Lektion 38 - "Die Leiter hinaufsteigen: Unser nächster spiritueller Schritt"
Teil 1: Die Leiter hinaufsteigen: Unser nächster spiritueller Schritt
Teil 2. Die Struktur der höheren Welten
Baal HaSulam, "Einführung in die Weisheit der Kabbala," Pkt. 57-64 >>
Teil 1: Aufstieg auf der Leiter: Unser nächster spiritueller Schritt
Ausgewählte Auszüge aus den Quellen
1. Baal HaSulam "Das Wesen der Religion und ihr Ziel":
"Und wie im Artikel „Gabe der Tora“ (Punkt 9 und 11) erklärt wurde, besteht das Wesen des Genusses im Grad der Ähnlichkeit mit den Eigenschaften des Schöpfers. Und das Wesen der Leiden und der Ungeduld besteht im qualitativen Unterschied zum Schöpfer. Dementsprechend ist uns der Egoismus zuwider, und es schmerzt uns das Bewusstsein, dass wir uns von den Eigenschaften des Schöpfers unterscheiden.
Doch dieses Gefühl der Widerwärtigkeit des Egoismus ist in jeder Seele unterschiedlich. Denn ein wilder, unentwickelter Mensch hält den Egoismus keineswegs für eine negative Eigenschaft und benutzt ihn daher öffentlich grenzenlos und ohne jede Scham. Vor den Augen aller beraubt und ermordet er skrupellos jeden, der sich in seiner Reichweite befindet. Ein etwas mehr Entwickelter empfindet seinen Egoismus bereits bis zu einer gewissen Stufe als böse und schämt sich, sich dieses Egoismus öffentlich zu bedienen – die Menschen zu bestehlen und zu morden, wo man es sehen kann – begeht aber weiterhin seine Verbrechen.
Und ein noch weiter Entwickelter empfindet den Egoismus tatsächlich als Gräuel, sodass er ihn in sich nicht mehr dulden kann und ihn von sich stößt und ihn, entsprechend dem Grad seiner Erkenntnis des Bösen gänzlich vertreibt, sodass er es nicht mehr wollen und können wird, auf Kosten anderer zu genießen. Und dann beginnen in ihm Funken der Liebe zum Nächsten zu erwachen, die als „Altruismus“ bezeichnet werden, welcher die allgemeine Eigenschaft des Guten ist.
Das entwickelt sich in ihm ebenfalls stufenweise. Zunächst entwickelt sich in ihm das Gefühl der Liebe zur Familie und zu seinen Nächsten sowie der Wunsch, sich um sie zu kümmern, wie es heißt:„Vor dem eigenen Fleisch kann man nicht fliehen.“ Und wenn er sich noch mehr entwickelt, so wächst in ihm der Grad des Gebens an alle, die ihn umgeben, an die Bewohner seiner Stadt und an sein Volk. Und so wächst er heran, bis sich in ihm schließlich die Nächstenliebe zur gesamten Menschheit entwickelt."
2. Baal HaSulam, "Die Freiheit"
Wenn die Menschheit ihr Ziel... erreicht, indem sie sich auf die Stufe der vollkommenen Liebe zu anderen bringt, werden sich alle Körper in der Welt zu einem einzigen Körper und einem einzigen Herzen vereinen, wie im Artikel „Der Frieden“ beschrieben. Erst dann wird das ganze Glück, das der Menschheit zugedacht ist, in seiner ganzen Herrlichkeit offenbar werden.
3. Degel Machaneh Ephraim, BeShalach [Als Jakob sandte]
Wer tatsächlich dem Schöpfer dienen will, muss sich mit allen Geschöpfen, mit allen Seelen vereinen, sich in sie einfügen, und sie sich in ihm. Er sollte für sich selbst nur das übrig lassen, was er braucht, um sich mit der Shechina [Göttlichkeit] zu verbinden. Dafür braucht man die Annäherung vieler Menschen, denn je mehr Menschen für den Schöpfer arbeiten, desto mehr wird ihnen das Licht der Shechina offenbart. Und dazu ist es notwendig, sich mit allen Menschen und mit allen Geschöpfen zu vereinen und alles zu ihrer Wurzel zu erheben, zur Korrektur der Shechina.
4. Rabash, Artikel 3 (1984), Liebe zu Freunden - 1
„Und es fragte ihn jener Mann und sprach: ‚Was suchst du?‘“, was bedeutet „Worum bittest du?“ „Und Josef antwortete ihm: ‚Ich bitte (suche) meine Brüder.‘“ Indem ich mit meinen Brüdern zusammen bin – was bedeutet, dass ich in einer Gruppe bin, wo es Liebe zu Freunden gibt – werde ich den Weg zum Schöpfer erklimmen können. Dieser Weg wird „Weg des Gebens“ genannt und er ist unserer Natur entgegengesetzt. Um diesen Weg zu beschreiten, gibt es nur die Freundesliebe.
5. Rabash, Artikel 28 (1986), Eine Versammlung besteht aus nicht weniger als zehn
unsere Weisen sagten (Sanhedrin, S. 39): „In jedem Zehner gibt es Shechina“ (Shawuot, S. 42). Es ist bekannt, dass Malchut als „Zehnte“ bezeichnet wird. Es ist auch bekannt, dass das empfangende Kli „Sefira Malchut“ genannt wird, welche die zehnte Sefira ist, die den oberen Überfluss erhält. Sie wird „Wille zu empfangen“ genannt, und alle Geschöpfe gehen nur von ihr aus. Aus diesem Grund ist eine Gemeinde nicht weniger als zehn, da alle körperlichen Zweige von den oberen Wurzeln ausgehen. Deshalb gilt nach der Regel „Es gibt kein Licht, das nicht zehn Sefirot hat“, dass nur eine aus zehn Männern bestehende Gemeinschaft als wichtig betrachtet wird – entsprechend den höheren Stufen.
6. RABASH, Artikel 17 (1986), Die Agenda der Versammlung 2
Aus den Worten “in der Vielzahl der Menschen liegt die Herrlichkeit des Königs“ folgt, dass je größer die Anzahl der Menschen in einer Gemeinschaft ist, desto wirksamer ist ihre Kraft. Mit andern Worten, eine Gemeinschaft erzeugt eine stärkere Atmosphäre der Größe und Wichtigkeit des Schöpfers. In so einem Moment empfindet jeder Mensch mit seinem Körper, dass er alles, was er für die Heiligkeit tun möchte, um Ihr zu geben, als großes Glück wahrnimmt. Denn er wurde ausgewählt, unter jenen Menschen zu sein, welche damit belohnt wurden, dem König zu dienen. In diesem Augenblick erfüllt ihn jede Kleinigkeit mit Genuss und Vergnügen, da er nun etwas hat, mit dem er dem König dienen kann.
7. Rabbi Nachman von Breslev, "Likutei Moharan"
„Der Mensch muss in der Arbeit des Schöpfers sehr beharrlich sein, was auch immer ihm widerfährt. Erinnere dich gut daran, denn du wirst es sehr brauchen, so du die Arbeit des Schöpfers beginnst. Es erfordert eine große Ausdauer, und stark und mutig zu sein, sich abzustützen und standhaft zu bleiben, wenn man sogar jedes Mal herunterfällt. Du darfst dich nicht gänzlich fallen lassen, denn es ist notwendig, all diese Stürze, Abstiege und Verwirrungen zu erleben, bevor man die Tore der Kedusha (Heiligkeit) betritt, und auch die wahren Gerechten haben all das durchgemacht. Wisse, dass der Mensch eine sehr, sehr schmale Brücke überqueren muss, und die Regel und die wichtigste Sache ist, sich einfach nicht zu fürchten.“
Teil 2. Die Struktur der höheren Welten
Baal HaSulam, "Einführung in die Weisheit der Kabbala," Pkt. 57-64 >>
57) Wisse, dass es in diesen drei Parzufim – Galgalta, AB und SaG de AK – noch keinerlei Wurzel für die vier Welten ABYA gibt, denn dort gibt es nicht einmal einen Platz für die drei Welten BYA. Das liegt daran, dass sich der innere Parzuf von AK [Galgalta] bis zum Punkt unserer Welt erstreckte und [bislang] die Wurzel der erwünschten Korrektur, welche die Ursache für Zimzum war, [noch] nicht offenbart wurde. Dies ist so, da der Zweck des Zimzum, der sich in Bchina Dalet entfaltete, darin lag, diese zu korrigieren, damit es keine Ungleichheit der Form in ihr gibt, während sie das Höhere Licht empfängt (Punkt 14). Anders gesagt, um [anschließend] aus dieser Bchina Dalet Adams Körper [den Körper des Menschen (Guf haAdam)] zu erschaffen, wird er [der Mensch (Adam)] durch seine Beschäftigung mit Tora und Mizwot, um seinem Erschaffer Zufriedenheit zu schenken, die Kraft des Empfangens in Bchina Dalet in eine Kraft des Gebens umwandeln. Hierdurch wird er die Form des Empfangens an vollkommenes Geben angleichen, was die Endkorrektur bedeuten würde, da dies Bchina Dalet wieder dahin zurückbrächte, ein Empfangsgefäß für das Höhere Licht zu sein, während sie sich in völliger Dwekut (Verschmelzung) mit dem Licht befände, ohne jeglichen Unterschied der Form.
Doch bis jetzt ist die Wurzel dieser Korrektur [in der Welt Adam Kadmon] noch nicht offenbart worden, da dies erfordert, dass der Mensch (Adam) sich auch in die höheren Bchinot über Bchina Dalet integriert, damit er in der Lage ist, gute Taten des Gebens zu vollbringen. Und hätte Adam den Zustand der Parzufim von AK verlassen, hätte er sich vollständig im Zustand des leeren Raumes befunden. Dies ist, weil dann die ganze Bchina Dalet, die als Wurzel von Adams Guf [des spirituellen Körpers des Menschen] vorgesehen war, unter den Raglaim (Füße) de Adam Kadmon liegen würde – in Form des leeren und dunklen Raumes, da sie sich in entgegengesetzter Form zum Höheren Licht befände. Dementsprechend würde diese Bchina als abgetrennt und tot gelten.
Und wäre Adam hieraus [aus solchem „Material“] erschaffen worden, könnte er seine Taten auf keinerlei Weise korrigieren, da es in ihm überhaupt keinen Funken des Gebens gäbe. Man würde ihn für ein Tier halten, das nichts von der Form des Gebens besitzt und nur für sich selbst lebt. Ähnlich den Frevlern, die in der Lust des Empfangens für sich selbst versunken sind: „Und sogar die Gnade, die sie walten lassen, erweisen sie nur für sich selbst.“ Es wird über sie gesagt: „Die Frevler werden während ihres Lebens als ‚tot‘ bezeichnet“, weil sie sich in entgegengesetzter Form zum Kern des Lebens befinden.
58) Dies ist die Bedeutung der Worte unserer Weisen: „Anfangs erwog Er, die Welt in der Eigenschaft von Din (Gericht) zu erschaffen. Er sah, dass die Welt [so] nicht existiert und stellte die Eigenschaft von Rachamim (Gnade) voran und verknüpfte sie mit der Eigenschaft von Din“ (Bereshit Rabba, 12). Dies bedeutet, dass sich im Spirituellen jedes „zuerst“ und „danach“ auf Ursache und Wirkung bezieht.
Dies ist, warum geschrieben steht, dass der erste Grund für die Welten, welche die Parzufim von AK sind, die vor allen [anderen] Welten ausströmten, in der Eigenschaft von Din ausgeströmt wurden, das heißt einzig in Bchina Malchut, genannt Midat ha Din (Eigenschaft des Gerichts). Dies bezieht sich auf Bchina Dalet, die sich einschränkte und als ein leerer Raum und Abschluss der Raglaim von AK austrat – sprich, als der Punkt dieser Welt, unterhalb des Sium der Raglaim von AK, in Form eines leeren Raumes, absolut frei von jeglichem Licht.
„Er [der Schöpfer] sah, dass die Welt [so] nicht existiert“ bedeutet, dass es für Adam, der aus Bchina Dalet erschaffen werden sollte, auf diese Weise unmöglich gewesen wäre, Handlungen des Gebens zu erlangen, damit die Welt durch ihn in der gewünschten Menge korrigiert würde. Daher „verknüpfte Er die Eigenschaft von Rachamim mit der Eigenschaft von Din“.
Erläuterung: Die Sefira (Singular für Sefirot) Bina heißt Midat ha Rachamim (Eigenschaft der Gnade), [denn ihr Verlangen ist lediglich das Geben – Hashpaa]; und die Sefira Malchut heißt Midat ha Din [(Eigenschaft der Einschränkung bzw. Gericht)], weil auf ihr der Zimzum vollzogen wurde. Der Ausströmende [Schöpfer] erhob [die Eigenschaft] Midat ha Din, welche die auf der Sefira Malchut geschaffene, abschließende Kraft ist, und erhob sie bis zur Stufe Bina, welche Midat ha Rachamim ist. Er [der Schöpfer] vermischte sie [diese zwei Eigenschaften] miteinander, und durch diese Verbindung wurde Bchina Dalet – Midat ha Din – mit den Funken des Gebens im Kli von Bina vereinigt.
Dies erlaubte Adams Guf, der [später] aus Bchina Dalet erschaffen wurde, ebenfalls mit der Eigenschaft des Gebens integriert zu werden. Auf diese Weise wird er, um seinem Schöpfer Zufriedenheit zu schenken, gute Taten vollbringen können, bis er seine Eigenschaft des Empfangens zum vollkommenen Geben umkehrt [um so die Existenz der Welt zu sichern]. Durch die Schöpfung der Welt wird die Welt so die gewünschte Korrektur erreichen.
59) Diese Verbindung von Malchut in Bina erfolgte im Parzuf SaG de AK und bewirkte einen zweiten Zimzum in den von ihm abwärts liegenden Welten. Dies liegt daran, dass ein neuer Sium des Höheren Lichts in ihm, das heißt an der Stelle von Bina, geschaffen wurde. Daraus ergibt sich, dass die Abschließende Malchut, die auf [der Stufe] Sium Raglaim von SaG de AK stand, über dem Punkt dieser Welt aufstieg und das Höhere Licht an der Hälfte von Bina de Guf de SaG de AK, genannt Tiferet, abschloss, denn KaCHaB (Keter, Chochma, Bina) de Guf heißt CHaGaT (Chessed, Gwura, Tiferet). Somit ist Tiferet Bina de Guf.
Auch die Paarende Malchut, die auf [der Stufe] Pe de Rosh de SaG de AK stand, stieg auf zum Platz von Nikwej Ejnaim (Pupillen) de AK, was die Hälfte von Bina de Rosh ist. Dann fand dort, bei Nikwej Ejnaim, für [den Parzuf ] MaH de AK ein Siwug statt, der „Welt von Nekudim“ heißt.
60) Dies [Zimzum Bet] wird auch als Zimzum NeHJ de AK bezeichnet. Das kommt daher, da [der Parzuf ] SaG de AK, der genauso wie der Parzuf Galgalta de AK über dem Punkt dieser Welt endete, durch die Verbindung und den Aufstieg von Malchut an den Ort von Bina, oberhalb vom Tabur des inneren AK endet, das heißt am Platz der Hälfte von Tiferet, was die Hälfte von Bina de Guf des inneren AK ist. Dies ist so, da die abschließende Malchut zu diesem Platz aufstieg und das Höhere Licht davon abhielt, sich von ihr aus weiter nach unten zu verbreiten.
Aus diesem Grund wurde dort [unter Malchut] ein leerer Raum erschaffen, frei von allem Licht. So wurde TaNHJ (Tiferet, Nezach, Hod, Jessod) de SaG eingeschränkt und leer an Höherem Licht. Daher wird Zimzum Bet (Zweite Einschränkung) auch Zimzum NeHJ de AK genannt, denn mittels des neuen Sium an der Stelle von Tabur entleerten sich NeHJ de SaG de AK von ihren Lichtern.
Es gilt auch, dass ACHaP (Osen, Chotem, Pe) von Rosh de SaG aus der Stufe Rosh de SaG austraten [sie trennten sich von GE] und zu seinem Guf wurden, da die Paarende Malchut zu Nikwej Ejnaim aufstieg und die Zehn Sefirot de Rosh aus dem Massach in Nikwej Ejnaim [der Grenze zwischen GaR de Bina und SaT de Bina] und darüber hervorgingen. Auch der Teil von Nikwej Ejnaim abwärts wird schon als Guf des Parzuf betrachtet, da er nur das Leuchten von Nikwej Ejnaim und darunter, was als Guf gilt, empfangen kann.
Die Stufe dieser genannten Zehn Sefirot, die in Nikwej Ejnaim de SaG de AK auftauchten, stellt die Zehn Sefirot dar, welche „die Welt von Nekudim“ heißen. Sie stiegen von Nikwej Ejnaim de SaG bis an ihren Platz unter Tabur des inneren AK ab, wo sie sich mit Rosh und Guf verbreiteten. Wisse, dass dieser neue Sium, der am Ort von Bina de Guf [Abschluss–Ort, worunter sich Or Chochma nicht ausbreiten kann] erschaffen wurde, Parssa genannt wird. Auch gibt es hier Inneres und Äußeres. Und lediglich die äußeren Zehn Sefirot heißen „die Welt von Nekudim“, indes die inneren Zehn Sefirot selbst MaH und BoN de AK heißen.
61) Jedoch sollten wir verstehen, dass, seit die Zehn Sefirot von Nekudim und MaH de AK aus Nikwej Ejnaim de Rosh de SaG ausgeströmt wurden und auftauchten, sie den Parzuf SaG von seinem Pe de Rosh und darunter hätten einkleiden sollen; wie auch in den vorhergehenden Parzufim, wo von Pe de Rosh abwärts jeder Untergeordnete [Parzuf] seinen Übergeordneten einkleidet.
Warum verhielt es sich nicht so? Warum stiegen sie ab und kleideten den Ort unter Tabur de AK ein? Um das zu verstehen, müssen wir gänzlich erfassen, wie es zu dieser Verbindung kam, als Bina und Malchut zu einem einheitlichen Ganzen verbunden wurden.
62) Es verhält sich so, dass, während des Auftauchens von Parzuf SaG, er gänzlich über dem Tabur des inneren AK [(Galgalta)] endete – ähnlich, wie hinsichtlich des Parzuf AB de AK erörtert wurde. Sie konnten sich nicht vom Tabur nach unten ausbreiten, da dort, in seinen Zehn Sefirot de Sium, die Herrschaft der Bchina Dalet des inneren AK beginnt, und es in den Parzufim AB und SaG überhaupt nichts von Bchina Dalet gibt (Punkt 54).
Jedoch, als Nekudot de SaG de AK aufzutauchen anfingen, das heißt, nachdem der Massach de SaG, der Bchina Bet de Awiut [und Gimel de Hitlabshut)] ist, mittels Bitush des Or Makif in ihm gereinigt worden und zu Bchina Alef de Awiut und Bchina Bet de Hitlabshut gekommen war, verschwanden die Taamim de SaG. Dann erschien die Stufe von Nekudot gemäß der im Massach verbliebenen Awiut, in WaK [sechs Sefirot] ohne Rosh.
Das ist so, da die Zehn Sefirot, die auf Bchina Alef de Awiut erscheinen, die Stufe von SA sind, ohne GaR [die ersten drei Sefirot (Gimel Rishonot) – es gibt dort kein Or Chochma, sondern bloß Or Chassadim]. Auch gibt es auf der männlichen Stufe (Sachar), welche Bchina Bet de Hitlabshut ist, keine Bina, sondern nur beinahe. Dies wird als WaK de Bina bezeichnet.
Daher wurde diese Stufe Nekudot de SaG den Zehn Sefirot de Sium unter Tabur de AK [ihrer Eigenschaften nach] angeglichen, die ebenfalls als WaK ohne Rosh betrachtet werden (Punkt 52). Wir wissen schon, dass die Gleichheit der Form die spirituellen Objekte zu einem vereint. Folglich stieg diese Stufe [Nekudot de SaG] anschließend unter Tabur de AK ab und vermischte sich da mit SoN de AK [SA und Nukwa], wo sie wie eins waren, da sie von gleicher Stufe sind.
63) Wir könnten uns über die Tatsache wundern, dass dennoch ein beträchtlicher Abstand zwischen ihnen [Nekudot de SaG und NeHJM de Galgalta] seitens ihrer Awiut besteht, da Nekudot de SaG von der Awiut der Bchina Bet abstammen und mit der Bchina Dalet nichts gemeinsam haben. Und obwohl sie die Stufe SA sind, entspricht dies nicht der Stufe SA unterhalb von Tabur de AK, die SA von Bchina Dalet ist. Somit besteht ein großer Unterschied zwischen ihnen.
Die Antwort ist, dass die Awiut im Parzuf während der Einkleidung des Lichts nicht zutage tritt, sondern erst nach dem Verschwinden des Lichts. Folglich wurde, als der Parzuf Nekudot de SaG auf der Stufe SA auftauchte, abstieg und sich auf der Stufe SoN de AK von Tabur de AK abwärts einkleidete, Bchina Bet mit Bchina Dalet vermischt und verursachte Zimzum Bet. Dies erschuf einen neuen Sium am Platz von Bina de Guf dieses Parzuf, ebenso, wie es eine Veränderung hinsichtlich des Platzes des Siwug verursachte – Pe de Rosh anstelle von Nikwej Ejnaim.
64) Also sehen wir, dass die Ursache der Verbindung von Malchut in Bina, was Zimzum Bet heißt, sich erst unterhalb von Tabur de AK ereignete, mittels der Ausbreitung des Parzuf Nekudot de SaG dorthin. Diese Stufe der Zehn Sefirot de Nekudim, die aus Zimzum Bet hervorgeht, konnte sich daher oberhalb von Tabur de AK nicht ausbreiten, da es keine Kraft und Herrschaft gibt, die sich oberhalb ihrer Entstehungsquelle offenbaren kann. Und da sich der Platz, an dem Zimzum Bet geschaffen wurde, von Tabur ab nach unten befand, war deshalb die Stufe von Nekudim ebenfalls verpflichtet, sich dort auszubreiten.