Lokales Treffen 26 - Studium eines kabbalistischen Textes: „Zeit zu handeln“
Eine Erfahrung im Studium eines authentischen kabbalistischen Textes. Der Artikel: „Zeit zu handeln“ von Yehuda Leib Ha-Levi Ashlag (Baal HaSulam).
Über die Hauptpunkte des Artikels und einige zusätzliche Punkte mit Videoclips aus den Lektionen von Rav Dr. Michael Laitman sprechen.
Verbreitung
Ein zentrales Thema im Artikel "Zeit zu handeln" ist die Verbreitung. Rav Dr. Michael Laitman betont dies in seinen Lektionen über den Artikel. Neben der Notwendigkeit, die Weisheit der Kabbala weit zu verbreiten, braucht die Botschaft die Verbindung zwischen uns.
Dies lässt sich auch am Beispiel von Baal HaSulam selbst sowie dem Rabash und Rav Laitman erkennen.
Lokales Treffen
"Zeit zu handeln"
Wir beginnen damit, uns mit authentischen kabbalistischen Texten zu befassen, um Klarheit zu schaffen.
Baal HaSulam schrieb ausführlich über dieses Thema, um Studenten zu helfen, das Schöpfungsziel zu erreichen, ohne vom Weg abzukommen. Wir werden erneut den Artikel studieren, den wir in der Lektion mit Michael Sanilevich und Avihu Sofer begonnen haben.
Wir lesen den Artikel zwei mal. Zuerst lesen wir und dann versuchen zu verstehen, was im Text vor sich geht. Anschließend lesen wir ihn erneut und führen gemeinsam eine Diskussion darüber.
Wir haben auch 2 zusätzliche Clips zur Klärungen des Artikels.
Zeit zu Handeln
Von Rav Yehuda Ashlag
Schon lange drängt mich mein Gewissen Tag für Tag, meine Zurückhaltung aufzugeben und eine grundlegende Abhandlung über das ursprüngliche Wissen der Kabbala zu verfassen und im Volk zu verbreiten. Mein Ziel ist es, ein Verständnis für die Dinge zu ermöglichen, die an der Wurzel der Wirklichkeit stehen – so, wie sie wirklich sind, in ihrer echten Gestalt und Bedeutung.
Früher in Israel, bevor sich das Druckwesen in der Welt verbreitete, gab es unter uns keine gefälschten Bücher über Angelegenheiten, die die Weisheit der Kabbala betrafen. Denn es fand sich kaum ein Verfasser, der nicht für seine Worte verantwortlich war. Der Grund dafür war einfach: Ein unverantwortlicher Mensch war in der Regel nicht angesehen. Und wenn doch jemand ein solches Werk veröffentlichte, war es für keinen Abschreiber lohnend, es zu kopieren, da er für seine Mühe nicht bezahlt worden wäre – und diese Arbeit war normalerweise sehr kostspielig. Solche Werke verschwanden von selbst aus dem Kreis der Gemeinschaft.
Selbst diejenigen, die sich in diesen Dingen auskannten, hatten damals kein Interesse daran, solche Bücher zu verfassen. Denn dieses Wissen war nicht für die breite Masse bestimmt. Im Gegenteil, sie sahen es als notwendig an, diese Inhalte im Verborgenen zu bewahren – gemäß dem Prinzip: „Die Ehre Gottes ist es, eine Sache zu verbergen.“ Wir wurden dazu angehalten, die Seele der Tora und des spirituellen Dienstes vor denen zu verbergen, die sie nicht brauchen oder nicht würdig dafür sind. Sie darf nicht entwertet oder entheiligt werden, indem man sie zur Schau stellt – sei es zur Befriedigung von Neugier oder zur Selbstdarstellung. Das gebietet der Respekt vor dem Göttlichen.
Doch seit sich das Druckwesen verbreitet hat, Autoren nicht länger auf Abschreiber angewiesen sind und der Preis von Büchern drastisch gesunken ist, wurde auch der Weg geebnet für Autoren, die keinerlei Verantwortung für ihre Inhalte übernehmen. Sie verfassen Bücher nach Belieben, um damit Geld zu verdienen, Anerkennung zu erlangen oder Ähnliches. Den tatsächlichen Gehalt ihrer Werke bedenken sie dabei überhaupt nicht – sie schenken dem, was ihre Hände schaffen, keinerlei Aufmerksamkeit.
Solche Bücher haben sich seitdem zunehmend vermehrt: Sie werden ohne ernsthaftes Studium, ohne mündliche Überlieferung durch einen befähigten Lehrer und sogar ohne grundlegende Kenntnis der klassischen Werke, die zu diesem Feld gehören, verfasst. Sie erfinden Theorien aus ihrem eigenen Denken, aus persönlicher Vorstellung und leerer Spekulation. Und dann hängen sie diese an die höchsten und tiefsten Themen, um ein Bild der Seele der Nation und ihres kostbaren geistigen Erbes zu zeichnen. Dabei erkennen sie die Gefahr nicht. Sie wissen nicht – und können es auch nicht wissen –, dass sie auf diese Weise falsche Gedanken in kommende Generationen tragen. Indem sie ihren kleinen Gelüsten folgen, führen sie sich selbst und viele andere in die Irre – über Generationen hinweg.
Schließlich treiben sie es noch weiter und greifen sogar in die Weisheit der Kabbala ein, ohne zu bemerken, dass diese bis heute durch unzählige Riegel verschlossen ist. Niemand kann einfach eintreten und verstehen, was dort geschrieben steht. Man kann nicht einmal ein einziges Wort in seinem wahren Sinn erfassen, geschweige denn die Verbindung zwischen einem Begriff und dem nächsten. In allen echten Schriften dieser Weisheit findet man lediglich sehr feine Hinweise, die nur mit großer Anstrengung einem wirklich Einsichtigen zugänglich sind – und auch nur, wenn er eine Erklärung von einem erfahrenen und befugten Kabbalisten erhält.
Und es heißt: „Dort nistete sich die Pfeilschlange ein, legte ihre Eier und brütete in ihrem Schatten.“ (Jesaja 34:15) So haben sich heute viele zusammengeschlossen, die aus diesen heiligen Themen eine Mischung herstellen, die jedem, der sie liest, Ekel bereitet.
Einige gehen sogar noch weiter und setzen sich selbst an die Spitze – auf Plätze, die früher nur den großen Führern der Generationen zustanden. Sie tun so, als könnten sie entscheiden, welche der alten Schriften es wert sind, gelesen zu werden, und welche nicht. Sie behaupten, manche Bücher seien bloß Ausgeburten der Fantasie und sprechen ihnen damit jede Bedeutung ab. Doch diese Art der Unterscheidung war einst ausschließlich den Großen einer Generation vorbehalten. Heute hingegen machen sich Unwissende darüber lustig und maßen sich dieses Urteil an.
Dadurch ist das Verständnis der Öffentlichkeit über diese Angelegenheiten vollkommen durcheinandergeraten. Mehr noch: Es hat sich eine Atmosphäre der Oberflächlichkeit breitgemacht. Jeder meint, es genüge ein kurzer Blick in einem freien Moment, um sich ein Urteil über diese tiefen Themen zu bilden. Sie überfliegen die ganze Welt der spirituellen Weisheit und die Ursprünglichkeit der Seele in einem Atemzug, wie ein fliegender Engel, und ziehen Schlüsse, jeder nach seinem eigenen Empfinden.
Das sind die Gründe, die mich aus meiner Zurückhaltung herausgeführt haben. Ich habe entschieden: Es ist Zeit, für den Ewigen zu handeln – um zu retten, was noch zu retten ist. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, einen bestimmten Teil der ursprünglichen Lehre auf diesem Gebiet offenzulegen und im Volk zu verbreiten.
Clip 1
Clip 1 – Deutsche Übersetzung:
Baal HaSulam erwähnt hier Chaim Vital, den ARI, Rashbi – all die großen Kabbalisten –, die sich in großer Not befinden, weil sie sehen, wie sehr die Welt leidet und wie sehr der Schöpfer darauf wartet, sich Seinen Geschöpfen zu offenbaren – und dennoch existiert noch keine Verbindung zwischen beiden.
Und die Kabbalisten, die diese Offenbarung der gesamten Schöpfung vom Schöpfer empfangen haben, empfinden es als ihre Pflicht.
Deshalb sagt Baal HaSulam, dass er so lange gewartet hat, wie er nur konnte, um bereit zu sein, wahre, hohe, große Dinge aus sich selbst herauszugeben. Dinge, die einerseits im Grunde von unserer Welt losgelöst sind, weil sie die Göttlichkeit betreffen. Andererseits existieren sie in ihren Zweigen in unserer Welt und gehören zu den Menschen.
Und hier liegt das Problem: Wie kann man dem Menschen dennoch auf richtige Weise diese Ordnungen der Verbindung zwischen Mensch und Schöpfer offenbaren, sodass sie ihm als Methode der Korrektur dienen – als Methode zur Offenbarung der Göttlichkeit in dieser Welt?
Denn das ist eigentlich der gesamte Sinn unseres Lebens: Der Mensch lebt in dieser Welt einzig und allein, um den Schöpfer zu offenbaren. Und all die Reinkarnationen, der ganze Prozess, den der Mensch durchläuft – sowohl in seinem persönlichen Leben als auch die gesamte Menschheit –, sie alle geschehen nur zu dem Zweck, den Zustand zu erreichen, in dem der Mensch würdig wird, die Offenbarung des Schöpfers zu empfangen.
Denn das Ziel der gesamten Schöpfung ist die Offenbarung des Schöpfers an die Geschöpfe. Und wir befinden uns jetzt in einer Generation, in der es möglich ist, die Weisheit der Kabbala zu offenbaren – wie Baal HaSulam sagt, dass er froh ist, in dieser Generation geboren worden zu sein.
Das wird Baal HaSulam in diesem Artikel erklären – und auch, in welcher Weise wir durch die Weisheit der Kabbala den Schöpfer offenbaren können.
Die Weisheit der Kabbala ist letztlich das Mittel, das Werkzeug, durch das das Geschöpf den Schöpfer offenbart und zur Anhaftung an Ihn gelangt. Und der ganze Prozess, den das Geschöpf auf sich selbst anwendet, um den Schöpfer zu offenbaren, wird „Arbeit des Schöpfers“ genannt – Arbeit, um den Schöpfer den Geschöpfen zu offenbaren.
Und die ganze Wirklichkeit – sowohl die obere als auch die untere – ist einzig und allein zu diesem Zweck geordnet und entfaltet sich entsprechend.
Workshop-Fragen
(ausgewählt basierend auf dem Verlauf des Treffens)
Was hilft dir, dich auf das Studium der Weisheit der Kabbala vorzubereiten?
Wie fühlte es sich an, bei einem qualifizierten Lehrer der Weisheit der Kabbala zu lernen?
Was bedeutet es für dich, aus authentischen Quellen der Kabbala zu studieren?
Wie würdest du das Gefühl beschreiben, das erwacht, wenn du "Zeit zu handeln" liest?
Nachdem du "Zeit zu handeln" gelesen hast, was würde dir helfen, in den Ozean der Weisheit, der die Kabbala ist, einzutauchen?
Bis nächste Woche