Lektion Lektion 39. Mann und Frau in der Weisheit der Kabbala

Lektion 39. Mann und Frau in der Weisheit der Kabbala

Inhalt der Lektion
Materialien

AUFZEICHNUNG DER LEKTION

Teil 1: Mann und Frau in der Weisheit der Kabbala

Teil 2. Die Struktur der höheren Welten

Baal HaSulam, "Einführung in die Weisheit der Kabbala," Pkt. 57-64 >>

Teil 1: Mann und Frau in der Weisheit der Kabbala

Ausgewählte Auszüge aus den Quellen


1. Sohar für Alle, Abschnitt "Lech Lecha", 204

"Die Seelen der Welt, die die Früchte der Handlungen des Schöpfers sind, sind alle eins. Oben ist es noch nicht ersichtlich, dass sie männlich und weiblich sind, bis alle Seelen in der Form von männlich und weiblich herabsteigen und jede Seele männlich und weiblich als eine Einheit verbunden ist."


2. Sohar für Alle, Bereshit -2, 369

"Wo immer du kein Männliches und Weibliches zusammen findest, dort hat der Schöpfer seinen Wohnsitz nicht. Segen gibt es nur an einem Platz, an dem es Männlich und Weiblich gibt, so wie es geschrieben steht: „Und Er segnete sie und nannte ihren Namen ‚Mensch‘ an dem Tag, an dem sie erschaffen wurden.“ Es steht nicht geschrieben: „Und Er segnete ihn und nannte seinen Namen ‚Mensch‘“, was dich lehrt, dass er nicht einmal mit dem Namen „Mensch“ bezeichnet wird, wenn nicht ein Männlich und ein Weiblich zusammen sind."


3. Sefat Emet, Abschnitt Pinhas

"So steht über Adam geschrieben: „Er erschaffte zwei Geschöpfe.“ Das bedeutet, dass der Mann die Macht hat, das Leuchten aus der nächsten Welt auszudehnen. Er ist die Kraft, die die Seele aus der Höheren Welt anzieht, während die Kraft der Frau darin besteht, die Korrektur der Handlung in dieser Welt zu vollenden."


4. R. Eliyahu Desler, “Ein Brief von Eliyahu”

"Alle Tage von Sara waren vollkommen in der Arbeit des Schöpfers. Sie versklavte jeden Augenblick ihres Lebens und jeden Funken ihrer Kraft, um dem Schöpfer zu dienen, und überließ nichts der Herrschaft des Bösen Triebes. Dies ist die wahre Eigenschaft von Malchut."


5. Yalkut Shimoni, über Psalmen

"Rabbi Akiva behauptete: „Durch das Verdienst der rechtschaffenen Frauen kam Israel aus Ägypten heraus".


– Interpretation von Rav Laitman aus der Lektion am 13.11.22:

Frage: Es ist gesagt: " Durch den Verdienst der rechtschaffenen Frauen" - was bedeutet dieser Zusatz, "durch den Verdienst"?

Rav: Das Wort Verdienst (zchut) kommt von dem hebräischen Wort für Reinheit (zachut). Es bedeutet, dass sie durch die Korrektur ihres Egos gereinigt werden. Und durch diesen Verdienst sind sie in der Lage, aus dem Ego herauszukommen, sich über es zu erheben - und das wird der „Auszug aus Ägypten“ genannt.


6. Midrash Zuta, Ruth 4:11:

"Die Generationen werden nur durch das Verdienst der rechtschaffenen Frauen der Generation erlöst."


7. Baal HaSulam, Talmud Eser haSefirot, Teil 8, Tabelle der Fragen und Antworten zur Erklärung der Worte, Pkt. 3

"Zeir Anpin und Nukva von Atzilut werden als ein Partner betrachtet. Obwohl die Nukva vollständig Gevurot ist, hängt trotzdem die gesamte Vollständigkeit von Zeir Anpin von seiner Verbindung mit ihr ab. Das Licht von Ein Sof wohnt nicht auf Zeir Anpin, außer zur Zeit seiner Vereinigung mit Nukva. Somit gelten sie als ein Partner, und das Licht seiner Einheit ruht nur auf ihrer Einheit zusammen."


Teil 2. Die Struktur der hberen Welten

Baal HaSulam, "Einführung in die Weisheit der Kabbala," Pkt. 57-64 >>

57) Wisse, dass es in diesen drei Parzufim – Galgalta, AB und SaG de AK – noch keinerlei Wurzel für die vier Welten ABYA gibt, denn dort gibt es nicht einmal einen Platz für die drei Welten BYA. Das liegt daran, dass sich der innere Parzuf von AK [Galgalta] bis zum Punkt unserer Welt erstreckte und [bislang] die Wurzel der erwünschten Korrektur, welche die Ursache für Zimzum war, [noch] nicht offenbart wurde. Dies ist so, da der Zweck des Zimzum, der sich in Bchina Dalet entfaltete, darin lag, diese zu korrigieren, damit es keine Ungleichheit der Form in ihr gibt, während sie das Höhere Licht empfängt (Punkt 14). Anders gesagt, um [anschließend] aus dieser Bchina Dalet Adams Körper [den Körper des Menschen (Guf haAdam)] zu erschaffen, wird er [der Mensch (Adam)] durch seine Beschäftigung mit Tora und Mizwot, um seinem Erschaffer Zufriedenheit zu schenken, die Kraft des Empfangens in Bchina Dalet in eine Kraft des Gebens umwandeln. Hierdurch wird er die Form des Empfangens an vollkommenes Geben angleichen, was die Endkorrektur bedeuten würde, da dies Bchina Dalet wieder dahin zurückbrächte, ein Empfangsgefäß für das Höhere Licht zu sein, während sie sich in völliger Dwekut (Verschmelzung) mit dem Licht befände, ohne jeglichen Unterschied der Form.

Doch bis jetzt ist die Wurzel dieser Korrektur [in der Welt Adam Kadmon] noch nicht offenbart worden, da dies erfordert, dass der Mensch (Adam) sich auch in die höheren Bchinot über Bchina Dalet integriert, damit er in der Lage ist, gute Taten des Gebens zu vollbringen. Und hätte Adam den Zustand der Parzufim von AK verlassen, hätte er sich vollständig im Zustand des leeren Raumes befunden. Dies ist, weil dann die ganze Bchina Dalet, die als Wurzel von Adams Guf [des spirituellen Körpers des Menschen] vorgesehen war, unter den Raglaim (Füße) de Adam Kadmon liegen würde – in Form des leeren und dunklen Raumes, da sie sich in entgegengesetzter Form zum Höheren Licht befände. Dementsprechend würde diese Bchina als abgetrennt und tot gelten.

Und wäre Adam hieraus [aus solchem „Material“] erschaffen worden, könnte er seine Taten auf keinerlei Weise korrigieren, da es in ihm überhaupt keinen Funken des Gebens gäbe. Man würde ihn für ein Tier halten, das nichts von der Form des Gebens besitzt und nur für sich selbst lebt. Ähnlich den Frevlern, die in der Lust des Empfangens für sich selbst versunken sind: „Und sogar die Gnade, die sie walten lassen, erweisen sie nur für sich selbst.“ Es wird über sie gesagt: „Die Frevler werden während ihres Lebens als ‚tot‘ bezeichnet“, weil sie sich in entgegengesetzter Form zum Kern des Lebens befinden.


58) Dies ist die Bedeutung der Worte unserer Weisen: „Anfangs erwog Er, die Welt in der Eigenschaft von Din (Gericht) zu erschaffen. Er sah, dass die Welt [so] nicht existiert und stellte die Eigenschaft von Rachamim (Gnade) voran und verknüpfte sie mit der Eigenschaft von Din“ (Bereshit Rabba, 12). Dies bedeutet, dass sich im Spirituellen jedes „zuerst“ und „danach“ auf Ursache und Wirkung bezieht.

Dies ist, warum geschrieben steht, dass der erste Grund für die Welten, welche die Parzufim von AK sind, die vor allen [anderen] Welten ausströmten, in der Eigenschaft von Din ausgeströmt wurden, das heißt einzig in Bchina Malchut, genannt Midat ha Din (Eigenschaft des Gerichts). Dies bezieht sich auf Bchina Dalet, die sich einschränkte und als ein leerer Raum und Abschluss der Raglaim von AK austrat – sprich, als der Punkt dieser Welt, unterhalb des Sium der Raglaim von AK, in Form eines leeren Raumes, absolut frei von jeglichem Licht.

„Er [der Schöpfer] sah, dass die Welt [so] nicht existiert“ bedeutet, dass es für Adam, der aus Bchina Dalet erschaffen werden sollte, auf diese Weise unmöglich gewesen wäre, Handlungen des Gebens zu erlangen, damit die Welt durch ihn in der gewünschten Menge korrigiert würde. Daher „verknüpfte Er die Eigenschaft von Rachamim mit der Eigenschaft von Din“.

Erläuterung: Die Sefira (Singular für Sefirot) Bina heißt Midat ha Rachamim (Eigenschaft der Gnade), [denn ihr Verlangen ist lediglich das Geben – Hashpaa]; und die Sefira Malchut heißt Midat ha Din [(Eigenschaft der Einschränkung bzw. Gericht)], weil auf ihr der Zimzum vollzogen wurde. Der Ausströmende [Schöpfer] erhob [die Eigenschaft] Midat ha Din, welche die auf der Sefira Malchut geschaffene, abschließende Kraft ist, und erhob sie bis zur Stufe Bina, welche Midat ha Rachamim ist. Er [der Schöpfer] vermischte sie [diese zwei Eigenschaften] miteinander, und durch diese Verbindung wurde Bchina Dalet – Midat ha Din – mit den Funken des Gebens im Kli von Bina vereinigt.

Dies erlaubte Adams Guf, der [später] aus Bchina Dalet erschaffen wurde, ebenfalls mit der Eigenschaft des Gebens integriert zu werden. Auf diese Weise wird er, um seinem Schöpfer Zufriedenheit zu schenken, gute Taten vollbringen können, bis er seine Eigenschaft des Empfangens zum vollkommenen Geben umkehrt [um so die Existenz der Welt zu sichern]. Durch die Schöpfung der Welt wird die Welt so die gewünschte Korrektur erreichen.


59) Diese Verbindung von Malchut in Bina erfolgte im Parzuf SaG de AK und bewirkte einen zweiten Zimzum in den von ihm abwärts liegenden Welten. Dies liegt daran, dass ein neuer Sium des Höheren Lichts in ihm, das heißt an der Stelle von Bina, geschaffen wurde. Daraus ergibt sich, dass die Abschließende Malchut, die auf [der Stufe] Sium Raglaim von SaG de AK stand, über dem Punkt dieser Welt aufstieg und das Höhere Licht an der Hälfte von Bina de Guf de SaG de AK, genannt Tiferet, abschloss, denn KaCHaB (Keter, Chochma, Bina) de Guf heißt CHaGaT (Chessed, Gwura, Tiferet). Somit ist Tiferet Bina de Guf.

Auch die Paarende Malchut, die auf [der Stufe] Pe de Rosh de SaG de AK stand, stieg auf zum Platz von Nikwej Ejnaim (Pupillen) de AK, was die Hälfte von Bina de Rosh ist. Dann fand dort, bei Nikwej Ejnaim, für [den Parzuf ] MaH de AK ein Siwug statt, der „Welt von Nekudim“ heißt.


60) Dies [Zimzum Bet] wird auch als Zimzum NeHJ de AK bezeichnet. Das kommt daher, da [der Parzuf ] SaG de AK, der genauso wie der Parzuf Galgalta de AK über dem Punkt dieser Welt endete, durch die Verbindung und den Aufstieg von Malchut an den Ort von Bina, oberhalb vom Tabur des inneren AK endet, das heißt am Platz der Hälfte von Tiferet, was die Hälfte von Bina de Guf des inneren AK ist. Dies ist so, da die abschließende Malchut zu diesem Platz aufstieg und das Höhere Licht davon abhielt, sich von ihr aus weiter nach unten zu verbreiten.

Aus diesem Grund wurde dort [unter Malchut] ein leerer Raum erschaffen, frei von allem Licht. So wurde TaNHJ (Tiferet, Nezach, Hod, Jessod) de SaG eingeschränkt und leer an Höherem Licht. Daher wird Zimzum Bet (Zweite Einschränkung) auch Zimzum NeHJ de AK genannt, denn mittels des neuen Sium an der Stelle von Tabur entleerten sich NeHJ de SaG de AK von ihren Lichtern.

Es gilt auch, dass ACHaP (Osen, Chotem, Pe) von Rosh de SaG aus der Stufe Rosh de SaG austraten [sie trennten sich von GE] und zu seinem Guf wurden, da die Paarende Malchut zu Nikwej Ejnaim aufstieg und die Zehn Sefirot de Rosh aus dem Massach in Nikwej Ejnaim [der Grenze zwischen GaR de Bina und SaT de Bina] und darüber hervorgingen. Auch der Teil von Nikwej Ejnaim abwärts wird schon als Guf des Parzuf betrachtet, da er nur das Leuchten von Nikwej Ejnaim und darunter, was als Guf gilt, empfangen kann.

Die Stufe dieser genannten Zehn Sefirot, die in Nikwej Ejnaim de SaG de AK auftauchten, stellt die Zehn Sefirot dar, welche „die Welt von Nekudim“ heißen. Sie stiegen von Nikwej Ejnaim de SaG bis an ihren Platz unter Tabur des inneren AK ab, wo sie sich mit Rosh und Guf verbreiteten. Wisse, dass dieser neue Sium, der am Ort von Bina de Guf [Abschluss–Ort, worunter sich Or Chochma nicht ausbreiten kann] erschaffen wurde, Parssa genannt wird. Auch gibt es hier Inneres und Äußeres. Und lediglich die äußeren Zehn Sefirot heißen „die Welt von Nekudim“, indes die inneren Zehn Sefirot selbst MaH und BoN de AK heißen.


61) Jedoch sollten wir verstehen, dass, seit die Zehn Sefirot von Nekudim und MaH de AK aus Nikwej Ejnaim de Rosh de SaG ausgeströmt wurden und auftauchten, sie den Parzuf SaG von seinem Pe de Rosh und darunter hätten einkleiden sollen; wie auch in den vorhergehenden Parzufim, wo von Pe de Rosh abwärts jeder Untergeordnete [Parzuf] seinen Übergeordneten einkleidet.

Warum verhielt es sich nicht so? Warum stiegen sie ab und kleideten den Ort unter Tabur de AK ein? Um das zu verstehen, müssen wir gänzlich erfassen, wie es zu dieser Verbindung kam, als Bina und Malchut zu einem einheitlichen Ganzen verbunden wurden.


62) Es verhält sich so, dass, während des Auftauchens von Parzuf SaG, er gänzlich über dem Tabur des inneren AK [(Galgalta)] endete – ähnlich, wie hinsichtlich des Parzuf AB de AK erörtert wurde. Sie konnten sich nicht vom Tabur nach unten ausbreiten, da dort, in seinen Zehn Sefirot de Sium, die Herrschaft der Bchina Dalet des inneren AK beginnt, und es in den Parzufim AB und SaG überhaupt nichts von Bchina Dalet gibt (Punkt 54).

Jedoch, als Nekudot de SaG de AK aufzutauchen anfingen, das heißt, nachdem der Massach de SaG, der Bchina Bet de Awiut [und Gimel de Hitlabshut)] ist, mittels Bitush des Or Makif in ihm gereinigt worden und zu Bchina Alef de Awiut und Bchina Bet de Hitlabshut gekommen war, verschwanden die Taamim de SaG. Dann erschien die Stufe von Nekudot gemäß der im Massach verbliebenen Awiut, in WaK [sechs Sefirot] ohne Rosh.

Das ist so, da die Zehn Sefirot, die auf Bchina Alef de Awiut erscheinen, die Stufe von SA sind, ohne GaR [die ersten drei Sefirot (Gimel Rishonot) – es gibt dort kein Or Chochma, sondern bloß Or Chassadim]. Auch gibt es auf der männlichen Stufe (Sachar), welche Bchina Bet de Hitlabshut ist, keine Bina, sondern nur beinahe. Dies wird als WaK de Bina bezeichnet.

Daher wurde diese Stufe Nekudot de SaG den Zehn Sefirot de Sium unter Tabur de AK [ihrer Eigenschaften nach] angeglichen, die ebenfalls als WaK ohne Rosh betrachtet werden (Punkt 52). Wir wissen schon, dass die Gleichheit der Form die spirituellen Objekte zu einem vereint. Folglich stieg diese Stufe [Nekudot de SaG] anschließend unter Tabur de AK ab und vermischte sich da mit SoN de AK [SA und Nukwa], wo sie wie eins waren, da sie von gleicher Stufe sind.


63) Wir könnten uns über die Tatsache wundern, dass dennoch ein beträchtlicher Abstand zwischen ihnen [Nekudot de SaG und NeHJM de Galgalta] seitens ihrer Awiut besteht, da Nekudot de SaG von der Awiut der Bchina Bet abstammen und mit der Bchina Dalet nichts gemeinsam haben. Und obwohl sie die Stufe SA sind, entspricht dies nicht der Stufe SA unterhalb von Tabur de AK, die SA von Bchina Dalet ist. Somit besteht ein großer Unterschied zwischen ihnen.

Die Antwort ist, dass die Awiut im Parzuf während der Einkleidung des Lichts nicht zutage tritt, sondern erst nach dem Verschwinden des Lichts. Folglich wurde, als der Parzuf Nekudot de SaG auf der Stufe SA auftauchte, abstieg und sich auf der Stufe SoN de AK von Tabur de AK abwärts einkleidete, Bchina Bet mit Bchina Dalet vermischt und verursachte Zimzum Bet. Dies erschuf einen neuen Sium am Platz von Bina de Guf dieses Parzuf, ebenso, wie es eine Veränderung hinsichtlich des Platzes des Siwug verursachte – Pe de Rosh anstelle von Nikwej Ejnaim.


64) Also sehen wir, dass die Ursache der Verbindung von Malchut in Bina, was Zimzum Bet heißt, sich erst unterhalb von Tabur de AK ereignete, mittels der Ausbreitung des Parzuf Nekudot de SaG dorthin. Diese Stufe der Zehn Sefirot de Nekudim, die aus Zimzum Bet hervorgeht, konnte sich daher oberhalb von Tabur de AK nicht ausbreiten, da es keine Kraft und Herrschaft gibt, die sich oberhalb ihrer Entstehungsquelle offenbaren kann. Und da sich der Platz, an dem Zimzum Bet geschaffen wurde, von Tabur ab nach unten befand, war deshalb die Stufe von Nekudim ebenfalls verpflichtet, sich dort auszubreiten.