Lektion 35. Die spirituelle Botschaft von Pessach
Teil 1. Die spirituelle Botschaft von Pessach
Teil 2. Einführung in die Weisheit der Kabbala, Punkte 46 - 49
Teil 1 - Pessach – Ausgewählte Auszüge aus den Quellen
1. Baal HaSulam, Shamati 86, "Und sie bauten armselige Städte"
"Und so kann erklärt werden, was unser Vater Abraham den Schöpfer fragte: „Woran werde ich wissen, dass ich es erben werde?“ Denn wie soll es für sie möglich sein, die Bürde des Glaubens auf sich zu nehmen, da dies doch gegen den Verstand ist? Und wer kann schon gegen den Verstand angehen? Wie werden sie daher das Licht des Glaubens erlangen können, da doch die Vollkommenheit allein davon abhängt?
Und darauf antwortete ihm der Schöpfer: „Du sollst wissen …, dass sie im Exil sein werden“, was bedeutet, dass Er eine Klipa vorbereitet hat – den Bösen Trieb des Menschen und zwar Pharao, den König Ägyptens."
2. RABASH, Notiz 71, "Die Bedeutung des Exils"
"Was bedeutet “Exil”? Es bedeutet, dass man unter der Herrschaft der Eigenliebe steht und nicht um des Schöpfers willen arbeiten kann. Wann wird die Eigenliebe als Exil bezeichnet? Nur dann, wenn der Mensch aus dieser Herrschaft herauskommen will, weil er darunter leidet, nichts um des Schöpfers willen tun zu können."
3. RABASH, Artikel 15 (1990), "Was bedeutet es in der Arbeit, dass ihr Aufschrei nicht erhört wurde, bevor der ägyptische Minister fiel?"
"Der heilige ARI sagt, dass das Exil in Ägypten darin bestand, dass das Wissen der Kedusha [Heiligkeit] im Exil war. Das bedeutet, dass die Klipa [Schalen] Ägyptens über das Volk Israel herrschte. Wir sollten auslegen, dass das Volk Israel bedeutet, dass das ganze Volk um des Schöpfers willen arbeiten wollte und nicht um ihrer selbst willen, denn bekanntlich bedeutet „Israel“ Yashar-El [direkt zum Schöpfer], also alles zum Nutzen für den Schöpfer.
Die Herrschaft des Pharaos ist das Gegenteil: nur für den eigenen Nutzen zu arbeiten. Aus diesem Grund bedeutet die Auffassung von Kedusha [Heiligkeit], dass wir um des Schöpfers willen arbeiten müssen, also um zu geben. Diese Einsicht stand im Exil unter der Herrschaft des Pharaos, des Königs von Ägypten, wo Mizraim [Ägypten] die Buchstaben Mezar-Yam [enges Meer] hat, und es ist bekannt, dass „eng“ bedeutet, dass es begrenzt an Chassadim [Barmherzigkeit] ist."
4. RABASH, Artikel 11 (1988), "Was bedeutet: Zwei Stufen vor liShma (für Ihren Namen)?"
"Wenn sie die Macht des Himmels auf sich nehmen sollten. Es wurde ihnen eng und sie konnten wegen der Fragen des Pharao, des ägyptischen Königs, der über sie herrschte, nicht arbeiten. Wegen der Fragen „Wer und was“ – die Eigenschaften des Verstandes und des Herzens – also „Wer ist dieser Schöpfer, dass ich auf Ihn hören soll?“ und „Wozu brauche ich diese Arbeit?“."
5. RABASH, Notiz 936. "Die Zeit der Erlösung“
"Es ist unmöglich, aus dem Exil zu kommen, bevor man im Exil ist. Es ist auch bekannt, dass die heilige Tora ewig ist und für jede Generation gilt. Außerdem heißt es in der Haggada [Pessach-Geschichte]: "Jede Generation muss sich so sehen, als ob sie aus Ägypten gekommen wäre." Aus diesem Grund müssen wir die Bedeutung des Exils kennen, in dem wir uns befinden, und was es bedeutet, dass wir in jeder Generation aus diesem bitteren Exil herauskommen müssen."
6. RABASH, Artikel 11 (1990), "Was bedeutet es in der Arbeit, die Chanukka-Kerze auf der linken Seite zu platzieren?"
"Der Schöpfer befreite sie aus dem Land Ägypten – das heißt, dass der Schöpfer sie aus dem Elend Ägyptens herausführte. Man sollte glauben, dass genauso wie dieses Wunder beim Auszug aus Ägypten geschah, jeder Einzelne, der in der Arbeit des Schöpfers wandelt, glauben sollte, dass der Schöpfer ihn erlösen wird, denn es ist wirklich ein Wunder, wenn man aus der Herrschaft der Eigenliebe herauskommt und sich einzig um das kümmert, was dem Nutzen des Schöpfers dient."
Teil 2 - Die Struktur der höheren Welten
Punkte 46-49 aus dem "Einführung in die Weisheit der Kabbala" >>
Taamim, Nekudot, Tagin und Otiot [Aromen, Punkte, Tagin, Buchstaben (TNTO, sprich Tanta)]
46) Nun haben wir den Bitush von Or Makif und Or Pnimi geklärt, der nach der Ausbreitung des Parzuf in einen Guf hinein auftritt. Dies bewirkt, dass sich der Massach de Guf reinigt und alle Lichter des Guf sich entfernen; und der Massach mit den in ihm verbliebenen Reshimot erhebt sich zu Pe de Rosh, wo sie mittels eines neuen Siwug de Hakaa erneuert werden und eine neue, der in den Reshimot vorhandenen Awiut entsprechende Stufe hervorbringen. [Dann führen beide Massachim einen neuen Siwug de Hakaa durch, was zu einem neuen Parzuf führt.]
Und nun sollten wir die vier Arten der Lichter erörtern – TaNTA (Taamim, Nekudot, Tagin und Otiot –, die mit dem Bitush des Or Makif und den Aufstiegen des Massach zu Pe de Rosh erscheinen.
47) Es wurde erklärt, dass durch den Bitush des Or Makif auf den Massach de Guf der Massach von all der Awiut de Guf gereinigt wird, bis er geläutert ist und sich dem Massach de Pe de Rosh angleicht. Die Gleichheit der Form mit dem Pe de Rosh verbindet den Massach de Guf und den Massach de Rosh zu einer Einheit, und er [Massach de Guf] schließt sich in den Siwug de Hakaa in Pe de Rosh ein.
Der Massach wird jedoch nicht auf einmal gereinigt, sondern in einer festgelegten Reihenfolge: zuerst von Bchina Dalet zu Bchina Gimel, dann von Bchina Gimel zu Bchina Bet, dann von Bchina Bet zu Bchina Alef und danach von Bchina Alef zu Bchina Shoresh. Letztendlich ist er von seiner ganzen Awiut gereinigt und wird so rein wie der Massach de Pe de Rosh.
Das Höhere Licht hört nun für keinen einzigen Augenblick zu scheinen auf und paart sich mit dem Massach auf jeder Stufe seiner Hisdakchut. Denn sobald sich der Massach von der Bchina Dalet gereinigt hat und die Stufe von Keter vollständig genommen wurde und der Massach zur Awiut von Bchina Gimel kommt, paart sich das Höhere Licht mit dem Massach auf der verbliebenen Awiut von Bchina Gimel und bringt Zehn Sefirot (einen neuen Parzuf) auf der Stufe von Chochma hervor.
Danach, wenn der Massach auch von der Bchina Gimel verschwindet und sich ebenso die Stufe von Chochma entfernt und im Massach lediglich Bchina Bet zurückbleibt, paart sich das Höhere Licht mit ihm auf Bchina Bet und lässt Zehn Sefirot auf der Stufe von Bina hervorkommen. Und nachdem der Massach auch von Bchina Bet gereinigt wurde und diese Stufe verschwunden ist und lediglich Awiut de Bchina Alef in ihm verblieben ist, paart sich das Höhere Licht mit dem Massach auf der verbleibenden Awiut von Bchina Alef und bringt Zehn Sefirot auf der Stufe von Seir Anpin (SA) hervor. Und als der Massach auch von der Awiut de Bchina Alef gereinigt wurde und die Stufe von SA verschwunden war, verblieb er lediglich mit Shoresh (Wurzel) von Awiut.
In diesem Zustand führt das Höhere Licht einen Siwug auf der im Massach verbliebenen Awiut Shoresh durch und bringt Zehn Sefirot auf der Stufe von Malchut hervor. Und wenn der Massach auch von Awiut Shoresh gereinigt ist, verschwindet die Stufe von Malchut ebenfalls von dort, da im Massach keine Awiut de Guf dort verbleibt. In diesem Zustand gilt, dass der Massach und seine Reshimot aufsteigen und sich mit dem Massach de Rosh vereinigen, dort in einem Siwug de Hakaa einbezogen sind und darüber neue Zehn Sefirot hervorbringen, die als ein „Sohn“ und ein „Nachkomme“ des ersten Parzuf bezeichnet werden.
Somit haben wir erklärt, dass der Bitush von Or Pnimi und Or Makif, der den Massach de Guf des ersten Parzuf von AK reinigt und ihn zu seinem Pe de Rosh erhebt, woraus der zweite Parzuf – AB de AK – hervorgeht, nicht auf einmal erfolgt. Vielmehr ereignet er sich stufenweise, wobei sich das Höhere Licht in jedem Zustand in den vier Stufen, die es während seiner Hisdakchut durchläuft, mit ihm paart, bis er dem Pe de Rosh gleich wird.
Und wie es in Bezug auf das Hervorkommen der vier Stufen während der Hisdakchut des Guf des ersten Parzuf zum Zwecke von AB erklärt wurde, bilden sich während der Hisdakchut-Phase des Massach de Guf des Parzuf AB drei Stufen, während er den Parzuf SaG ausströmt. Auf gleiche Art und Weise geschieht dies auf allen Stufen.
Es gilt die allgemeine Regel: Der Massach reinigt sich nicht auf einmal, sondern stufenweise. Und das Höhere Licht, das sich ununterbrochen zum Unteren (Tachton) ausbreitet, [führt seinen steten Siwug mit dem Massach durch und] paart sich mit ihm auf jeglicher Stufe während seiner Reinigung.
48) Diese Stufen jedoch, die im Massach während seiner schrittweisen Hisdakchut auftauchen, sind nicht als Hitpashtut wahrer Stufen bestimmt wie die erste Stufe, die vor dem Beginn der Hisdakchut hervorkam. Vielmehr gelten sie als Nekudot und werden als Or Choser und Din (Gericht) bezeichnet, denn die Kraft Din des Verschwindens der Lichter ist in ihnen einbezogen. Dies ist so, weil der erste Parzuf, sobald der Bitush zu wirken anfängt und den Massach de Guf von der Bchina Dalet reinigt, sofort als vollkommen gereinigt angesehen wird, da es ein „teilweise“ im Spirituellen nicht gibt.
Und da er anfing, sich zu reinigen, ist er verpflichtet, sich voll und ganz zu läutern. [Und dieser Prozess ist nicht mehr zu stoppen.] Doch da sich der Massach stufenweise reinigt, ist es dem Höheren Licht möglich, sich mit ihm auf jeder Stufe der Awiut zu paaren, die der Massach in der Zeit seiner Hisdakchut als gegeben annimmt, bis er vollständig gereinigt [das heißt ohne Awiut] ist. Demzufolge ist in diesen, während der Histalkut erscheinenden Stufen die verschwindende Kraft einbezogen, und diese Stufen werden lediglich als Nekudot, Or Choser und Din definiert.
Daher unterscheiden wir in jedem Parzuf zwei Arten von Stufen: Taamim und Nekudot. Dies ist so, da die ersten Zehn Sefirot de Guf, die anfänglich in jedem Parzuf [als Ergebnis des ersten üblichen Siwug de Hakaa] hervorkommen, als Taamim bezeichnet werden. Und diejenigen Stufen, die im Parzuf entstehen, während er sich reinigt, das heißt, schon nachdem der Massach anfing, sich bis zum Erreichen von Pe de Rosh zu reinigen, werden als Nekudot benannt.
49) Diejenigen Reshimot, die unten im Guf nach dem Verschwinden der Lichter von Taamim verbleiben, werden Tagin genannt. Und die Reshimot, die aus den Stufen von Nekudot verbleiben, heißen Otiot, welche Kelim sind. Und die Tagin, welche die Reshimot von den Lichtern von Taamim sind, schweben über den Otiot und den Kelim und erhalten sie.
Somit haben wir die vier Arten des Lichts gelernt, die Taamim, Nekudot, Tagin und Otiot heißen. Die erste Stufe, die in jedem der fünf Parzufim, genannt Galgalta, AB, SaG, MaH und BoN, auftaucht, wird Taamim genannt. Und die Stufen, die in jedem Parzuf entstehen, sobald er sich zu reinigen beginnt, bis zu seiner vollständigen Reinigung, werden als Nekudot bezeichnet. Die Reshimot, die von den Lichtern von Taamim nach ihrem Verschwinden auf jeder Stufe verbleiben, werden als Tagin bezeichnet. Und die Reshimot, die von den Lichtern der Stufen von Nekudot nach ihrem Verschwinden verbleiben, werden Otiot oder Kelim genannt.
Und man muss sich das merken und einprägen bei allen Parzufim, die Galgalta, AB, SaG, MaH und BoN heißen, da in allen die Hisdakchut vorhanden ist und sie alle über diese vier Lichtarten verfügen.