Lektion Lokales Treffen 41 - Fortsetzung des Zehner-Kurses und "Das Wesen der Wissenschaft Kabbala"

Lokales Treffen 41 - Fortsetzung des Zehner-Kurses und "Das Wesen der Wissenschaft Kabbala"

Diese Woche setzen wir das Studium aus authentischen kabbalistischen Texten in einer großen Gruppe fort, insbesondere "Das Wesen der Wissenschaft Kabbala" von Rabbi Yehuda Leib Ha-Levi Ashlag (Baal HaSulam). Ebenso besprechen und bearbeiten wir die in dem „Zehner-Kurses“ diskutierten Themen.

Inhalt der Lektion
Materialien

Im ersten Teil des lokalen Treffens werden wir zurückkehren zu:

"Das Wesen der Wissenschaft Kabbala"

Zusammen mit neuen ergänzenden Videoausschnitten aus der Lektionen von Rav Dr. Michael Laitman.

Im zweiten Teil  setzen wir mit dem zentralen Thema des "Zehner-Kurses" vom Mittwoch fort:

Annullierung 

 

AUFZEICHNUNG "DAS WESEN DER WISSENSCHAFT KABBALA" Teil 4 

AUFZEICHNUNG "ZEHNER-KURS" Lektion 14 (liegt noch nicht vor)


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Lokales Treffen

"Das Wesen der Weisheit der Kabbala"


Diese Woche setzen wir sowohl den "Zehner-Kurs" fort als auch das Lesen von Baal HaSulams Klärungen rund um den Artikel "Das Wesen der Wissenschaft Kabbala".

So wie wir bereits erwähnt haben, schrieb Baal HaSulam ausführlich, um Studenten dabei zu helfen, das Schöpfungsziel zu erlangen - die Gleichheit der Form mit den Eigenschaften des Schöpfers (Liebe und Geben) zu erreichen. Diese Woche setzen wir den Artikel „Das Wesen der Wissenschaft Kabbala“ fort.

Im lokalen Treffen werden wir einige Auszüge aus dem Artikel lesen und dann versuchen zu verstehen, was im Text vor sich geht, gefolgt von einem weiteren Lesen und gemeinsamer Diskussion über die Themen.

Wir haben auch zusätzliche Videoausschnitte von Rav Dr. Michael Laitman als wichtige Klärungen des Artikels.

Darüberhinaus werden wir Workshops zum Thema des "Zehner-Kurses" durchführen.


"Das Wesen der Wissenschaft Kabbala"

Rav Yehuda Ashlag, Baal HaSulam

Die Sprache der Kabbalisten ist die Sprache der Zweige

Das bedeutet, dass die Zweige aufgrund der Anweisungen von Wurzeln, die deren Muster sind und unbedingt in der höheren Welt existieren, erschaffen wurden. Denn es gibt nichts in der niederen Welt, das nicht seinen Anfang in der jeweils höchsten Welt nehmen und nicht daraus resultieren würde, ähnlich wie ein Abdruck die Form des Stempels wiederholt. Die Wurzel, die sich in der höheren Welt befindet, zwingt den entsprechenden Zweig in der niederen Welt dazu, ihre Form und ihre Eigenschaften anzunehmen. So schrieben die Weisen: "Das Schicksal aus der höheren Welt, welches für den Grashalm in der niederen Welt bestimmt ist, schlägt diesen Grashalm und zwingt ihn dabei entsprechend seiner Bestimmung zu wachsen": Und dementsprechend spiegelt jeder Zweig in dieser Welt genau das Muster wieder, welches sich in der höheren Welt befindet.

So fanden die Weisen der Kabbala zu ihren Zwecken einen breiten beeindruckenden Wortschatz, der für die Umgangssprache vollkommen ausreicht, weil sie es ihnen erlaubt, miteinander zu verkehren, von spirituellen Wurzeln der höheren Welten zu sprechen, indem sie sogar einfach voreinander die Bezeichnung des niederen Zweiges erwähnen, der in den Empfindungen dieser Welt genau bestimmt wird.

Dies erlaubt es dem Zuhörer, die höhere Wurzel, auf die der Zweig zeigt, zu verstehen, weil dieser materielle Zweig klar darauf verweist, da er im Grunde ein Abdruck dieser Wurzel ist. So liefert uns jedes Objekt der von uns wahrgenommenen Welt samt allen seinen Erscheinungsformen eine genaue Bezeichnung und Definition, die auf die höheren spirituellen Wurzeln verweist, obwohl es nicht möglich ist, die Wurzel selbst mit einem Wort oder einem Laut auszudrücken, weil sie sich über jeglicher Vorstellungskraft befindet. Doch dank der Existenz der Zweige, die der Wahrnehmung unserer Welt zugänglich sind, hat jedoch die verbale Artikulation der höchsten Wurzeln ein Existenzrecht erlangt.

So ist das Wesen der Umgangssprache der Kabbalisten, mit deren Hilfe ihre höchsten Erkenntnisse von einem zum anderen, von Generation zu Generation, mündlich und schriftlich weitergereicht werden. Und das gegenseitige Verständnis ist vollkommen ausreichend, weil diese Sprache über einen solchen Grad der Genauigkeit verfügt, wie es für die Kommunikation und Forschungen im Bereich dieser Wissenschaft notwendig ist. Das heißt, dass ein so exakter Rahmen erschaffen wurde, der es nicht erlaubt, sich zu irren, weil jeder Zweig seine natürliche Definition hat, die nur für ihn charakteristisch ist und deshalb mit absoluter Genauigkeit auf seine spirituelle Wurzel verweist.

Und wisse, dass die Sprache der Zweige der Kabbala für die Erklärung der Begriffe dieser Wissenschaft am bequemsten ist im Vergleich zu allen unseren gewöhnlichen Sprachen, die wegen der Massenverwendung verblasst sind. Wie das aus der Tora bekannt ist, wird das als Nominalismus bezeichnet. Durch die häufige Verwendung der Worte wird ihre Bedeutung ausgehöhlt, was zur Entstehung großer Schwierigkeiten in der Vermittlung genauer Meinungen von einem zum anderen sowohl mündlich als auch schriftlich führt.

Dem ist aber in der Sprache der Zweige der Kabbala nicht so, die aus Bezeichnungen der Geschöpfe und ihrer Erscheinungsformen zusammengesetzt ist, die sich uns in bestimmter Weise gemäß Gesetzen der Natur darstellen und sich niemals verändern. Und man braucht nicht zu befürchten, dass die Zuhörer oder Leser sich im Verständnis des in den Worten eingeschlossenen Sinns irren werden, da die Naturgesetze absolut und unveränderlich sind.


Die Weitergabe aus dem Munde eines weisen Kabbalisten an einen verstehenden Empfänger

RAMBAM schrieb im Vorwort zu seinem Kommentar der Tora: "Und ich schließe darin einen Bund mit jedem, der in dieses Buch blickt, und verkünde, dass niemand, über welchen Verstand er auch verfügen würde, keine von den Andeutungen, mit welchen ich die Geheimnisse der Tora beschreibe, verstehen wird, und es werden meine Worte nur aus dem Munde eines weisen Kabbalisten an das Ohr eines verstehenden Empfängers erkannt". Davon schrieb auch Chaim Vital im Vorwort zum Buch "Baum des Lebens". Und wie die Weisen schrieben (Chagiga,11): "Man kann Kabbala nicht alleine studieren, außer wenn man weise ist und mit seinem eigenen Verstand versteht".

Ihre Worte sind im Bezug darauf verständlich, dass man aus dem Munde eines erkennenden Kabbalisten empfangen soll. Was ist das aber noch für eine verpflichtende Bedingung, wenn auch noch der Schüler zuvor klug sein und selbst verstehen soll? Und wenn dem nicht so ist, so darf man ihn nicht unterrichten, auch wenn er der größte Gerechten wäre. Wenn er aber bereits so klug ist und selbst versteht, so hat er keine Notwendigkeit, bei anderen zu lernen.

Vereinfacht muss man das von Weisen oben Gesagte so verstehen, dass alle Worte, die laut von einem Munde ausgesprochen werden, nicht in der Lage sind, das Wesen selbst eines spirituellen Begriffes aus jenem Göttlichen zu übermitteln, welches sich außerhalb von Zeit, Raum und allem Eingebildeten befindet. Und nur eine besondere Sprache, die speziell dazu bestimmt ist, die "Sprache der Zweige" ist fähig, die Relationen zwischen Zweigen und ihren spirituellen Wurzeln auszudrücken.

Obwohl jedoch diese Sprache über unvergleichbar mehr Möglichkeiten als jede andere gewöhnliche Sprache in den Erforschungen der Wissenschaft der Kabbala verfügt, kann sie nur von einem gehört werden, der selbst klug ist, das heißt von jemandem, der die Relationen zwischen den Wurzeln und den Zweigen kennt und versteht. Denn es ist nicht möglich, diese Verbindungen von unten nach oben zu verstehen, das heißt, es ist vollkommen unmöglich, bei der Betrachtung von niederen Zweigen irgendeine Analogie mit den höheren Wurzeln zu finden, oder sie sich Kraft der Phantasie auszumalen.

Im Gegenteil, der Niedere lernt vom Höheren. Das heißt, man muss zunächst die höheren Wurzeln erkennen, deren Zahl im Spirituellen jede Vorstellung übertrifft, und zwar wirklich jenseits der Einbildung in reiner Erkenntnis erfassen. Und erst nach der eigenen Erkenntnis der Wurzeln kann er die Zweige ansehen, die er in dieser Welt wahrnimmt und die ganze Komplexität, Qualität und Quantität der Zusammenhänge zwischen jedem Zweig und seiner Wurzel verstehen.

Und erst, nachdem er all das erfährt  und gut versteht, wird er zu einer gemeinsamen Sprache mit seinem Lehrer (Kabbalisten) gelangen - der "Sprache der Zweige" , mithilfe welcher der weise Kabbalist ihm alle Nuancen seiner Weisheit und sein Wissen über das Geschehen in den höchsten spirituellen Welten zu vermitteln fähig ist;  all das, was er von seinen Lehrern empfangen hat, zusätzlich zu dem, was er selbst erkannt hat, denn nun haben sie eine gemeinsame Sprache und verstehen einander.

Wenn aber der Schüler noch unzureichend klug ist und selbst diese Sprache noch nicht versteht, dass heißt, wenn er nicht versteht, wie die Zweige auf ihre Wurzeln verweisen, so ist selbstverständlich, dass sein Lehrer keine Möglichkeit hat, ihm auch nur ein Wort aus dieser spirituellen Weisheit zu erklären. Und es ist nicht möglich, mit ihm über die Erforschungen der Kabbala zu sprechen, weil die beiden keine gemeinsame Sprache haben und sie beide wie stumm sind. Das heißt, es gibt keinen anderen Weg, die Kenntnisse der Kabbala zu vermitteln, als an jemanden, der bereits selbst Wissen und Verstand besitzt.

Es entsteht jedoch eine weitere Frage: Wie soll dementsprechend der Schüler selbständig die Weisheit erlangen, die Relationen zwischen Wurzel und Zweig begreifen, wenn er bislang erst danach strebt, die höheren Wurzeln zu erkennen? Die Antwort ist wie folgt: Die Rettung wird zu einem Menschen kommen, wenn er der Hilfe des Schöpfers bedürfen wird. Und derjenige, der in Seinen Augen Gnade findet, erfüllt sich mit Ihm, indem er sich mit eben jenem Licht Chochma, Bina und Daat erfüllt, während er das Höhere erkennt. Es ist unmöglich, hier mit etwas Irdischem zu helfen. Erst nachdem er der Gnade des Schöpfers und der höchsten Erkenntnis gewürdigt wird, kann er kommen und die grenzenlose Weisheit der Kabbala aus dem Munde eines wissenden Kabbalisten erhalten, weil sie nun eine gemeinsame Sprache haben.


Bezeichnungen, die dem menschlichen Geist fremd sind

Das oben Gesagte in Betracht ziehend, muss man verstehen, warum in Büchern zur Kabbala manchmal Termini und Bezeichnungen anzutreffen sind, die dem Geist eines Menschen vollkommen fremd sind. Am häufigsten wiederholen sie sich in grundlegenden Büchern zur Kabbala: im Sohar und in dessen Ergänzungen, in Büchern von ARI. Uns es ist verwunderlich: Warum benutzten die Weisen solch niedere Termini, um so erhabene und heilige Ideen auszudrücken?

Nachdem man sich jedoch die aneignet, die oben angeführt wurden, wird der Kern der Dinge klar. Es stellt sich nämlich heraus, dass es vollkommen unmöglich ist, sich zur Erklärung dieser Wissenschaft einer anderen Sprache der Welt zu bedienen, außer der besonderen "Sprache der Zweige" , die speziell dafür bestimmt ist und ihren höheren Wurzeln entspricht. Daher ist selbstverständlich, dass es unmöglich ist, auf jeglichen Zweig oder dessen Äußerung wegen seines niederen Niveaus zu verzichten, und ihn nicht zur Beschreibung von Verbindungen in der Kabbala zu benutzen, weil in unserer Welt kein anderer Zweig existiert, den man stattdessen nehmen könnte.

Wie es keine zwei Härchen gibt, die sich von einer Wurzel ernähren, gibt es auch bei uns keine zwei Zweige, die zu einer Wurzel gehören. Und wenn man auf die Verwendung irgendeiner Bezeichnung verzichten würde, würden wir nicht nur den ihr entsprechenden Begriff aus der höheren spirituellen Welt verlieren, weil es kein anderes Wort im Austausch dazu gibt, welches fähig wäre, sie in der Beschreibung dieser Wurzel zu ersetzen, sondern würden auch der kompletten Wissenschaft als Ganzes einen Schaden zufügen. Denn auf diese Weise würde ein Glied aus der Gesamtkette der Wissenschaft herausfallen, welches aber ein Bindeglied ist.

Deswegen würde der ganzen Wissenschaft ein Schaden zugefügt werden, weil es keine andere Wissenschaft in der Welt gibt, deren Komponenten nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung so eng miteinander verflochten und verbunden sind wie die Wissenschaft der Kabbala, die tatsächlich von Anfang bis Ende wie eine lange Kette verbunden ist. Wenn auch nur eine kleine Kenntnis vor uns verborgen ist, verdunkelt sich die ganze Weisheit, weil alle ihre Teile so miteinander verflochten sind, sodass sie zu einem Ganzen verschmelzen.

Jetzt sollte die Benutzung unangemessener fremder Bezeichnungen nicht verwundern, weil es keine Freiheit in ihrer Wahl gibt, und man kann nicht die eine durch eine schlechte und eine schlechte durch eine gute ersetzen. Man muss immer exakt, gemäß der Notwendigkeit, den Zweig oder die Erscheinung auswählen, die auf ihre höheren Wurzeln verweisen, in dem Maße, wie es für die Sache notwendig ist. Man ist auch verpflichtet, eine ausführliche Deutung zu liefern, indem man eine exakte Definition formuliert, die für das Verständnis der Studierenden ausreicht.


Offene Diskussion

In deinen eigenen Worten: Was bedeutet es, von einem kabbalistischen Weisen zu lernen?

Wie möchtest du deine Beziehung zum Studium der Kabbala entwickeln?

Bevor wir zum nächsten Artikel übergehen – was möchtest du aus diesem Artikel noch tiefer verstehen?


Clips


Zehnerkurs - Lektion 13

Annullierung

 


Workshop-Fragen

  1. Wie verstehst du in deinen eigenen Worten die Annullierung als etwas Gegenseitiges zwischen Freunden?

  2. Warum denkst du, dass das Aufbauen von Wichtigkeit im spirituellen Prozess notwendig ist?


Bis nächste Woche!