Lektion Zehner- Kurs - Lektion 2: Woher beziehen wir Treibstoff für den spirituellen Weg?

Zehner- Kurs - Lektion 2: Woher beziehen wir Treibstoff für den spirituellen Weg?

Die Größe und Wichtigkeit des Ziels auf dem Weg

Inhalt der Lektion
Materialien

'Zehner-Kurs' - Lektion 2

Thema: Woher bekommen wir Treibstoff für den spirituellen Weg?

AUFZEICHNUNG DER LEKTION 2 

Die Größe und Wichtigkeit des Ziels auf dem Weg - Ausgewählte Auszüge aus den Quellen


1. RABASH, Artikel 1 (1984), "Das Ziel der Gemeinschaft – 2"

Da der Mensch von Anfang an mit einem Gefäß erschaffen ist, welches als Eigenliebe oder Egoismus bezeichnet wird, hat er keine Lust, auch nur die kleinste Bewegung zu machen, wenn er sieht, dass es in einer Handlung keinen Vorteil für ihn selbst gibt. Doch ohne Annullierung der Eigenliebe ist es nicht möglich, die Anhaftung (Dwekut) an den Schöpfer zu erreichen, also die qualitative Übereinstimmung der Form.

Da die Annullierung der Eigenliebe entgegen unserer Natur ist, bedürfen wir einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten, die gemeinsam eine starke Kraft für die gemeinsame Arbeit bilden, um den Willen zu empfangen zu annullieren, welcher als das „Böse“ bezeichnet wird; denn es ist gerade dieser Wille, der uns daran hindert, das Ziel zu erreichen, für welches der Mensch erschaffen wurde. 


2. Rabash, Notiz 24. "Was uns im Wesentlichen fehlt"

Was uns im Wesentlichen fehlt und weswegen wir keine Energie für die Arbeit haben, ist der Mangel an der Wichtigkeit des Ziels. Das bedeutet, dass wir nicht wissen, wie wir unseren Dienst einzuschätzen haben, um zu begreifen, wem wir da geben. Und ebenso fehlt die Kenntnis der Größe des Ewigen, damit wir wahrnehmen, wie glücklich wir sind, dass wir dem König dienen dürfen – denn wir haben überhaupt nichts, um Seine Größe begreifen zu können.

Und das heißt in den Worten des Heiligen Sohar „Shechina im Staub“ (Shechinta be-Afra), also dass dem Ewigen zu dienen uns so wichtig wie Staub erscheint. Und auf jeden Fall haben wir keine Energie für die Arbeit, denn ohne Genuss gibt es auch keine Kraft für die Arbeit.


3. Rabash, Artikel 4 (1984) "Der Mensch helfe seinem Freund"

Wir müssen verstehen, wie ein Mensch seinem Freund helfen kann. Gilt das nur dort, wo es Reiche und Arme, Weise und Dumme, Starke und Schwache gibt? Aber wenn es nur Reiche, Starke und Kluge gibt, wie kann man sich dann gegenseitig helfen?

Wir sehen, dass es eine Sache gibt, die allen bekannt ist – die Stimmung. So wie die Weisen sagten: „Die Sorge im Herzen eines Menschen soll man anderen erzählen.“ Denn um die Stimmung zu heben sind weder Reichtum noch Klugheit hilfreich.

Nur ein Mensch kann einem anderen helfen, der mutlos ist. Es steht geschrieben: „Kein Mensch kann sich selbst aus dem Gefängnis befreien.“ Nur sein Freund kann ihn aufmuntern.

Das heißt, sein Freund bringt ihn in einen Zustand der Munterkeit. Dann spürt der Mensch wieder Kraft, Vertrauen ins Leben und Glück und er beginnt von neuem, als wäre das Ziel nun nahe.

Folglich muss also jeder in der Gruppe aufmerksam sein und darüber nachdenken, wie er die Stimmung seines Freundes heben kann, denn gerade, was die Stimmungslage betrifft, kann jeder in seinem Freund einen Mangel finden, den er füllen kann.


4. RABASH, Brief 24

Du musst immer Wache stehen, den ganzen Tag und die ganze Nacht, also sowohl, wenn du den Zustand des „Tages“, als auch, wenn du den Zustand der „Nacht“ spürst.

Denn wir sagen zum Schöpfer: „Dein ist der Tag und dein ist die Nacht“. D.h. auch die Nacht, also die Finsternis der Nacht, kommt vom Schöpfer zum Wohl des Menschen, wie es geschrieben steht: „Ein Tag sagt’s dem andern, und eine Nacht tut’s kund der andern“.

Daraus folgt, dass es dir obliegt, das Herz der Freunde zu erwecken, bis die Flamme von sich aufsteigt […], und dadurch wirst du würdig, die Liebe des Schöpfers auf uns zu erwecken.


5. RABASH, Artikel 30 (1988), „Was wir in der Versammlung der Freunde suchen sollen“

Daraus folgt, dass jeder einzelne versuchen sollte, den Geist von Leben und Hoffnung in die Gemeinschaft einzubringen, um ihr so Energie zu geben. So wird jeder der Freunde in der Lage sein, sich selbst zu sagen: „Nun beginne ich komplett neu mit der Arbeit.“ Denn, bevor er in die Gemeinschaft kam, war er mit dem Fortschritt in der Arbeit für den Schöpfer unzufrieden, nun aber erfüllt ihn die Gemeinschaft mit Leben und Hoffnung.

So hat er durch die Gemeinschaft Zuversicht und Stärke bekommen, denn nun spürt er, dass er die Vollkommenheit erreichen kann. Und er fühlt, dass sich all seine Gedanken – dass er vor einem hohen Berg steht, der nicht erobert werden kann, und dass dies ein beeindruckendes Hindernis ist – nun im Nichts aufgelöst haben. Und er hat dies alles aus der Kraft der Gemeinschaft empfangen, weil jeder einzelne versucht hat, den Geist der Unterstützung und die Anwesenheit einer neuen Stimmung innerhalb der Gemeinschaft einzubringen.


6. RABASH, Artikel 17 (1986), "Die Agenda der Versammlung - 2"

Die ganze Grundlage, auf welcher wir Genuss und Freude empfangen und genießen können, wozu wir sogar verpflichtet sind, ist eine Handlung des Gebens. Also gibt es einen Punkt, an dem wir arbeiten sollten: Gefallen zu finden an der Spiritualität. Dies findet seinen Ausdruck darin, an wen ich mich wende, mit wem ich spreche, wessen Gebote ich befolge, und wessen Gesetze ich studiere; man muss sich Rat suchen, wie man den Geber der Tora wertschätzen kann.

Und bevor einer allein etwas Licht von Oben empfängt, sollte er gleichgesinnte Menschen suchen, die ebenfalls danach streben, die Wichtigkeit jedes Kontaktes mit dem Schöpfer zu betonen, auf welche Art auch immer. Und wenn viele Menschen dies fördern, kann jeder Hilfe von seinem Freund erhalten.


7. RABASH, Artikel 30 (1988), "Was wir in der Versammlung der Freunde suchen sollen"

Die Freunde sollten deshalb untereinander hauptsächlich über die Größe des Schöpfers sprechen, denn abhängig davon, in welchem Umfang man die Größe des Schöpfers wahrnimmt, kann man sich vor dem Schöpfer annullieren. Es ist so, wie wir es in der Natur sehen, dass sich der Kleinere vor dem Großen annulliert, und dies hat mit Spiritualität nichts zu tun, sondern ist auch bei weltlichen Menschen beobachtbar.

Mit anderen Worten, der Schöpfer erschuf die Natur auf diese Art und Weise. So erweckt das Reden der Freunde über die Größe des Schöpfers ein Verlangen und die Sehnsucht, sich vor dem Schöpfer zu annullieren, weil er den Wunsch und das Verlangen verspürt sich an den Schöpfer zu binden.


8. Baal HaSulam „Die Schriften der letzten Generation“

In jedem Menschen, sogar in einem weltlichen, gibt es einen unbekannten Funken, der nach Vereinigung mit dem Schöpfer verlangt. Wenn er manchmal erwacht, erweckt er den Menschen, den Schöpfer zu kennen oder ihn zu verleugnen, was dasselbe ist...

Wenn jemand dieses Verlangen in einem Menschen befriedigen kann, wird dieser zu allem bereit sein. Hinzu kommt noch die Unsterblichkeit der Seele, die Belohnung im Jenseits, die Ehre des Einzelnen und die Ehre des Volkes, was bedeutet, dass man zum Stolz des Volkes wird.