Lektion 10: Studium des kabbalistischen Textes "Es gibt nichts ausser Ihm"
Wir vertiefen uns in Baal HaSulams authentischen kabbalistischen Text und erforschen das tiefgründige Konzept, dass alles vom Schöpfer stammt und wie jeder Aspekt der Realität von diesem Prinzip bestimmt wird. Verstehen Sie die tiefere Bedeutung hinter der Einheit mit dem Schöpfer und wie dieses Verständnis unsere Wahrnehmung des Lebens und unseres spirituellen Wachstums verändern kann.
- Eine Erfahrung beim Lesen eines authentischen kabbalistischen Textes: der Artikel „Es gibt niemanden außer Ihm“ aus dem Buch Shamati von Rabbi Yehuda Leib Ha-Levi Ashlag (Baal HaSulam).
- Was sind die Prinzipien der „inneren Arbeit“ gemäß der authentischen Kabbala?
- Wie geht man mit Herausforderungen und komplexen Situationen im Leben um und wie baut eine Person gemäß der Weisheit der authentischen Kabbala eine richtige Beziehung zwischen sich und der spirituellen Realität auf?
Kernpunkte
- Der Schöpfer kann nicht verstanden werden, ohne Ihn zu spüren.
- Atzmuto [Seine Essenz] – ist die primäre Quelle und kann nicht erreicht werden.
- Wir spüren den Schöpfer als eine gute und wahre Verbindung zwischen uns, denn „Schöpfer“ kommt von den Worten „komm und sieh“.
- Der Schöpfer – ist eine Kraft des Gebens (des Schenkens), und gemäß dem Gesetz der Gleichheit der Form muss ich, um Ihn zu spüren, Seine Eigenschaften erwerben.
- Wie kann ich meine Fähigkeit zum Geben (des Schenkens) ausdrücken und testen? Nur durch die Gesellschaft.
- Unter keinen Umständen erschaffen wir irgend ein Bild! Das ist der größte Fehler. Indem wir ein äußeres Bild erschaffen, sinken wir sofort auf die Ebene der „Götzenanbetung“.
Es gibt niemanden außer Ihm – Handlungsanweisungen
- Verbinde alles mit Ihm.
- Gut und gütig: Nur Gutes kommt von Ihm – die Absicht „um zu empfangen“ verbirgt Sein Gutes vor mir.
- Überprüfung: Wo stehe ich im Verhältnis zu der Situation, in die der Schöpfer mich bringen möchte. Der Gedanke, dass es niemanden außer Ihm gibt, zieht den Menschen aus einem unbewussten in einen bewussten Zustand und ermöglicht ihm, seine Situation im Verhältnis zum Ziel der Schöpfung zu überprüfen und eine Bitte um Korrektur der Absicht zu formulieren.
Vorwort von Rav Dr. Michael Laitman
Unter den Büchern und Manuskripten, die mein Lehrer Rav Baruch Shalom Halevi Ashlag (der Rabash), der älteste Sohn von Baal Haslam, der in seine Fußstapfen trat, zu studieren pflegte, befand sich ein besonderes Notizbuch, auf dem in der Handschrift meines Lehrers geschrieben stand: „Ich habe gehört“.
Er ließ dieses Notizbuch nie liegen, und wohin er auch ging, nahm er es mit und sah es sich immer wieder an.
Als er spät in der Nacht auf seinem Sterbebett lag, gab er mir das Notizbuch und sagte mir: „Nimm das Notizbuch und studiere es.“ Früh am nächsten Morgen, als ich in der Nähe seines Bettes war, war er nicht mehr unter uns.
Das Notizbuch enthält eine Sammlung von Aufsätzen von Baal Hasulam, die Rabash aus dem Mund seines Vaters schrieb, unmittelbar nachdem er sie gesprochen hatte. Aufgrund ihrer Einzigartigkeit haben wir den Stil der gesprochenen Sprache bewahrt, der in den Artikeln verwendet wurde – den Rabash durstig trank und auf dem er die Grundlagen seiner Lehren baute.
Shamati 1 – Es gibt niemanden außer Ihm
Es steht geschrieben: „Es gibt niemanden außer Ihm.“ Das bedeutet, dass es keine andere Kraft auf der Welt gibt, die in der Lage ist, etwas gegen Ihn zu tun. Und was man sieht, ist, dass es Dinge auf der Welt gibt, die den oberen Haushalt ablehnen, der Grund ist, dass dies Sein Wille ist.
Dies wird als Korrektur angesehen, die „die Linke lehnt ab und die Rechte zieht näher heran“ genannt wird, was bedeutet, dass das, was die Linke ablehnt, als Korrektur angesehen wird. Das bedeutet, dass es Dinge auf der Welt gibt, die zunächst darauf abzielen, einen Menschen vom richtigen Weg abzubringen, und durch die er von Kedusha [Heiligkeit] abgelehnt wird.
Der Nutzen der Ablehnungen besteht darin, dass ein Mensch durch sie ein vollständiges Bedürfnis und Verlangen nach der Hilfe des Schöpfers erhält, da er sieht, dass er andernfalls verloren ist; er kommt nicht nur nicht in der Arbeit voran, er sieht sogar, dass er zurückfällt.
Und wer immer das Gefühl hat, dass das Zerbrochene größer ist als das Ganze, was bedeutet, dass es viel mehr Abstiege als Aufstiege gibt, und er sieht kein Ende dieser Zustände, und er wird für immer außerhalb der Heiligkeit bleiben, denn er sieht, dass es für ihn schwierig ist, auch nur das Geringste zu beobachten, es sei denn, er überwindet den Verstand. Aber er kann nicht immer überwinden, was wird also am Ende sein?
Dann kommt er zu der Entscheidung, dass niemand helfen kann außer dem Schöpfer selbst. Dies veranlasst ihn, eine tiefempfundene Forderung zu stellen, dass der Schöpfer seine Augen und sein Herz öffnet und ihn wahrhaftig näher an die ewige Dvekut [Anhaftung] mit dem Schöpfer bringt.
Wer sagt, dass es eine andere Kraft in der Welt gibt, nämlich Klipot [Schalen], diese Person befindet sich in einem Zustand des „Dienens anderer Götter“. Es ist nicht unbedingt der Gedanke der Häresie, der die Übertretung darstellt, aber wenn er denkt, dass es außer dem Schöpfer eine andere Autorität und Kraft gibt, begeht er eine Übertretung.
Es gibt niemanden außer Ihm
Man sollte glauben, dass „es niemanden außer Ihm gibt“, dass der Schöpfer alles tut. Mit anderen Worten, wie Baal HaSulam sagte, sollte man vor jeder Handlung sagen, dass dem Menschen nur die Wahl gegeben wurde, denn „Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich?“ […] Im Nachhinein sollte man jedoch sagen, dass alles private Vorsehung ist und dass man nichts aus eigener Kraft tut.
(Rabash – Warum wird die Tora in der Arbeit „Mittlere Linie“ genannt? – 2)
Auch wenn wir sehen, dass die Tora aus zwei Teilen besteht – der erste, Mitzvot zwischen Mensch und Schöpfer, und der zweite, Mitzvot zwischen Mensch und Mensch – sind sie beide ein und dasselbe. Das bedeutet, dass ihre Ausübung und das gewünschte Ziel eins sind: Lishma. Es macht keinen Unterschied, ob man für seinen Freund oder für den Schöpfer arbeitet, da es dem geschaffenen Wesen bei der Geburt eingraviert ist, dass alles, was von einem anderen kommt, leer und unwirklich erscheint.
(Die Liebe Gottes und die Liebe des Menschen, Baal HaSulam)