Zehner Kurs - Lektion 6- 8 "Die Prinzipien der Verbindung im Zehner"
Lektion 6-8 "Die Prinzipien der Verbindung im Zehner"
Zehner-Kurs - Lektion 6-8
Die Prinzipien der Verbindung im Zehner
1. RABASH, Das Ziel der Gemeinschaft - 1
Wir haben uns hier versammelt, um eine Grundlage für den Aufbau einer Gesellschaft für all diejenigen zu schaffen, die dem Weg und der Methode von Baal HaSulam folgen möchten, dem Weg, um die Stufen des Menschen zu erklimmen und nicht als Tier zu bleiben, wie unsere Weisen sagten (Yevamot 61a) über den Vers: „Und ihr, meine Schafe, die Schafe meiner Weide, seid Menschen.“ Und Rashbi sagte: „Ihr werdet 'Menschen' genannt, und Götzendiener werden nicht 'Menschen' genannt.“
2. RABASH, Das Ziel der Gemeinschaft - 1
Wir versammeln uns hier, um eine Gesellschaft zu gründen, in der jeder von uns dem Geist des Gebens an den Schöpfer folgt. Und um das Geben an den Schöpfer zu erreichen, müssen wir mit dem Geben an den Menschen beginnen, das „Liebe zu anderen“ genannt wird.
Und Liebe zu anderen kann nur durch die Aufgabe des eigenen Selbst erreicht werden. So sollte sich einerseits jede Person niedrig fühlen und andererseits stolz darauf sein, dass der Schöpfer uns die Möglichkeit gegeben hat, in einer Gesellschaft zu sein, in der jeder von uns nur ein Ziel hat: dass die Shechina unter uns weilt.
Prinzip Nr. 1:
Wir müssen ständig die Wichtigkeit der Treffens (des Rahmens) künstlich erhöhen, in dem Verständnis, dass nur zusammen jedes Ziel erreicht werden kann.
3. RABASH, Das Ziel der Gemeinschaft - 2
Die Gesellschaft muss aus Individuen bestehen, die einhellig zustimmen, dass sie dies erreichen müssen. Dann werden alle Individuen zu einer großen Kraft, bei der man gegen sich selbst kämpfen kann, da jeder in jedem anderen eingeschlossen ist. So basiert jede Person auf einem großen Verlangen, das Ziel zu erreichen.
Um in einander eingeschlossen zu sein, sollte sich jede Person vor den anderen annullieren. Dies geschieht, indem jeder die Verdienste der Freunde sieht und nicht ihre Fehler. Aber wer denkt, dass er ein wenig höher ist als seine Freunde, kann sich nicht mehr mit ihnen vereinen.
4. RABASH, "Die Agenda der Versammlung - 2”
Es gibt einen Punkt, an dem wir arbeiten sollten—die Wertschätzung der Spiritualität.
5. RABASH, Notiz 24: Was uns im Wesentlichen fehlt
Was uns im Wesentlichen fehlt und weswegen wir keine Energie für die Arbeit haben, ist der Mangel an der Wichtigkeit des Ziels. Das bedeutet, dass wir nicht wissen, wie wir unseren Dienst einzuschätzen haben, um zu begreifen, wem wir da geben. Und ebenso fehlt die Kenntnis der Größe des Ewigen, damit wir wahrnehmen, wie glücklich wir sind, dass wir dem König dienen dürfen – denn wir haben überhaupt nichts, um Seine Größe begreifen zu können.
Prinzip Nr. 2:
An der Gleichstellung innerhalb der Zehner arbeiten.
6. Baal HaSulam, "Analytischer Vergleich zwischen Kabbala und Philosophie"
„Das Gesetz der Liebe macht keinen Unterschied zwischen Groß und Klein, da zwei wahre Liebende sich gegenseitig als gleichwertig empfinden sollten, wie bekannt..“
7. RABASH, Brief 42
Es steht geschrieben: „Und das Volk lagerte dort, wie ein Mensch mit einem Herzen.“ Das bedeutet, dass sie alle ein Ziel hatten, nämlich dem Schöpfer zu nutzen. Daraus ergibt sich …
Wir sollten verstehen, wie sie wie ein Mensch mit einem Herzen sein konnten, da wir wissen, was unsere Weisen sagten: „So wie ihre Gesichter einander nicht ähnlich sind, sind ihre Ansichten einander nicht ähnlich“, wie können sie also wie ein Mensch mit einem Herzen sein?
Antwort: Wenn wir sagen, dass jeder auf sich selbst achtet, ist es unmöglich, wie ein einziger Mensch zu sein, da sie sich nicht ähneln. Wenn sie jedoch alle ihre eigenen Interessen aufheben und sich nur um den Nutzen des Schöpfers kümmern, haben sie keine individuellen Ansichten, da die Individuen alle aufgehoben wurden und in die einzige Autorität eingetreten sind.
Prinzip Nr. 3:
Wir müssen darauf achten, den Charakter jedes Freundes zu bewahren, damit sie nicht ihre Individualität verlieren.
8. Baal HaSulam "Die Freiheit"
Es gibt keine zwei Menschen auf der Erde, deren Ansichten identisch sind. Denn jeder Mensch hat einen großen und erhabenen Besitz, der ihm von seinen Vorfahren hinterlassen wurde und von dem die anderen keinen Funken haben.
Daher werden all diese Besitztümer als Eigentum des Einzelnen betrachtet, und die Gesellschaft wird ermahnt, deren Geschmack und Geist zu bewahren, damit sie nicht durch ihre Umgebung verwässert werden. Vielmehr sollte jeder Einzelne die Vollkommenheit seines Erbes bewahren. Dann bleiben Widersprüche und die Gegensätzlichkeit zwischen ihnen für immer bestehen, wodurch Kritik und Fortschritt der Weisheit auf ewig gesichert sind. Dies ist der ganze Gewinn der Menschheit und ihr wahrer ewiger Wunsch..
Prinzip Nr. 4:
Persönliches Vorbild ist der beste Weg, sich mit Freunden zu verbinden.
9. RABASH, Artikel 2, (1984) "Bezüglich der Liebe zu Freunden"
Man muss die Liebe zu Freunden in seinem Herzen offen zeigen, denn die Äußerung dieses Gefühls kann die Herzen der Freunde erwecken, damit auch sie spüren, dass jeder einzelne sich in der Liebe zu Freunden übt. Als Ergebnis davon wird jeder eine stärkere Kraft erhalten, die Freundesliebe intensiver auszuüben, weil die Kraft der Liebe jedes Mitglieds sich mit der Kraft der anderen zusammenschließt.
Videoclip >> Wie weiß ich, ob ich ein gutes persönliches Beispiel bin?
Text:
Frage:
Wie weiß ich, ob ich für die Freunde ein gutes persönliches Beispiel bin und nicht ein schlechtes? Und ist es richtig, sich nach außen hin als jemand Großes in den Augen der Freunde darzustellen?
Rav Michael Laitman:
Stelle dich nicht als jemand Großes dar, sondern als jemand, der zum Ziel hingezogen ist, der sich die Enthüllung wünscht und sich dafür einsetzt. Du zeigst, dass du auf derselben Stufe wie er bist, aber du musst zeigen, wie wichtig es dir ist, voranzukommen – dass dir nichts wichtiger ist als das.
Hab keine Angst vor dem „bösen Blick“ – tu es bewusst, um ihretwillen.
Manchmal denken die Menschen in unserem Leben: „Wir müssen uns verstecken“, aber das ist nicht richtig.
Frage:
Was sind die Anzeichen dafür, dass ein Mensch in der Liebe zu den Freunden richtig voranschreitet?
Rav Michael Laitman:
Dass er allen zeigt, wie genau er ist – pünktlich zu kommen, vorbereitet zu sein, auf die Absicht fokussiert zu sein, Fragen zu stellen und zu beantworten, Notizen zu machen und das Material zu ordnen, wie er im Unterricht präsent ist und wie er sich an verschiedenen Aufgaben beteiligt.
Wie er sich ausdrückt, wie er andere erweckt –
all das nur mit dem Ziel, ein brennendes Verlangen innerhalb der Gruppe aufzubauen,
aus dem sich jeder entzünden kann und so zur Verwirklichung des Ziels gelangt.
Prinzip Nr. 5:
„Kaufe dir einen Freund“ – jedes Mitglied der Gruppe muss sich bemühen, die Freunde zu kaufen.
10. Rabash. Artikel 30 (1988) " Was wir in der Versammlung der Freunde suchen sollen"
" Und was „Kaufe dir einen Freund“ betrifft, so bedeutet „Kaufen“, dass er bezahlt werden muss und durch die Zahlung kauft er ihn.
Was zahlt er ihm? Wir können sagen, dass wir die Bezahlung als Gegenwert für die Anstrengung erhalten. In anderen Worten, manchmal will sich ein Mensch einen neuen Schrank kaufen, welcher um die 2000 Euro wert ist. Er sagt zum Verkäufer: „Weil ich kein Geld habe um zu zahlen, ich aber hörte, dass du für zwei Wochen einen Beschäftigten suchst, werde ich für den Betrag arbeiten, den ich dir zu zahlen habe, als Ausgleich für den Schrank.“ Und der Verkäufer wird vermutlich zustimmen. So sehen wir, dass die Bezahlung verändert werden kann.
Das Gleiche gilt für die Freundesliebe. Die Freunde mit Wohlwollen zu beurteilen ist eine große Anstrengung und nicht jedermann ist dafür bereit.
Manchmal ist es noch schlimmer. Manchmal ist ein Freund gegenüber dem anderen respektlos, und noch schlimmer, wenn er ein beleidigendes Gerücht hörte; wenn er zum Beispiel von einem Freund hörte, dass ein anderer Freund Dinge über ihn gesagt hat, die man nicht über Freunde sagt. Nun muss er sich unter Kontrolle bringen, und ihn mit Wohlwollen beurteilen. Das ist in der Tat eine große Anstrengung. Daraus folgt, dass die Anstrengung, mit der er bezahlt, sogar noch wichtiger ist, als das Bezahlen von Geld.
Wenn dieser Mensch ihn jedoch beschimpft, woher wird sein Freund die Kraft der Liebe aufbringen? Er ist überzeugt, dass er ihn hasst, sonst würde er ihn nicht beschimpft haben, also wo ist der Punkt, sich selbst zu bändigen und ihn mit Wohlwollen zu beurteilen?
Die Antwort ist, dass die Freundesliebe, die auf der Basis der Nächstenliebe aufgebaut ist, bei der man nach der Schöpferliebe strebt, das Gegenteil von dem ist, wie man normalerweise die Freundesliebe erreicht. In anderen Worten, Nächstenliebe bedeutet nicht, dass die Freunde mich lieben. Sondern ich bin derjenige, der die Freunde lieben muss. Aus diesem Grund macht es keinen Unterschied, wenn ein Freund ihn beleidigt und ihn sicherlich hasst. Sondern der Mensch, der wünscht, die Freundesliebe auf Basis der Nächstenliebe zu kaufen, braucht eine Korrektur, den anderen zu lieben.
Wenn sich jemand deshalb die Mühe macht und ihn wohlwollend beurteilt, ist dies ein Heilmittel, sodass durch die Anstrengung, die dieser Mensch macht, welche „Erweckung von oben“ genannt wird, er von oben Kräfte bekommt, um fähig zu sein, ausnahmslos alle Freunde zu lieben.
Das wird „Kaufe dir einen Freund“ genannt, so dass eine Person die Anstrengung machen sollte, die Liebe der anderen zu erwerben."
11. RABASH, Artikel 1 (1985), “Mache dir einen Rav und kaufe dir einen Freund - 1”
Es zeigt sich, dass echte Freundschaft – wenn jeder den notwendigen Beitrag leistet, um seinen Freund zu kaufen – genau dann eintritt, wenn beide im gleichen Status sind und gleich viel bezahlen. Es ist wie ein weltliches Unternehmen, in welches beide gleichermaßen investieren, denn sonst kann es keine echte Partnerschaft geben. Daher heißt es „Kaufe dir einen Freund“, da es nur Verbindung geben kann, wenn jeder seinen Freund kauft und beide gleich sind.
Das Prinzip Nr. 6:
Jeder Mensch beurteilt andere nach dem Maß seiner eigenen Fehler („Wer an anderen einen Fehler findet, tut dies durch seinen eigenen Makel“).
12. RABASH, Artikel 12 (1990), “Warum wird die Tora in der Arbeit “Mittlere Linie” genannt?-2”
Man muss glauben, dass „Es gibt nichts außer Ihm“, was bedeutet, dass der Schöpfer ihn zwingt, die guten Taten zu tun, aber da er noch unwürdig ist zu wissen, dass es der Schöpfer ist, der ihn zwingt, verkleidet sich der Schöpfer in Fleisch und Blut, durch das der Schöpfer diese Handlungen vollzieht. So agiert der Schöpfer in der Form des Rückens.
Mit anderen Worten, die Person sieht die Gesichter der Menschen, aber sie sollte glauben, dass hinter den Gesichtern der Schöpfer steht und diese Handlungen vollzieht. Das heißt, hinter dem Menschen steht der Schöpfer und zwingt ihn, die Taten zu tun, die der Schöpfer will. Daraus folgt, dass der Schöpfer alles tut, aber die Person bezieht sich auf das, was sie sieht und nicht auf das, woran sie glauben sollte.
13. Baal HaSulam, Shamati 67, “Weiche vom Bösen”
Wer denkt, dass er seinen Freund täuscht, täuscht in Wirklichkeit den Schöpfer, da es neben dem Körper des Menschen nur den Schöpfer gibt. Dies ist, weil es das Wesen der Schöpfung ist, dass der Mensch nur in Bezug auf sich selbst als „geschaffener Wesen“ bezeichnet wird. Der Schöpfer will, dass der Mensch fühlt, dass er getrennt von Ihm existiert; aber abgesehen davon ist alles „Die ganze Erde ist voll seiner Herrlichkeit.“
Daher, wenn man seinen Freund belügt, lügt man den Schöpfer; und wenn man seinen Freund traurig macht, macht man den Schöpfer traurig.
14. RABASH, Artikel 12 (1990), “Warum wird die Tora in der Arbeit “Mittlere Linie” genannt?-2”
Wir sollten dies so interpretieren, wie es der Ari schreibt (Talmud Eser Sefirot, Teil 13, Artikel 152), „Es gibt die Angelegenheit der Se’arot [Haare], die das Licht bedecken, so dass sie das Licht nicht genießen, solange sie unwürdig sind, da sie es möglicherweise beflecken“. Die Sache ist, dass wir glauben müssen, dass der Schöpfer uns ein Verlangen und Streben gegeben hat, gute Taten zu vollbringen. Und solange man unwürdig ist, darf er nicht fühlen, dass der Schöpfer ihn zwingt, gute Taten zu vollbringen. Deshalb versteckt sich der Schöpfer in Kleidung, und diese Kleidung wird Lo Lishma [nicht um ihrer selbst willen] genannt. Mit anderen Worten, manchmal versteckt sich der Schöpfer in der Kleidung von Freunden.
Prinzip Nr. 7
Übe keine Kritik an einem Freund in der Öffentlichkeit – weder in einem allgemeinen Forum noch auf direkte oder persönliche Weise.
15. Baal HaSulam, Shamati 62. "Steigt ab und spornt an; steigt auf und klagt an"
„Im Gegensatz dazu kann jemand, der in Reinheit arbeitet, nicht über andere klagen. Stattdessen klagt er immer über sich selbst und sieht die anderen auf einer besseren Stufe als er sich selbst fühlt..“
16. RABASH, Artikel Nr. 8 (1984), „Welches Einhalten von Tora und Mizwot reinigt das Herz?"
Oft genug sehen wir aber, dass ein Mensch dem anderen etwas einredet, um ihm seine Überlegenheit zu zeigen und nicht um das Gebot zu erfüllen: „Weise deinen Nächsten zurecht!“
Rav Michael Laitman, Tägliche Lektion, 13.07.2022
„Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn jeder versucht, einem anderen aufzuzwingen, was er für richtig hält. Das darf nicht getan werden. Es sollten nur Liebe und eine Tendenz zur Verbindung gezeigt werden – Gott bewahre, alles darüber hinaus.
Keiner von euch versteht bisher, wo ihr euch befindet; ihr seid noch völlig außerhalb der Wahrheit.
Es ist besser, wenn ihr die Lektionen gemeinsam studiert, euch in die Verse vertieft – nicht um zu diskutieren, sondern nur, um zu verstehen, was geschrieben steht.
Wenn jemand den Wunsch hat, einen anderen zu überzeugen, ist das die schlimmstmögliche Erscheinungsform der bösen Neigung.
Lasst euren Freund in seinem eigenen Tempo, auf seine eigene Weise wachsen, und mischt euch nicht ein – weckt ihn lediglich zu mehr Studium, zu mehr Teilnahme. Das allein.“
Prinzip Nr. 8
Als allgemeine Regel ist es am besten, die Grenzen des Gesprächs im Voraus festzulegen – das heißt, Themen zu vermeiden, von denen wir bereits wissen, dass sie zu Konflikten führen können.
17. RABASH, Artikel 1, Teil 2, "Das Ziel der Gemeinschaft (2)"
"Deshalb ist es von Vorteil, dass zwischen Freunden, die sich miteinander verbinden, Gleichheit herrscht, damit sich jeder gegenüber dem anderen annullieren kann. In der Gemeinschaft muss es einen zusätzlichen Schutz geben, dass kein Leichtsinn vorkommt, weil der Leichtsinn alles zerstört."
Frage: Was ist „Leichtfertigkeit“ in der inneren Arbeit?
Rav Michael Laitman:
Leichtfertigkeit ist ein sehr weit gefasster Begriff – sie reicht vom völligen Verlassen der Arbeit und dem Müßigsein bis hin dazu, eine nützlichere Handlung durch eine weniger nützliche zu ersetzen, die jedoch angenehmer, bequemer und leichter ist.
Leichtfertigkeit kann sich darin äußern, dass man sich mit Dingen beschäftigt, die völlig im Widerspruch zum Weg stehen – bis hin zu kleinen törichten Dingen – oder auch einfach darin, dass man sich ein wenig „Freiheit“ in Gedanken, Klärungen und Wünschen erlaubt.
Woher stammt der Begriff Leichtfertigkeit (hebräisch „Kalut Rosh“ – wörtlich: „Leichtheit des Kopfes“)?
Ein „schwerer Kopf“ bedeutet, dass ein Mensch sich ständig selbst beurteilt, Dinge überprüft und voller Gedanken ist. Und „Leichtheit“ bedeutet, dass er seinen Kopf von der richtigen Beschäftigung abwendet – und dann füllen ihn allerlei fremde und unwichtige Gedanken.
Es kann sogar sein, dass nichts darin ausdrücklich gegen den Schöpfer gerichtet ist – aber der Mensch erlaubt einfach, dass sein Verstand mit Gedanken an diese materielle Welt gefüllt wird.
(Aus einer Lektion zu einem Artikel von Rabash, 12.02.2012)
18. RABASH, Artikel 30 (1988), „Was wir in der Versammlung der Freunde suchen sollen“
Was sollte jedoch ein Freund machen, wenn er die Hilfe der Freunde benötigt? Wir haben bereits gesagt, dass es verboten ist, von schlechten Dingen zu sprechen, denn das bringt Betrübnis in die Versammlung der Freunde. Die Antwort darauf ist, dass man es einem engen Freund sagen sollte, und dieser Freund sagt es der Gemeinschaft – aber nicht bei der Versammlung der Freunde. Mit anderen Worten kann er mit der ganzen Gemeinschaft sprechen, jedoch nicht während der regulären Freundesversammlung. Er kann aber ein besonderes Treffen für den Freund organisieren, der Hilfe braucht.
Prinzip Nr. 9
Wir alle bemühen uns, den Geist der Gruppe zu stärken.
19. RABASH, Artikel 4, (1984), "Der Mensch helfe seinem Freund"
Wir müssen verstehen, wie ein Mensch seinem Freund helfen kann. Gilt das nur dort, wo es Reiche und Arme, Weise und Dumme, Starke und Schwache gibt? Aber wenn es nur Reiche, Starke und Kluge gibt, wie kann man sich dann gegenseitig helfen?
Wir sehen, dass es eine Sache gibt, die allen bekannt ist – die Stimmung. So wie die Weisen sagten: „Die Sorge im Herzen eines Menschen soll man anderen erzählen.“ Denn um die Stimmung zu heben sind weder Reichtum noch Klugheit hilfreich.
Nur ein Mensch kann einem anderen helfen, der mutlos ist. Es steht geschrieben: „Kein Mensch kann sich selbst aus dem Gefängnis befreien.“ Nur sein Freund kann ihn aufmuntern.
Das heißt, sein Freund bringt ihn in einen Zustand der Munterkeit. Dann spürt der Mensch wieder Kraft, Vertrauen ins Leben und Glück und er beginnt von neuem, als wäre das Ziel nun nahe.
Folglich muss also jeder in der Gruppe aufmerksam sein und darüber nachdenken, wie er die Stimmung seines Freundes heben kann, denn gerade, was die Stimmungslage betrifft, kann jeder in seinem Freund einen Mangel finden, den er füllen kann.
20. Rabash. Artikel 30 (1988), "Was wir in der Versammlung der Freunde suchen sollen"
Jeder einzelne sollte versuchen, den Geist von Leben und Hoffnung in die Gemeinschaft einzubringen, um ihr so Energie zu geben. So wird jeder der Freunde in der Lage sein, sich selbst zu sagen: „Nun beginne ich komplett neu mit der Arbeit.“ Denn, bevor er in die Gemeinschaft kam, war er mit dem Fortschritt in der Arbeit für den Schöpfer unzufrieden, nun aber erfüllt ihn die Gemeinschaft mit Leben und Hoffnung.
So hat er durch die Gemeinschaft Zuversicht und Stärke bekommen, denn nun spürt er, dass er die Vollkommenheit erreichen kann. Und er fühlt, dass sich all seine Gedanken – dass er vor einem hohen Berg steht, der nicht erobert werden kann, und dass dies ein beeindruckendes Hindernis ist – nun im Nichts aufgelöst haben. Und er hat dies alles aus der Kraft der Gemeinschaft empfangen, weil jeder einzelne versucht hat, den Geist der Unterstützung und die Anwesenheit einer neuen Stimmung innerhalb der Gemeinschaft einzubringen.
Prinzip Nr. 10
Wir müssen ein Gefühl der gegenseitigen Verantwortung (Arvut) gegenüber der Gruppe entwickeln.
21. Baal HaSulam, “Die Bürgschaft (Arwut)”, Pkt.18
Daher beschrieb der Tana diese Arwut mit dem Beispiel, als sich zwei Personen in einem Boot befanden. Und als der eine von ihnen plötzlich begann, ein Loch in das Boot zu bohren, fragte der Freund: „Wieso bohrst Du ein Loch?“, und der andere antwortete: „Was geht Dich das an, ich bohre unter mir, nicht unter Dir“, worauf der erste Mann antwortete: „Du Idiot, wir werden beide ertrinken!“
22. Baal HaSulam, “Matan Tora (Gabe der Tora)”, Pkt.16
Wenn 600.000 Menschen aufhören werden, sich mit der Befriedigung eigener Bedürfnisse zu beschäftigen und kein anderes Ziel im Leben haben werden, als die Interessen ihrer Nächsten zu verteidigen, damit es ihnen an nichts fehlen würde. Aber auch das ist noch nicht alles. Dies werden sie mit riesiger Liebe tun, mit dem ganzen Herzen und der ganzen Seele, in voller Übereinstimmung mit dem Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Und dann ist zweifellos klar, dass es niemand aus dem Volk nötig haben wird, sich um die eigene Existenz zu kümmern.
Auf diese Weise wird man völlig davon frei, sich um sein eigenes Überleben kümmern zu müssen, und hat es leichter, das Gebot „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ zu erfüllen.