Lokales Treffen 36 - Fortsetzung des Zehner-Kurses und des Artikels "Der Frieden"
Diese Woche setzen wir das Studium der authentischen kabbalistischen Texte in einer großen Gruppe fort, insbesondere die neunte Woche über "Die Freiheit" von Rabbi Yehuda Leib Ha-Levi Ashlag (Baal HaSulam). Außerdem werden wir die Themen "Zehner-Kurs" diskutieren und sie in Workshops erarbeiten .
Im ersten Teil des lokalen Treffens werden wir auf einen wichtigen Punkt des Artikels zurückkommen:
Dem Kollektiv folgen und dennoch die individuelle Einzigartigkeit bewahren.
Zusammen mit neuen Videoausschnitten aus den LEKTIONEN mit Rav Dr. Michael Laitman.
Im zweiten Teil setzen wir mit dem zentralen Thema des „Zehner-Kurses“ vom Mittwoch fort:
Die Prinzipien der Verbindung im Zehner
AUFZEICHNUNG LEKTION 9 "Die Freiheit" vom 17.08.2025
Lokales Treffen
"Die Freiheit"
Diese Woche setzen wir sowohl den „Zehner-Kurs“ als auch das Lesen von Baal HaSulams Klärungen über die Freiheit der Wahl im Artikel„Die Freiheit"“ fort.
So wie wir bereits erwähnt haben, schrieb Baal HaSulam ausführlich, um Studenten dabei zu helfen, das Schöpfungsziel zu erlangen - die Gleichheit der Form mit den Eigenschaften des Schöpfers (Liebe und Geben) zu erreichen.
Diese Woche konzentrieren wir uns darauf, dem Kollektiv zu folgen und dennoch die individuelle Einzigartigkeit bewahren.
Im lokalen Treffen werden wir einige Auszüge aus dem Artikel lesen und dann versuchen zu verstehen, was in dem Artikel geschrieben ist, gefolgt von einer weiteren Lesung und gemeinsamen Diskussionen über die Themen.
Wir haben auch extra Videoausschnitte von Rav Dr. Michael Laitman mit wichtigen Erklärungen zu dem Artikel.
Zusätzlich werden wir einen Workshop zum Thema „“Zehner-Kurs„“ durchführen.
"Die Freiheit"
Rav Yehuda Ashlag, Baal HaSulam
Ein Gesetz für alle Welten
Obwohl die Weisheit der Kabbala nichts von unserer körperlichen Welt erwähnt, gibt es dennoch nur ein Gesetz für alle Welten. Bei allen körperlichen Wesen in unserer Welt, also bei allem, was sich in diesem Raum befindet – sei es unbeweglich, pflanzlich, tierisch, ein spirituelles oder ein körperliches Objekt und bei deren ganzen Unterschiedlichkeiten, selbst in den kleinsten Teilchen – handelt es sich um nichts anderes als um den „Willen zu empfangen“. Es ist aus der Perspektive der erschaffenen Schöpfung ihre gesamte besondere Form – in Quantität und Qualität begrenzt. Infolgedessen gibt es in ihm eine anziehende und eine abstoßende Kraft.
Doch alles, was außer diesen beiden Kräften in ihm existiert, wird als eine Gabe Seines Wesens betrachtet. Diese Wohltat ist für alle Geschöpfe gleich und stellt keine Neuerung in Bezug auf die Schöpfung dar, da sich Existenz aus Existenz ausdehnt.
Sie kann auch keiner bestimmten Einheit zugeschrieben werden, sondern nur den Dingen, die allen Teilen der Schöpfung, ob klein oder groß, gemein sind. Jeder erhält von diesem Reichtum entsprechend der Größe seines Willens zu empfangen, und diese Größe definiert jedes Individuum und jede Einheit.
Damit habe ich das Selbst (Ego) eines jeden Individuums auf wissenschaftliche, völlig kritiksichere Weise nachgewiesen, selbst entsprechend dem System der fanatischen Materialisten. Von nun an haben wir keinen Bedarf mehr an diesen lahmen, von Metaphysik durchtränkten Methoden.
Und natürlich macht es keinen Unterschied, ob diese Kraft des Willens zu empfangen Ergebnis und Frucht des Materials ist, das sie durch Chemie hervorbrachte, oder ob das Material Ergebnis und Frucht dieser Kraft selbst ist. Denn nur durch diese Kraft, die in jedem Wesen und jedem Atom des Willens zu empfangen eingeprägt ist, wird es von seiner Umgebung getrennt und unterschieden. Dies gilt sowohl für ein einzelnes Atom als auch für eine Gruppe von Atomen, die „Körper“ genannt werden.
Alle anderen Wahrnehmungen, in denen es mehr als diese Kraft gibt, stehen in keiner Weise mit diesem Teilchen oder dieser Gruppe von Teilchen in Zusammenhang, sondern nur in Bezug auf das Ganze. Denn das ist die ihnen vom Schöpfer gewährte Wohltat, die allen Teilen der Schöpfung gemeinsam ist, ohne Unterscheidung bestimmter geschaffener Körper.
Jetzt verstehen wir die Angelegenheit der Freiheit des Individuums, entsprechend der Definition des ersten Faktors, den wir als „Quelle“ bezeichneten. In ihr prägten alle vorherigen Generationen, Väter und Vorväter dieses Individuums, ihre Natur ein. Wie wir erklärten, deutet „Individuum“ also auf nichts anderes hin, als auf die Grenzen des Willens zu empfangen, der in eine Molekülgruppe eingeprägt ist.
Man sieht, dass alle von den Vorfahren ererbten Neigungen in der Tat nur Grenzen des Willens zu empfangen darstellen. Sie hängen entweder mit der anziehenden oder mit der abweisenden Kraft in ihm zusammen, die uns als Tendenz zum Geiz oder zur Großzügigkeit, sich unter die Menschen zu mischen oder als Einsiedler zu leben usw. erscheinen.
Aus diesem Grund bilden sie wirklich das Selbst (Ego), das um seine Existenz kämpft. Wenn wir also auch nur eine einzige Tendenz eines Menschen auslöschen, wird das wie die Abtrennung eines echten Organs von seinem Wesen betrachtet. Es wird auch als ein echter Verlust für die gesamte Schöpfung betrachtet, da es keinen anderen wie ihn gibt, noch wird es jemals wieder jemanden wie ihn auf der ganzen Welt geben.
Nachdem wir jetzt das Recht des Einzelnen entsprechend den Naturgesetzen geklärt haben, wenden wir uns der Frage zu, wie es praktisch umzusetzen ist, ohne die Theorie der Ethik und der Staatskunst zu beeinträchtigen. Und das Wichtigste: wie unsere Heilige Tora dieses Recht anwendet.
Folge dem Kollektiv
Unsere Schriften sagen: „Folge dem Kollektiv.“ Das bedeutet, dass wir verpflichtet sind, überall dort, wo es einen Streit zwischen dem Kollektiv und dem Individuum gibt, nach dem Willen des Kollektivs zu entscheiden. Man sieht also, dass das Kollektiv das Recht hat, dem Einzelnen die Freiheit zu entziehen.
Aber wir stehen hier vor einer anderen Frage, die noch ernster ist als die erste. Es scheint, als werfe dieses Gesetz die Menschheit zurück, anstatt sie zu fördern. Denn der größte Teil der Menschheit ist unterentwickelt und die Entwickelten stellen immer eine kleine Minderheit dar. Daher würden die Ansichten und Wünsche der Weisen und Entwickelten in der Gesellschaft, die immer in der Minderheit sind, nie gehört und berücksichtigt, wenn man immer nach dem Willen der Mehrheit – der Unentwickelten und Rücksichtslosen – entschiede. Damit würde man das Schicksal der Menschheit in Richtung Rückschritt besiegeln, denn sie würde keinen einzigen Schritt vorwärts machen können.
Wie jedoch im Artikel „Der Frieden“, Abschnitt „Notwendigkeit, mit den Naturgesetzen vorsichtig umzugehen“, erläutert wird, sind wir verpflichtet, alle Gesetze zu beachten, die den Unterhalt der Gesellschaft betreffen. Denn wir sind von der Vorsehung zu einem sozialen Leben gezwungen. Und wenn wir dies vernachlässigen, wird sich die Natur an uns rächen, unabhängig davon, ob wir die Gründe für diese Gesetze verstehen oder nicht.
Und wir sehen, dass es keine andere Möglichkeit gibt, in der Gesellschaft zu leben, als das Gesetz „Folge dem Kollektiv“ zu beachten, das alle gesellschaftlichen Streitigkeiten in Ordnung bringt. Somit ist dieses Gesetz das einzige Instrument, das der Gesellschaft Nachhaltigkeit verleiht. Aus diesem Grund wird es als eines der natürlichen Mizwot (Gebote) der Vorsehung betrachtet. Und wir müssen es akzeptieren und peinlich genau einhalten, unabhängig von unserem Verständnis.
Dies ist ähnlich wie bei den übrigen Mizwot der Tora: Sie alle entsprechen Gesetzen der Vorsehung, die von Oben nach unten zu uns gelangen. Ich habe bereits beschrieben, dass die gesamte Realität, die in der Natur dieser Welt gesehen wird, nur deshalb existiert, weil Gesetze und Verhaltensweise der Höheren spirituellen Welten erweitert und übernommen werden.
Jetzt versteht man, dass die Mizwot der Tora Gesetze und Verhaltensweisen abbilden, die in Höheren Welten festgelegt wurden und somit als Wurzeln aller Verhaltensweisen in der Natur unserer Welt gelten. Daher stimmen die Gesetze der Tora immer mit den Gesetzen der Natur in dieser Welt überein wie zwei Wassertropfen. Somit wurde bewiesen, dass das Gesetz „Folge dem Kollektiv“ ein Gesetz der Vorsehung bzw. der Natur ist.
Offene Diskussion
Entsprechend der Frage von Avihu und Michael: Wie beziehst du dich auf dieses Prinzip des „Folge dem Kollektiv“? In der Körperlichkeit? In der Spiritualität?
Wie hast du das „Folge dem Kollektiv““ verstanden?
Was ist dein Eindruck von den „Gesetzen der Natur“?
Und nach den Andeutungen von Avihu und Michael darüber, was vor uns liegt – bist du begeistert davon, zu lernen, was es bedeutet, den Kabbalisten zu folgen?
Clips
Die Prinzipien der Verbindung im Zehner
Workshop-Fragen
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Teile ein persönliches Beispiel, das einen Eindruck auf dich hinterlassen hat.
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Was können wir tun, um die Bedeutung der Freunde zu erhöhen?
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Welches der Prinzipien dieser Woche spricht dich persönlich an, und warum?
Bis nächste Woche