Einige der Gesetze sind bekannt, einige müssen noch offenbart werden
Ein Teil des Systems ist sichtbar, ein Teil bleibt verborgen.
Merkmale des Verlangens zu empfangen
- Unser Verlangen wird immer größer
- Die durch viele Mühen erreichte Erfüllung ist nur für kurze Zeit spürbar und verschwindet wieder
- Der Mensch hat keine Kontrolle über sein Verlangen
- Das Verlangen wird stark von der Umgebung beeinflusst/kontrolliert
„Das Wesen der Weisheit der Kabbala“
- Der Schöpfungsgedanke und sein Ziel.
- Zufall oder Design — gibt es ein lenkendes System hinter der Realität?
- Einführung in authentische Kabbala-Quellen.
Kabbalistisches Glossar
Punkt im Herzen – Das Verlangen, Spiritualität zu entdecken, das sich in einer Person erhebt.
In der Weisheit der Kabbalah steht das "Herz" für alle materiellen Wünsche einer Person, während der "Punkt im Herzen" ein neues Verlangen bezeichnet, den Sinn des Lebens zu offenbaren.
- Weisheit der Kabbala - Eine Methode, um den Schöpfer den Geschöpfen in dieser Welt zu offenbaren.
- Schöpfer - Vom hebräischen Wort Bo'Reh, das „komm und sieh“ bedeutet; die allgemeine Kraft der Natur, der Wille zu geben.
- Kli (Hebräisch: Gefäß) - Ein Wunsch, ein Geschöpf oder der Wille zu empfangen.
- Welt (Hebräisch: Olam) - Abgeleitet von Ha'alama, was „Verhüllung“ bedeutet.
Definition der Weisheit der Kabbala
Diese Weisheit stellt nicht mehr und nicht weniger als eine Ordnung des Abstiegs der Wurzeln dar, die von der Verbindung zwischen Ursache und Wirkung (kausal) bedingt ist, und die ständigen und absoluten Gesetzen unterworfen ist, welche untereinander im Zusammenhang stehen und auf ein erhabenes, doch sehr verborgenes Ziel ausgerichtet sind, welches „die Offenbarung der Göttlichkeit des Schöpfers an Seine Geschöpfe in dieser Welt“ genannt wird.
- Baal HaSulam, Das Wesen der Wissenschaft Kabbala
Das Drei-Achsen-Modell

3) Die gerade beschriebene absteigende Ordnung (Hishtalshelut), das Verlangen zu empfangen zu seiner Endform in dieser Welt zu entwickeln, ist in vier Unterscheidungen (Dalet Bchinot) eingeteilt. Diese Ordnung ist im Geheimnis des vierbuchstabigen Namens des Schöpfers – HaWaYaH –enkodiert. Dies ist deshalb so, weil diese vier Buchstaben, HaWaYaH (Yud-Hej-Waw-Hej) in Seinem Namen die gesamte Wirklichkeit in sich beinhalten, ohne jegliche Ausnahme.
Im Allgemeinen kommen diese Buchstaben in den Zehn Sefirot zum Ausdruck: Chochma, Bina, Tiferet (oder Seir Anpin), Malchut und deren Shoresh (Wurzel). Das sind die Zehn Sefirot. Warum zehn? Weil die Sefira Tiferet selbst noch sechs Sefirot enthält: Chessed, Gwura, Tiferet, Nezach, Hod und Jessod. Die Wurzel (Shoresh) dieser Sefirot heißt Keter, oft aber wird sie nicht mitgezählt, daher werden sie einfach CHuB TuM (Chochma und Bina, Tiferet und Malchut) genannt.
Und sie entsprechen den vier Welten (Dalet Olamot): Azilut, Brija, Yezira und Assija. Die Welt Assija beinhaltet auch unsere Welt – Olam haSe. Es gibt kein einziges Geschöpf in dieser Welt, dessen Wurzel nicht in der Welt der Unendlichkeit (Olam Ejn Sof) liegt, das heißt in dem Schöpfungsgedanken, welcher das Verlangen des Schöpfers ist, Seinen Geschöpfen Genuss zu bereiten. Dieser Gedanke schließt von Grund auf beides, Licht und Gefäß (Or we Kli), ein, das heißt ein gewisses Maß der Lichtfülle, einschließlich des Verlangens, diese Lichtfülle zu empfangen.
Diese Lichtfülle kommt dabei unmittelbar aus dem Wesen des Schöpfers, Azmuto Itbarach, als Existierendes aus dem Existierenden (Jesh mi Jesh), während das Verlangen, Fülle zu empfangen, als Existierendes aus dem nicht Existierenden (Jesh mi Ajn), das heißt aus Nichts ganz neu erschaffen wurde (Creatio ex Nihilo).
Damit das Verlangen zu empfangen seine endgültige Eigenschaft erreicht, muss es zusammen mit der Lichtfülle in ihm durch die vier Welten absteigen: Azilut, Brija, Yezira und Assija. Dann endet die Schöpfung mit Licht und Kli, genannt Guf (Körper) und „das Licht des Lebens“ darin.
- Baal HaSulam, Einführung in die Weisheit der Kabbala Pkt. 3
Wahrnehmung der Wirklichkeit – Zusammenfassung
- Das Verlangen zu empfangen ist die innere Software, die unseren Mechanismus der „Wahrnehmung der Wirklichkeit“ steuert. Wir sehen das, was wir sehen wollen. Um die spirituelle Wirklichkeit wahrnehmen zu können, müssen wir die Software ändern, nach der wir die Wirklichkeit wahrnehmen – das heißt das Verlangen zu empfangen.
- Gemäß dem Gesetz der „Gleichheit der Form“ müssen wir, um die spirituelle Wirklichkeit zu erfassen, innerhalb des Verlangens zu empfangen eine Sensibilität für Spiritualität entwickeln – eine Absicht zu geben, zu schenken, einen Massach (Schirm).
Zitate
1. Unsere Sicht zum Beispiel, wenn wir vor uns eine riesige Welt und ihre ganze prächtige Fülle sehen – denn all das sehen wir nicht in Wirklichkeit, sondern nur innerhalb von uns selbst. Das heißt, im Hinterteil unseres Gehirns befindet sich etwas, was einer Filmkamera ähnelt, die uns dort alles aufzeichnet, was wir sehen, und nicht das, was sich außerhalb von uns befindet.
- Baal HaSulam, Vorwort zum Buch Sohar, Pkt. 34
2. Der Schöpfer hat in unserem Gehirn eine Art Linse erschaffen, die alles, was wir sehen, umdreht, damit wir dies außen, außerhalb unseres Gehirns sehen können – als sich vor uns befindend.
- Baal HaSulam, Vorwort zum Buch Sohar, Pkt. 34
3. Und sie gleichen jenem Wurm, der im Radieschen zur Welt kam, in ihm sitzt und denkt, dass die ganze Welt des Schöpfers genauso bitter, lichtlos und klein wie jenes Radieschen sei, in dem er zur Welt kam.
Doch in dem Moment, wenn er die Schale des Radieschens durchbricht und aus dem Radieschen hinausschaut, ist er erstaunt und ruft aus: „Ich glaubte, dass die ganze Welt dem Radieschen gleichen würde, in dem ich zur Welt kam, doch nun sehe ich vor mir die riesige, leuchtende, wundervolle Welt!“ So auch jene, die sich in der Schale ihres Willens zu empfangen befinden, in welcher sie zur Welt kamen, [...]
Würden sie versuchen, die Schale des Willens zu empfangen durchzubrechen, mit welchem sie zur Welt kamen, und den Willen zu geben erhalten würden, so würden sich ihnen augenblicklich die Augen öffnen, und sie würden sowohl sich als auch alle Stufen der Weisheit, der Vernunft und des klaren Wissens sehen und erkennen können – in ihrer ganzen Schönheit und Wonne, die ihnen in den spirituellen Welten bereitet sind,
- Baal Haslam. "Einführung in das Buch Sohar, Pkt. 40
4. Zur Verdeutlichung steht geschrieben: „Die ganze Erde ist voll Seiner Herrlichkeit“, und im Sohar heißt es: „Es gibt keinen Ort, der nicht von Ihm erfüllt ist.“ Und doch spüren wir es nicht, weil uns die Instrumente zur Wahrnehmung fehlen.
Bei einem Radioempfänger, der alle Signale der Welt empfängt, können wir sehen, dass der Empfänger die Töne nicht erschafft. Vielmehr existiert der Ton in der Welt, aber solange wir kein Empfangsgerät hatten, nahmen wir die Töne nicht wahr, obwohl sie in der Realität existierten.
Genauso können wir verstehen, dass es „keinen Ort gibt, der frei von Ihm ist“, aber wir brauchen ein Empfangsgerät. Dieses Empfangsgerät heißt Dwekut [Anhaftung] und „Gleichheit der Form“, was ein Verlangen zu geben ist. Wenn wir dieses Gerät haben, werden wir sofort spüren, dass es keinen Platz ohne Ihn gibt, sondern dass „die ganze Erde voll von Seiner Herrlichkeit ist“.
- Rabash, Notiz 645: An deinen Taten erkennen wir Dich
Fragen zur Selbstprüfung und offenen Diskussion
-
Was haben wir über die Wahrnehmung der Wirklichkeit gelernt?
-
Was begrenzt unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit in dieser Welt?
-
Welche Absicht steht hinter meinen Handlungen?
-
Gibt es hinter jedem Mangel eine Absicht?
NÄCHSTES UNTERRICHTSTHEMA
Lektion 5 — 07. Dez 2025
Fragen & Antworten
- Bringe Fragen zu allen in früheren Lektionen gelernten Themen mit
Zusatzmaterialien

